Direkt zum Inhalt | Direkt zur Navigation

Benutzerspezifische Werkzeuge

Sektionen

Sie sind hier: Startseite / Nachrichten

Alle älteren Nachrichten sortiert

Kirchenkreis auf dem „Hügel“

RECKLINGHAUSEN – Bei dem Kulturvolksfest zum Start der Ruhrfestspiele rund um das Festspielhaus war der Evangelische Kirchenkreis Recklinghausen mit den Bereichen Seelsorge und Öffentlichkeitsarbeit vertreten. Nach den guten Erfahrungen im vergangenen Jahr hatten sich die Pfarrerinnen und Pfarrer aus der Telefonseelsorge, Krankenhausseelsorge, Notfallseelsorge und dem Ambulanten Hospizdienst wieder einiges überlegt, um mit den Besucherinnen und Besuchern in Kontakt und ins Gespräch zu kommen. Sie präsentierten sich in mittelalterlichen Kostümen aus der Zeit der Reformation. Mitmachen konnte man beim „Refo-Quiz“ mit fünf Fragen zur Reformation.
Kirchenkreis auf dem „Hügel“

In mittelalterlichen Kostümen präsentierten sich die Pfarrerinnen und Pfarrer dem Publikum, hier Pfarrer Thomas Jarck von der Krankenhausseelsorge

Das von Pfarrer Dr. Hans Hubbertz entwickelte Projekt „BibleFace“ stellt das Selfie als Bibelvers dar. Unterstützt wurde er dabei von Pfarrer Gert Hofmann, der engagiert mit den Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch kam sowie Torsten Block und Oliver Hermanns von der IT des Kirchenkreises. (Näheres zu „BibleFace“ siehe eigenen Artikel).

Festspielhaushügel 2017, Fotos: Gert Hofmann

Portraits der SeelsorgerInnen im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen auf dem Festspielhaushügel: Assessor Pfr. Frank Rüter, Ernst Leibeck, Pfr. Thomas Jarck, Pfr. Georg Mikulski, Pfr. Ingo Janzen, Pfr.in Gunhild Vestner (v.l,)

Text: uka; Fotos: gh u. gv

Vergangenheit trifft auf Moderne - Webprojekt „BibleFace“ macht Selfie zum Textbild

KIRCHENKREIS – „BibleFace“ heißt das von Pfarrer Dr. Hans Hubbertz entwickelte interaktive Multimedia-Projekt zum Reformationsjubiläum 2017, das beim Kulturvolksfest zum Beginn der Ruhrfestspiele der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. „BibleFace“ transformiert das Selfie, das mit einem Bibelvers in Berührung kommt in ein Textbild. Es bringt den klassischen Buchdruck aus der Zeit Gutenbergs mit der Moderne des Smartphones in Verbindung.
Vergangenheit trifft auf Moderne - Webprojekt „BibleFace“ macht Selfie zum Textbild

Stellten das Web-Projekt „BibleFace“ vor: (v.l.) Pfarrer Dr. Hans Hubbertz, Pfarrer Gert Hofmann, Dirk Scharrelmann, Oliver Hermanns und Superintendentin Katrin Göckenjan.

Für das „BibleFace“-Projekt gibt es eine eigene Internetseite. Dort lädt man sein Selfie, sein Selbstportrait, per Smartphone hoch. Auf der Bibel-Datenbank der Deutschen Bibelgesellschaft sucht man sich einen Bibelvers aus und sendet ihn ab. Das Selfie wird jetzt in ein Textbild umgewandelt mit verschieden farbigen und unterschiedlich großen Buchstaben. Aus der Nähe ist eher der Text erkennbar, aus der Ferne mehr das Gesicht. Zu sehen sind die umgewandelten Selfies in einer Internetgalerie sowie auf vier Monitoren, die auf einem Stahlgestell befestigt sind, das von Dirk Scharrelmann von der Firma SZ Schacht- und Streckenausbau aus Recklinghausen gestiftet wurde. Er hatte bereits für den von Hans Hubbertz entwickelten Multitouch-Table die Konstruktion gebaut. Die Programmierung erfolgte durch Morton Jonuschat aus Haltern am See.

Der Buchdruck war zur Zeit Martin Luthers die revolutionäre Erfindung schlechthin. Ohne die Gutenbergpresse hätte es die Reformation vermutlich schwer gehabt, ist sich Hans Hubbertz sicher. Welche Medien Würde Martin Luther heute nutzen? „Kirche muss die modernen Medien wie das Internet und die sozialen Netzwerke nutzen, um mit den Menschen in Kontakt zu kommen.“ Für den Pfarrer für Industrie- und Sozialarbeit und Öffentlichkeitsarbeit im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen ist es nicht das erste Projekt dieser Art, das er entwickelt hat. Bereits mit „BlinkenBible“ produzierte er mit einem Hochleistungslaser ausgesuchte Bibelsprüche auf das Sparkassen-Hochhaus in Marl und in einer Messehalle auf dem Evangelischen Kirchentag 2013 in Hamburg. Und zuletzt am Reformationstag 2016 auf den Turm von St. Peter in Recklinghausen.

„Durch „BibleFace“ kam man beim Kulturvolksfest auf dem „Hügel“ auch mit Menschen in Kontakt, die sonst wenig bis nicht unbedingt etwas mit Kirche zu tun haben“, berichtete Pfarrer Gert Hofmann von zahlreichen positiven Begegnungen. Die Evangelische Kirche von Westfalen hat es auch auf dem Evangelischen Kirchentag in Berlin präsentiert. „BibleFace“ ist im Internet frei verfügbar und kann von jedem benutzt werden. Es ist einsetzbar im Schulunterricht, in der Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden, auf Freizeiten und Gemeindefesten.

Text und Foto: uka

Gemeinschaftsaufgabe zwischen Kirche und Krankenhaus - Neue Krankenhausseelsorgerin am Klinikum Vest

KIRCHENKREIS – Pfarrerin Barbi Kohlhage ist die neue Krankenhausseelsorgerein am Klinikum Vest. Sie tritt die Nachfolgerin von Margarete Laarmann an, die im September 2016 in den Ruhestand getreten ist. Kohlhage ist in Stuttgart geboren, im Sauerland aufgewachsen, hat in Münster und Hamburg studiert. Ihr Vikariat absolvierte sie in Wattenscheid, den Entsendungsdienst in Gelsenkirchen-Hassel. Von 1995 bis 2002 war Kohlhage in der Erwachsenenbildung tätig, seit 2004 in der Krankenhausseelsorge im Kirchenkreis Hamm. Dazu kamen Fort- und Weiterbildungen in Gesprächspsychotherapie, Supervison, Gottesdienst-Coaching, palliativer Versorgung und Ethik-Beratung. Seit 2015 ist sie im Vorstand der Krankenhausseelsorge der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Gemeinschaftsaufgabe zwischen Kirche und Krankenhaus - Neue Krankenhausseelsorgerin am Klinikum Vest

Superintendentin Katrin Göckenjan (rechts) und Assessor Frank Rüter begrüßten Pfarrerin Barbi Kohlhage als neue Krankenhausseelsorgerin im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen.

Aus Sicht Kohlhages ist die Krankenhausseelsorge zu einer Gemeinschaftsaufgabe zwischen Kirche und Krankenhaus geworden. Krankenhausseelsorge nimmt zum einen die Betreuung von Menschen im Gesundheitswesen wahr, zum anderen auch die Unterstützung der Beschäftigten in den Kliniken. „Die Begegnungen mit Patienten und ihren Angehörigen haben mich Vieles über das Leben gelehrt und erfüllen mich mit großer Dankbarkeit“, macht Barbi Kohlhage deutlich.

Ihr Schwerpunkt am Klinikum Vest liegt im Knappschafts-Krankenhaus in Recklinghausen, der kleinere Teil des Aufgabengebietes in der Paracelsus-Klinik Marl. Im Kirchenkreis Recklinghausen ist Barbi Kohlhage keine Unbekannte. Mit ihrem Mann Martin Roth lebte sie einige Jahre Pfarrer in der ehemaligen Philipp-Nicolai-Kirchengemeinde in Recklinghausen-Süd, in der er Pfarrer war, bevor er nach Ascheberg wechselte. 

Text und Foto: uka

 

 

Jung, dynamisch und voller Ideen - Neue Referentin für Erwachsenenbildung im Kirchenkreis

KIRCHENKREIS – Inzwischen ist Julia Borries im Kirchenkreis Recklinghausen angekommen. Seit März ist sie die neue Referentin für Erwachsenenbildung im Kirchenkreis und hat die Nachfolge von Ralf Dinand angetreten, der im August 2016 in den Vorruhestand getreten ist. Die gebürtige Münsteranerin hat Sozialwissenschaften und Politikwissenschaften studiert. In den letzten fünf Jahren lebte sie in Berlin und hat dort für den Deutschen Bibliotheksverband und die Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa gearbeitet. Ihr Arbeitsgebiet umfasste das Fundraising und die Projektbeantragung von Drittmitteln. Zudem hat sie Workshops und Schulungen organisiert.
Jung, dynamisch und voller Ideen - Neue Referentin für Erwachsenenbildung im Kirchenkreis

Julia Borries

Nun möchte Julia Borries Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Recklinghausen gestalten. Sie ist interessiert an der Region und den Themen, die hier zu bearbeiten sind. Und sie ist dabei nicht allein unterwegs. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der Kollegin Petra Masuch-Thies aus dem Nachbar-Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten. Zudem arbeitet Julia Borries in der Evangelischen Akademie Recklinghausen und im Arbeitskreis Kirche & Kino mit, der auch das Kirchliche Filmfestival organisiert.

Nun ist Julia Borries dabei, den Kirchenkreis kennen zu lernen, mit seinen Gemeinden, Kooperationspartnern und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.

Text und Foto:uka

Sonntagsgedanken von Ulrich Kamien bei Radio Vest zum Kirchentag am 28. Mai 2017

KIRCHENKREIS Die Radioandacht von Ulrich Kamien zum diesjährigen Kirchentag in Berlin/Wittenberg stellen wir hier nun online zur Verfügung. Hören Sie selbst...

Die Anacht, die am Sonntag, dem 28. Mai 2017 bei Radio Vest ausgestrahlt wurde, können Sie nachhören als Audiostream.

Nächste Asylrechtsschulung Mittwoch, dem 31. Mai 2017, 18.00 – 20.00 h mit Rechtsanwältin Gudrun Galster im Haus des Ev. Kirchenkreises Recklinghausen

KIRCHENKREIS Wie gewohnt trifft sich die Gruppe zur nächsten Asylrechtsschulung mit Rechtsanwältin Gudrun Galster am letzten Mittwoch im Monat – diesmal jedoch an einem anderen Ort, weil es im Raum im ehem. Kreiswehrersatzamt zu eng geworden ist. Die Schulung findet also diesmal statt am Mittwoch, dem 31. Mai 2017, 18.00 – 20.00 Uhr, im Haus des Ev. Kirchenkreises, Limperstr. 15, 45657 Recklinghausen, großer Saal (im EG).

Das „Haus des Ev. Kirchenkreises“ liegt neben der Christuskirche schräg gegenüber dem ehem. Kreiswehrersatzamt.
Nehmen Sie bitte den Eingang mit den Treppenstufen direkt an der Limperstraße. Der große Saal befindet im Erdgeschoss hinter den Garderoben.

Gospelprojekt „viel/feel spirit“

MARL/RECKLINGHAUSEN – Es ist inzwischen das 14. Chorprojekt. Seit März 2017 haben sie wieder kräftig geprobt und an einem umfangreichen Programm gefeilt. Nun werden die Mitglieder des diesjährigen Chorprojekts „viel/feel spirit“ das erarbeitete Programm einem breiten Publikum präsentieren.Über die Jahre hat das Gospelprojekt nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Unter der bewährten Leitung von Andrea Kittel sind neben Gospel-Klassikern auch unbekanntere Stücke zu hören. Mit dabei sind in diesem Jahr neben dem Projektchor wieder die Chöre „nameless joy“, ebenfalls unter der Leitung von Andrea Kittel, die „Seelenrocker“ aus Westerholt-Bertlich unter der Leitung von Thomas Bertsch und die Projektband unter der Leitung von Niclas Floer. Der Pianist, Arrangeur und Chorleiter verfügt über eine Menge Erfahrung in Sachen Gospel.
Gospelprojekt „viel/feel spirit“

Das Gospelprojekt „viel/feel spirit“ in der Auferstehungskirche in Marl 2016.

Die Auferstehungskirche an der Westfalenstraße in Marl wird am Pfingstsonntag, den 4. Juni 2017, ab 20 Uhr wieder die Menschenmassen nicht fassen können, so dass eine Übertragung auf den Kirchplatz erfolgt. Im Anschluss wird dort zu einem Abendimbiss eingeladen. Wer es am Pfingstsonntag nicht schafft oder keinen Platz mehr findet, hat am Samstag, den 10. Juni 2017, noch eine weitere Gelegenheit beim Gospelkonzert um 18 Uhr in der Christuskirche in Recklinghausen an der Limperstraße. Der Eintritt zu beiden Konzerten ist frei. Am Ausgang wird um eine Spende gebeten.

Text: uka
Foto (Archiv): Ulrich Walter 

Unter freiem Himmel

OER-ERKENSCHWICK – Die Evangelische und die Katholische Gemeinde in Oer-Erkenschwick laden am Pfingstmontag, den 4. Juni 2017, zu einem Open-Air-Gottesdienst in die Haard nach „Mutter Wehner“ ein. Der Gottesdienst beginnt um 11 Uhr und wird musikalisch von den Chören der Gemeinden und dem Evangelischen Posaunenchor mitgestaltet.
Unter freiem Himmel

Ein fester Anlaufpunkt am Pfingstmontag ist der Open-Air-Gottesdienst in der Haard bei „Mutter Wehner“.

Über die Jahre ist die Veranstaltung zu einer festen Größe geworden, zu der auch zahlreiche Gemeindeglieder aus anderen Gemeinden, wie z.B. Marl kommen. Bei gutem Wetter kamen in den letzten Jahren viele Besucherinnen und Besucher in die Haard, so dass die Sitzplätze nicht ausreichten. Der Gottesdienst lebt durch die besondere Atmosphäre unter freiem Himmel und der ökumenischen Gemeinschaft.

Text/Foto (Archiv): uka

„Zu viel Medizin am Lebensende?“ - Ambulanter Hospizdienst: Palliativmediziner Matthias Töns zu Gast

OER-ERKENSCHWICK – „Zu viel Medizin am Lebensende?“ Unter dieser Fragestellung lädt der Ambulante Hospizdient Oer-Erkenschwick in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Recklinghausen und der Erwachsenenbildung des Kirchenkreises zu einer Veranstaltung am Mittwoch, den 7. Juni, von 18.30 bis 20.30 Uhr in die Kapelle des Matthias-Claudius-Zentrums an der Halluinstraße ein.

Als Referent konnte der kreiskirchliche Hospizkoordinator, Pfarrer Ulrich Radke, der auch die Moderation des Abends übernimmt, den bekannten und renommierten Palliativmediziner Dr. med. Matthias Thöns aus Witten gewinnen. Der Eintritt ist frei. Zum Ende wird um eine Spende für den Ambulanten Hospizdienst Oer-Erkenschwick gebeten.

uka

„Du siehst mich“ (1. Mose 16,13) Kirchentag in Berlin und Wittenberg steht vor der Tür

KIRCHENKREIS/BERLIN – 2017 – das Jahr des Reformationsjubiläums mit ganz vielen Veranstaltungen, Angeboten, landauf, landab, auch in unserem Kirchenkreis. Gut, dass Martin Luther in einem ungeraden Jahr seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg angebracht hat. Denn in ungeraden Jahren findet seit 1949 auch immer der Evangelische Kirchentag in einer deutschen Großstadt statt. Der wechselt sich ab in den geraden Jahren mit dem Katholikentag, der übrigens 2018 in Münster ist. Und dann gibt es noch in unregelmäßigen Abständen Ökumenische Kirchentage. Der letzte war 2010 in München. Der nächste ist für 2021 in Frankfurt am Main geplant. Es passt also in diesem Jahr. Reformationsjubiläum und Evangelischer Kirchentag fallen zusammen. Sonst hätte man sich noch etwas ausdenken müssen, um diesen Anlass gebührend zu begehen.
„Du siehst mich“ (1. Mose 16,13) Kirchentag in Berlin und Wittenberg steht vor der Tür

Logo des diesjährigen DEKT

Der Ort des diesjährigen Kirchentages sollte nah an Wittenberg sein. Denn diese für die Reformation so wichtige Stadt sollte mit eingebunden werden. Und so ist der Evangelische Kirchentag vom 24. bis 28. Mai 2017 in der Bundeshauptstadt Berlin zu Gast.

Dazu gibt es in diesem Jahr noch die sogenannten „Kirchentage am Wege“ mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten, sechs Stück an der Zahl in Mitteldeutschland, u.a. in Magdeburg, Leipzig und Erfurt.

Jeder Evangelische Kirchentag steht unter einem Bibelwort, der Kirchentagslosung.
„Du siehst mich“ – so lautet die Losung des 36. Evangelischen Kirchentages aus dem 1. Buch Mose. Rund 100.000 Dauerteilnehmende aus Deutschland und Europa werden zu dieser Großveranstaltung in der Bundeshauptstadt erwartet, die an fünf Tagen in über 2.500 Veranstaltungen gemeinsam über die Rolle der Christen in der Welt und in der Gesellschaft nachdenken und diskutieren. Dabei kommen in Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops auch aktuelle Fragen aus Politik und Gesellschaft, zu sozialen und ethischen Themen zur Sprache.

Neben all dem sind Kirchentage auch immer ein Fest des Glaubens mit Gottesdiensten, Bibelarbeiten, Meditationen und gemeinsamem Singen und Beten. Ebenso wird ein umfangreiches kulturelles Programm angeboten mit Konzerten aller Musikrichtungen, mit Theater, Ausstellungen, Literatur und Kleinkunst. Nicht zu vergessen, der „Markt der Möglichkeiten“, der mit seinen Ständen jede Menge Informationen für die Kirchentagsbesucherinnen und -besucher bereit hält. Beliebt ist auch das „Rote Sofa“ der Kirchenpresse, auf dem sich Kirchenleute und Politiker den Fragen von Journalisten stellen. Seit vielen Jahren ist der Evangelische Kirchentag auch eine wichtige Plattform für Personen öffentlichen Lebens aus Politik und Gesellschaft, die sich auch in Berlin und Wittenberg wieder ihr Stelldichein geben. Und natürlich hat Berlin auch als Metropole einiges zu bieten.

Aus dem Kirchenkreis Recklinghausen werden viele Menschen nach Berlin unterwegs sein. Das Theater-Ensemble des HoT boje in Marl führt auf dem Kirchentag das Stück „Das Tagebuch der Anne Frank“ auf, das im April bereits im Marler Theater einen großen Erfolg verbuchen konnte. Hans-Jürgen Hörner vom Umweltreferat der Landeskirche wird mit einem Stand auf die Umweltarbeit wie „Der Grüne Hahn“ und „Zukunft einkaufen“ aufmerksam machen. Das multimediale Kirchenkreisprojekt "BibleFace" wird seitens der Landeskirche von Westfalen gezeigt.
Und auch der Projektchor der Ev. Kirchengemeinde Oer-Erkenschwick hat wieder einige Auftritte.


Am Mittwochabend startet der Kirchentag mit den Eröffnungsgottesdiensten und dem „Abend der Begegnung“, an dem sich die gastgebenden Landeskirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz mit vielen Ständen, Musik und Kulinarischem präsentiert. In den darauf folgenden Tagen wartet auf die Besucherinnen und Besucher ein breitgefächertes, buntes Angebot. Den Abschluss des Kirchentages bildet der Festgottesdienst zum Reformationsjubi-läum am Sonntag auf den Elbwiesen in Wittenberg. Rund 200.000 Menschen werden dort erwartet, ein organisatorischer und logistischer Kraftakt. Denn Wittenberg liegt nicht direkt an der Autobahn. Es müssen Parkplätze, Versorgung und sanitäre Einrichtungen in großem Um-fang zur Verfügung gestellt werden. Und die Menschen müssen am Sonntagmorgen von Be-lin nach Wittenberg kommen. Die Deutsche Bahn setzt Sonderzüge ein. Der Gottesdienst fängt deswegen auch erst um 12 Uhr an. Und nach dem Gottesdienst gibt es noch ein Musik- und Kulturprogramm, denn es wird einige Zeit dauern, bis sich der Platz nach Stunden wieder geleert hat.

Wer nicht zum Kirchentag fährt, hat die Möglichkeit den Eröffnungs- und Schlussgottesdienst im Fernsehen zu verfolgen. Ebenso wird der RBB in einigen Sondersendungen vom Kirchentag berichten.

Text:uka/red:hh ;-)

 

Der Frühling ist da – das „Kirchenrad“ kommt

LANDESKIRCHE VON WESTFALEN Unter dem Motto „Kirchenrad fahren – Schöpfung bewahren“ hat die Klimaschutzagentur der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) ein „Kirchenrad“ entwickelt und bietet es nun Pfarrerinnen und Pfarrern, Presbyterinnen und Presbytern und Jedermann zum Kauf an. Zusammen mit einer Münsterländer Fahrradmanufaktur ist ein Pedelec (E-Bike) aus hochwertigen Komponenten zusammengestellt worden, das nun zu einem sehr attraktiven Preis vom Hersteller angeboten wird. Es steht in drei Variationen als Herrenrad, als Citybike mit niedrigem Einstieg und als Trapezrad zur Verfügung. Deutlich sichtbar ist der Schriftzug „Kirchenrad“ am Rahmenrohr.
Der Frühling ist da – das „Kirchenrad“ kommt

Hans-Jürgen Hörner vom Projektbüro „Der Grüne Hahn“ mit dem „Kirchenrad“ (Modell Trapezrad) am Haus des Kirchenkreises in Recklinghausen.

Auf Wunsch können Kirchengemeinden und auch Einzelpersonen ihr „Kirchenrad“ mit weiterem Zubehör individuell gestalten, auf ihre Gemeinde oder auf ihren Kirchenkreis hinweisen und ihr Engagement für die Bewahrung der Schöpfung sichtbar machen.

Dorothee Albrecht, Klimaschutz-Managerin der EKvW betont, dass das „Kirchenrad“ Teil des Mobilitätskonzepts der Westfälischen Kirche ist. „Es möchte dazu anregen, auch für die Strecken ab 5 Kilometer, für die bislang noch oft das Auto benutzt wird, auf das Fahrrad umzusteigen. Dazu ist ein Pedelec ideal und genau so schnell wie das Auto.“

„Außerdem tut Fahrradfahren der Gesundheit gut und macht die Pfarrerin und den Pfarrer in der Gemeinde sichtbarer", ergänzt Volker Rotthauwe, Pfarrer für nachhaltige Entwicklung der Landeskirche. „Man kommt unverschwitzt zum Hausbesuch, kann schnell für ein kurzes Gespräch auf dem Weg absteigen oder das Rad als Werbung für die Gemeinde nutzen.“ Gemeinden und Kirchenkreise sind dazu eingeladen, rund um das „Kirchenrad“ Aktionen und gemeinsame Fahrradausflüge anzubieten.

Alle weiteren Details zum Kirchenrad und auch das Bestellformular finden sich auf der Homepage www.kirchenrad.de.

Kontakt: Institut für Kirche und Gesellschaft der EKvW
Klimaschutzagentur EKvW
Pfarrer Volker Rotthauwe
Dorothee Albrecht
02304/755-331
klimaschutzagentur@kircheundgesellschaft.de
IKG


Foto: Ulrich Kamien
Text: Institut für Kirche und Gesellschaft der EKvW

Gedenkgottesdienst mit Schweigen für die mehr als 10.000 Toten der Flucht an Europas Grenzen

RECKLINGHAUSEN „DU siehst mich. SIEHST du mich?" Gegen das Sterben im Mittelmeer, Freitag, den 26. Mai 2017, 12.15 Uhr in der Gastkirche, Recklinghausen, Hl.- Geist- Str. 7. Auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin wird es am Freitag eine Gedenkveranstaltung für die Opfer von Flucht an den europäischen Außengrenzen geben. Das Programm des Kirchentages wird um 11 Uhr zu einer großen Veranstaltung einladen, die um die Mittagszeit mit einem Schweigen für die Toten endet. Diese Aktion soll auch an vielen anderen Orten stattfinden.
Gedenkgottesdienst mit  Schweigen für die mehr als 10.000  Toten der Flucht an Europas Grenzen

Refugees on a boat crossing the Mediterranean sea, heading from Turkish coast to the northeastern Greek island of Lesbos, 29 January 2016

Reformationskinder

KIRCHENRKEIS Im Rahmen des Reformationsjubiläums findet unter diesem Titel ein Aktionstag des Ev. Kirchenkreises Recklinghausen in Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden des Kreises statt. Mitarbeitende aus allen Städten planen schon seit Monaten diesen kleinen Kirchentag für Kinder, auf dem wir uns gemeinsam auf die Spuren von Martin Luther und der Reformation begeben wollen. Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren sind eingeladen, sich mit auf den Weg zu machen.
Reformationskinder

Flyer Reformationskinder

Der Weg zum Austragungsort in Oer-Erkenschwick kann aus allen Städten des Kirchenkreises mit Bussen zurückgelegt werden. Abfahrtsorte und Zeiten können den Werbeflyern entnommen oder auch in den Gemeindebüros erfragt werden. An die Gemeindebüros sollten die Anmeldungen möglichst bald bis zum 31.05. gehen.

Die Veranstaltung beginnt am 17. Juni um 10.00 Uhr in der Johanneskirche in Oer-Erkenschwick, Dietrich Bonhoeffer Platz 1 und endet gegen 15.15 Uhr, wo dann wieder für den Rückweg Busse zum Einsatz kommen. Zwischendurch wird ein Mittagessen gereicht. Die Teilnahme kostet 3,- Euro.

Download des Flyers zur Anmeldung

Aufruf zur Wahl in NRW am 14. Mai 2017

KIRCHENKREIS Am kommenden Sonntag wird in NRW gewählt. An verschiedenen Stellen haben die christlichen Kirchen die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, sich mit ihrer Stimmabgabe demokratisch zu beteiligen. Wir fanden im Netz einen Wahlaufruf, dem wir uns gerne anschließen. Der Text stammt von der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Solingen und wurde von der dortigen Superintendentin Dr. Ilka Werner und dem Stadtdechanten Michael Mohr unterzeichnet. Wir geben im Folgenden den gelungenen Text wieder, denn 'das Rad muss nicht noch einmal erfunden werden'.
Hier der Text, der mit guten Argumenten begründet, warum aus Sicht der beiden christlichen Kirchen die Bürger und Bürgerinnen zur Wahl aufgerufen sind:

 

"Am 14. Mai 2017 wird in Nordrhein-Westfalen der Landtag neu gewählt.

Wir rufen die Menschen in Solingen auf, wählen zu gehen.

Warum?

Eine hohe Wahlbeteiligung und damit eine breite politische Meinungsäußerung sind wichtig. Sie stärken den Zusammenhalt der Gesellschaft, die die Auseinandersetzung um den besten Weg braucht. Und sie halten die demokratische Kultur lebendig, die darauf angewiesen ist, dass Menschen sich engagieren und sagen, was sie denken.

Wir bitten Sie, mit Ihrer Stimme die Parteien zu stärken, die für die universale Geltung der Menschenrechte und die freiheitlich demokratische Grundordnung in unserem Land eintreten.

Warum?

Mit dem christlichen Glauben und auch mit dem Grundgesetz sind Haltungen, die Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religionszugehörigkeit oder ihres sozialen Status diskriminieren, nicht vereinbar. Wir bitten Sie, Fremdenfeindlichkeit, Anti-Islamismus und Stimmungsmache nicht zu unterstützen. Geben Sie Ihre Stimme menschenfreundlichen, toleranten und vernunftgeleiteten politischen Programmen.

Wir hören in unseren Gemeinden, dass Menschen enttäuscht sind über gebrochene Wahlversprechen früherer Jahre. Wir bitten Sie, ihr Gefühl, es ändere sich ja sowieso nie etwas, nicht zu politischem Desinteresse werden zu lassen.

Warum?

Stumme Verbitterung verstärkt die Distanz zwischen Politik und Bevölkerung. Schieben Sie die Verantwortung für eine gute Gesellschaft nicht einfach auf andere. Bleiben Sie dran, informieren und engagieren Sie sich und überlegen Sie, in welchem Rahmen Sie selbst für eine bessere Nachbarschaft eintreten können!

Wir nehmen wahr, dass die Zerrissenheit der Gesellschaft und die Spaltungen zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zunehmen. Wir fordern alle politischen Parteien auf, sich dem zu stellen und konsequenter für Zusammenhalt und Versöhnung einzutreten.

Warum?

In den vergangenen Jahren haben viele gesellschaftliche Kräfte zu wenig erkannt, dass sich Ungerechtigkeiten verfestigten. Auch wir als Kirchen haben zu wenig auf die Lebensgeschichten von Menschen gehört, die in unserem Land praktisch keine Chancen auf Lebenserfolg und Zugehörigkeit haben. Wir haben uns zum Beispiel mit Kinderarmut, Langzeitarbeitslosigkeit und ethnischen Parallelgesellschaften zu leicht abgefunden. Wir warnen aber davor, jetzt die Brüche und Risse im Gesellschaftsgefüge zu benutzen, um die einen gegen die anderen auszuspielen. Dadurch werden die Chancen auf mehr Gerechtigkeit und sozialen Frieden leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Stattdessen geht es darum, ernst zu machen mit Umsteuerung und Veränderung hin zur sozialen Versöhnung.

In der Bibel heißt es: „Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zu Gott, denn wenn es ihr wohl geht, so geht´s auch euch wohl!“ (Jeremia 29, 7).

Bitte tun Sie das: Gehen Sie wählen, stimmen Sie ab, stimmen Sie mit!

Für die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Solingen

Superintendentin Dr. Ilka Werner

Stadtdechant Michael Mohr"

Quelle: http://www.ekir.de/solingen/kirchenkreis/ack_wahlaufruf_ltw2017-1326.php

Prof. Dr. Albrecht Geck "Der Protestantismus und (seine) Bilder" am Mittwoch, dem 10. Mai 2017 um 6.00 Uhr auf BibelTV

KIRCHENKREIS "Barocker Kirchenschmuck wird in erster Linie mit der katholischen Kirche verbunden. Den Protestanten wird geschichtlich eine Bildkargheit und strikte Wortkonzentration zugeschrieben." In der Aufzeichnung der Ringvorlesung "Luther heute - Ausstrahlungen der Wittenberger Reformation" erläutert Prof. Dr. Albrecht Geck den Ursprung dieses Mythos und Luthers Rolle als Theologe und als Subjekt von Bildern.
Prof. Dr. Albrecht Geck "Der Protestantismus und (seine) Bilder" am Mittwoch, dem 10. Mai 2017 um 6.00 Uhr auf BibelTV

Screenshot der Website von BibelTV

Weitere Vorlesungen finden Sie auf der Website von BibelTV.

Quelle: http://www.bibeltv.de/programm/programmuebersichten/bibeltv

Text/Red: hh

Chorkonzert: „Verleih uns Frieden gnädiglich“ - Chorkonzert mit Texten, Chorälen und Chorwerken aus der Lutherzeit

HALTERN Mitwirkende des Chorkonzerts sind der Chor der Erlöserkirche Haltern, die Neue Kantorei Datteln, Irina Tseytlina (Orgel) und Sung-Jin Suh (Gesamtleitung). Das Konzert ist zugleich Teil des Jahresprogramms 2017 des Freundeskreises Kirchenmusik. Es ist zu hören am Sonntag, 21. Mai 2017 ab 17 Uhr in der Erlöserkirche Haltern, Hennewiger Weg 8, 45721 Haltern am See.

Weitere Infos unter: 
www.egha.de

Pfr. Bastian Basse, Tel. 02364/5064777

Ein Bibelleseabend in Haltern: „Ich lese was, das du nicht liest“

HALTERN "Wir lesen in der Bibel. Doch Bibel ist nicht gleich Bibel", schreibt Pfarrer Bastian Basse in seiner Einladung zum Bibelleseabend am Donnerstag, dem 4. Mai 2017, ab 19 Uhr in der Halterner Stadtbücherei. "Es gibt viele verschiedene Übersetzungen mit unterschiedlichen Herangehensweisen. So kann ein und derselbe Vers in den verschiedenen Bibelausgaben ganz unterschiedlich klingen", heißt es in seiner Einladung.

Im Anschluss folgt die Eröffnung der Buchaustellung „Martin Luther, der Buchdruck und die deutsche Bibel“ in der Stadtbücherei
(geöffnet bis zum Jahresende).

Am Donnerstag, 04.05.2017 19:00h in der Stadtbücherei Haltern, Lavesumer Str. 1, 45721 Haltern am See
Weitere Infos unter: 
www.egha.de

Pfr. Bastian Basse, Tel. 02364/5064777

Willkommenskultur und Umverteilung gegen Verlustängste - Podiumsdiskussion: Rechtspopulismus markiert gesellschaftliche Bindungsverluste

RECKLINGHAUSEN. Gegen etwas zu sein, erscheint oft leichter, als für etwas zu sein. Einfacher scheint es auch zu sein, wenn man Freund und Feind, oben und unten, Gewinner und Verlierer unterscheidet. Wird dieses vereinfachende Denken dann noch mit dem Gedanken der Leistung verknüpft, werden aus Verlierern schnell Leistungsunwillige oder Schmarotzer.
Willkommenskultur und Umverteilung gegen Verlustängste - Podiumsdiskussion: Rechtspopulismus markiert gesellschaftliche Bindungsverluste

Martin Brambach, Dr. Hans Hubbertz, Dr. Frank Hoffmann, Reiner Hoffmann im Gespräch mit der Moderatorin Andrea Hansen (wdr) (vl.)

Diese Grundhaltung nutzt der aktuelle Rechtspopulismus in Europa mit Erfolg. Seine Vertreter machen Front gegen das etablierte politische Parteiensystem, gegen die Herrschenden „dort oben“ und gegen die EU-Rettungspolitik. Sie nutzen die weit verbreitete Politikverdrossenheit, das Misstrauen gegen die politische Klasse, die Angst vor dem eigenen sozialen Abstieg und vor dem Fremden und Anderen. Doch sie tun dabei nur so, als stünden sie außerhalb dieses Systems: ihre Führungspersonen zählen zu den Gewinnern, sie stammen aus dem etablierten Bürgertum.

Den verschiedenartigen Ausprägungen dieses Phänomens in Europa nachzugehen und mögliche Alternativen aufzuzeigen, beabsichtigten die Teilnehmer an der Podiumsdiskussion „Rechtspopulismus im Alltag“ am 1. Mai 2017 im Festspielhaus der Ruhrfestspiele in Recklinghausen.

Mit der Frage, was man denn dem alltäglichen Eindruck entgegensetzen könne, dass da etwas passiere, wogegen man „gefühlt machtlos“ sei, eröffnete Moderatorin und Journalistin Andrea Hansen die Diskussionsrunde.

Das Gefühl hätten viele, dass es „nicht gerecht zugehe“, bestätigte Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Obwohl die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf fast 32 Millionen gestiegen und die Arbeitslosigkeit seit 1989 halbiert worden sei, hätten viele Menschen Angst vor Kontrollverlust und sozialem Abstieg.

Um Ängste und Überforderungen abzubauen, sei es wichtig, tragfähige Perspektiven zu schaffen und damit Anlässe zu Hoffnung und Freude, stellte Dr. Frank Hoffmann, Intendant der Ruhrfestspiele fest.

Die Willkommenskultur der Kirchen für Flüchtlinge sei exemplarisch für eine markante gesellschaftspolitische Linie gegen die Verlustängste und für die Verteidigung des Wertekanons der europäischen Gemeinschaft, führte Industrie- und Sozialpfarrer Dr. Hans Hubbertz aus. Sie sei ein klares gesellschaftliches Signal gegen einen Rechtspopulismus, der sich als Schutzmacht der kleinen Leute verkaufen wolle.

„Der globalisierte Kapitalismus hat inzwischen Orwellsche Dimensionen erreicht“, behauptete der in Dresden geborene Schauspieler Martin Brambach. Angesichts einer Fülle von Ursachen und großer Komplexität und der Tendenz zu einfachen Antworten in der Mediengesellschaft sehe er eine wichtige Aufgabe darin, Komplexität zu reduzieren und Zusammenhänge zu erklären. Der Philosoph Jürgen Habermas habe beschrieben, dass wir uns in einer „zutiefst unmoralischen Gesellschaft“ befänden, indem wir uns an Gottes Stelle setzten.

„Die drei großen G’s - Globalisierung, Gott und die Gewerkschaften - haben wohl ihre Bindungskraft verloren“, stellte Moderatorin Hansen fest und fragte nach Handlungsalternativen.

„Wir sollten an dieser Stelle die große Taste der politischen Aufklärung drücken“, appellierte Pfarrer Dr. Hubbertz und erklärte: „Wir schieben in dieser Gesellschaft per Gesetz Leute nach Afghanistan ab, obwohl wir wissen, dass diese dort der Tod erwartet. Auf der anderen Seite halten wir die Familie hoch und verhindern Familienzusammenführung per Gesetz.“

„Wir müssen als Gewerkschaft genauer hinhören, was die Mitglieder wollen und auf deren Zeitsouveränität eingehen“, erklärte DGB-Chef Hoffmann. Und auf den Einwurf eines Zuhörers hin: „Heute finden in über 500 Städten DGB-Kundgebungen statt. Und 180.000 Betriebsräte arbeiten Tag für Tag gegen Rechts.“

„Verglichen mit Frankreich ist Deutschland ein Paradies“, behauptete Intendant Dr. Hoffmann. „So eine Verzweiflung dort! So viele Bürger, die nicht mehr ein noch aus wissen!“ Hierzulande könne man sich glücklich schätzen angesichts der Stärke der Gewerkschaften und der politischen Parteien.

„Der Kapitalismus lebt von der Angst vor dem Abstieg“, so Pfarrer Dr. Hubbertz und konstatierte dazu den Verlust gesellschaftlicher Utopie: „Ohne Beteiligung läuft nix. Wir müssen den Hintern hochkriegen!“

Für die Menschen im Osten Deutschlands sei „Links“ auch nicht mehr die Alternative, so Schauspieler Brambach: „In der Schule kommt Antifaschismus vor Antikapitalismus. Die im Westen denken, die Nazis leben im Osten. Die im Osten denken, die Nazis leben im Westen. Wir müssen Alternativen und Utopien aufzeigen! Und wir müssen immer wieder daran erinnern, dass wir die Gewinner der Globalisierung sind. Das ist ein Glück. Es könnte auch anders sein.“

„Auch die Gewerkschaften müssen aus den geschlossenen Räumen raus, in denen wir alle leben“, behauptete DGB-Chef Hoffmann. „Demokratie ist die einzige Staatsform, die wir täglich neu leben müssen, mit den Menschen gemeinsam. Es gibt keine Alternative dazu, ein neues Europa zu denken.“

Nicht jeder Populismus sei schlecht, so Pfarrer Dr. Hubbertz. Wer Komplexität vermitteln könne, sei ein guter Politiker, wenn er damit Beteiligung fördere. Darüber hinaus seien wir „schon dabei, gegen die rückwärtsgewandten Lösungen, die uns verkauft werden, vorzugehen.“

„Wir verweigern aber immer noch Akzeptanz und Anerkennung, auch inhaltlich“, behauptete demgegenüber ein Zuhörer. „In der Regel verweigern wir ein Gespräch mit einem Nazi.“ Eine positive Bildungsarbeit wie auch Politik sei immer noch viel zu selten.

Die Gesprächsrunde fokussierte sich zum Abschluss auf einige wesentliche Aufgabenstellungen, um dem Rechtspopulismus im Alltag zu begegnen. DGB-Chef Hoffmann etwa sah eine wichtige Aufgabe darin, Ängste ernst zu nehmen, das Gespräch zu suchen, Zuzuhören und Akzeptanz zu vermitteln sowie Komplexität zu reduzieren. Den Menschen als Ebenbild Gottes zu sehen, sei elementar, so Pfarrer Dr. Hubbertz. Denn von daher bleibe es die Aufgabe der Menschen, weder verächtlich miteinander umgehen noch der Versuchung nachzugeben, sich von anderen bestimmen zu lassen. „Wer Gewinne macht, gründet seinen Gewinn in der Ausbeutung anderer“, schloss Schauspieler Brambach, der nach wie vor an der Notwendigkeit der „Utopie der Umverteilung“ festhielt.

Bild/Text: GH

Einladung zur Ausstellung und Führung "Der geteilte Himmel"

KIRCHENKREIS Die Erwachsenenbildung und das Schulreferat im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen laden herzlich ein zu einer gemeinsamen Führung durch die Ausstellung „Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“ im Ruhr Museum am Donnerstag, den 22. Juni 2017.
Das Forum Kreuzeskirche Essen, das Martin Luther Forum Ruhr und das Ruhr Museum auf Zollverein veranstalten anlässlich des fünfhundertsten Reformationsjubiläums ein großes kulturelles und wissenschaftliches Veranstaltungsprogramm.

Die zentrale Ausstellung des gleichnamigen Projektes im Ruhr Museum auf Zollverein erzählt die Entwicklung der Religionen und Konfessionen an Rhein und Ruhr vom Spätmittelalter bis heute. Wie gestaltete sich das religiöse Leben im heutigen Ruhrgebiet und in Nordrhein-Westfalen von der Reformation bis zur Gegenwart mit ihrer beachtlichen Vielfalt von über 200 verschiedenen Glaubensgemeinschaften? Knapp 1000 zum Teil erstmals gezeigte Exponate aus über 150 Museen, Kirchen, Bibliotheken und Archiven veranschaulichen die politischen, sozialen und kulturellen Aspekte dieser Geschichte. Darüber hinaus finden die Besucher interreligiöse Vergleiche und Gegenüberstellungen zu grundlegenden Themen wie „Frömmigkeit“, „Heilige Schriften“, „Lebensstationen“, „Tod und Jenseits“ oder „Propaganda und Toleranz“.
Kosten: 10 Euro. Weitere Informationen zu Treffpunkt und Zeitrahmen entnehmen Sie bitte dem Einladungsdokument.

Kirche auf dem „Hügel“

RECKLINGHAUSEN – Beim Kulturfestival am 1. Mai im und um das Festspielhaus ist auch der Evangelische Kirchenkreis Recklinghausen wieder vertreten. Die Seelsorgedienste (Telefonseelsorge, Krankenhausseelsorge, Notfallseelsorge, Hospizdienst) weisen an einem Stand auf ihre vielfältigen Angebote hin. Pfarrer Dr. Hans Hubbertz stellt sein von ihm entwickeltes Multimedia-Projekt zur Luther-Bibel „BibleFace“ vor.
Kirche auf dem „Hügel“

Ruhrfestspiele 2017

Dabei werden selbst ausgesuchte Bibelverse in das eigene Selfie transformiert. Der Evangelische Kirchenkreis lädt alle Besucherinnen und Besucher herzlich ein zur Begegnung und zum Mitmachen!

An der Diskussionsrunde ab 15.30 Uhr im Festspielhaus (rechtes Rangfoyer, Raum: Jupiter) zu "Rechtspopulismus im Alltag" mit Reiner Hoffmann, Vorsitzender des DGB, Dr. Frank Hoffmann, Intendant Ruhrfestspiele, Martin Brambach wird sich Industrie- und Sozialpfarrer Dr. Hans Hubbertz seitens des Kirchenkreises beteiligen. Die Moderation übernimmt die Journalistin Andrea Hansen (Münster).

Text: uka/hh