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"damit sich so etwas nicht wiederholt"

Ausstellung, Konzert und die Geschichte einer Rettung aus dem Wilnaer Ghetto - Ulrich Raue und Roswitha Dasch gaben zum Holocaust-Gedenktag ein Konzert in der Ev. Akademie Recklinghausen zur Geschichte des Wilnaer Ghettos im Spiegel seiner Lieder. Die Holocaust-Überlebenden Tamar Dreifuss berichtete vom Schicksal ihrer Familie. Die Evangelische Akademie Recklinghausen zeigte zudem eine Wanderausstellung zum Genozid an den litauischen Juden im Haus des Ev. Kirchenkreises Recklinghausen.
"damit sich so etwas nicht wiederholt"

Ulrich Raue, Roswitha Dasch und Tamar Dreifuss in der Ev. Akademie Recklinghausen

RECKLINGHAUSEN Jiddische Lieder und Berichte zur Lebenssituation der jüdischen Bevölkerung im Wilnaer Ghetto, die trotz aller Trauer und Verzweiflung immer wieder Mut und Hoffnung gegeben haben, präsentierten die  Musikerin Roswitha Dasch (Gesang, Violine, Gitarre) und der Pianist Ulrich Raue am letzten Freitag zum Holocaust-Gedenktag in der Evangelischen Akademie Recklinghausen. Aus persönlichen Gesprächen mit Zeitzeugen und umfangreichen Recherchen in Litauen entstand das außergewöhnliche Konzertprogramm ihrer Text-Musik-Collage zur Geschichte des Wilnaer Ghettos in den Jahren 1941-1943.

Die Holocaust-Überlebende Tamar Dreifuss las im Wechsel mit musikalischen Beiträgen aus den Erinnerungen ihrer Mutter Jette Shapiro-Rosenzweig, mit der sie 1943 als Kleinkind aus diesem Ghetto fliehen konnte. Sie war zu Beginn des Zweiten Weltkrieges drei Jahre alt, als die deutschen Nationalsozialisten ihre Heimatstadt Wilna in Litauen besetzten. „Wir waren bei der Deportation dabei. Wir sind die einzigen, die die Deportation überlebt haben. Alle anderen wurden vergast. Dank meiner Mutter lebe ich“, erzählt sie im Rückblick auf ihre Rettungserfahrung. Ihr Vater wurde von den Nazis verschleppt und ermordet. Wie durch ein Wunder glückte der dritte Fluchtversuch ihrer Mutter, die nicht aufgab. 1944 wurde Litauen durch die Russen von der Naziherrschaft befreit und Tamar Dreifuss ging  nach dem Kriegsende nach Israel. Sie lebt heute in der Nähe von Köln.

Die Übersetzung und Veröffentlichung der Lebensgeschichte ihrer Mutter unter dem Titel: "Sag niemals, das ist dein letzter Weg" in deutscher Sprache dient Tamar Dreifuss dazu, ihre Erinnerungen an Jugendliche weiterzugeben. Mit ihren ihrem illustrierten Kinderbuch „Die wundersame Rettung der kleinen Tamar 1944“ besucht Tamar Dreifuss Schulklassen, wo sie immer wieder Lesungen hält. „Damit sich so etwas nicht noch einmal wiederholt“, beschreibt sie ihr Anliegen.
Die Idee zu ihrem Kinderbuch stammt aus Gesprächen mit ihren Enkeln, die sie immer wieder fragten: „Wie bist du am Leben geblieben?“ Sie ist zuversichtlich, die zumeist 9-10-jährigen Schulkinder mit ihrem Erfahrungsbericht aus der Schreckenszeit gut zu erreichen: „Die Kinder sehen immer das Ende - und das bin ich. Man konnte überleben. Die Kinder sehen auch den Schrecken. Sie haben keine Albträume.“ Am 19. Juni 2011 ist Tamar Dreifuss in der Kindersendung Lilipuz auf WDR 5 (14.05 h) mit einem Radiobeitrag zu hören.

Roswitha Dasch konzipierte im Jahr 1997 die Ausstellung „Sage nie, du gehst den letzten Weg. Der Genozid an den litauischen Juden 1941-1944“, die bei der Veranstaltung zu sehen war. Für die Ausstellung kaufte Roswitha Dasch Fotoportraits von Holocaust-Überlebenden, die der von der litauischen Regierung beauftragte Fotograf Antanas Sutkus angefertigt hat. Die Erlöse aus den Konzerten und der Ausstellung kommen gegenwärtig den 80 Holocaust-Überlebenden  in Litauen vor allem für mobile Pflegeleistungen zu Gute. Dieses Projekt wurde notwendig, weil inzwischen die meisten der Holocaust-Überlebenden in Litauen älter als 75 Jahre sind, berichtet Roswitha Dasch, die die Koordination der Hilfeleistung übernommen hat und die Menschen regelmäßig in Litauen besucht. In einem Rundbrief informiert der von ihr gegründete Verein MIZWA über die Aktivitäten ihrer Initiative.

Für den Organisator der Veranstaltung, Ralf Dinand (Erwachsenenbildungsreferat), stellt sich eine nicht ganz einfache Aufgabe: "Ziel derartiger Veranstaltungen ist sehr wohl das Gedenken an die Opfer, aber darüber hinaus auch dass sich "Auschwitz" nicht wiederhole. So ist der Hinweis auf die suzessive Entrechtung von Menschen im nationalsozialistischen Deutschland eine Warnung für Gegenwart und Zukunft. Diese erkennen zu können, ist m.E. ein Schritt in Richtunge einer "Mündigkeit" des Individuums und pädagogisches Ziel protestantischer Bildungsarbeit."

MIZWA Zeit zu handeln e.V. 
Postfach 131006
42037 Wuppertal
Tel/Fax: 0202/44 89 057
Spendenkonto 570 382, Sparkasse Wuppertal, BLZ 330 500 00

Text/Bild: hh

Stiftung 'Miteinander im Vest' sorgt für Menschen mit psychischen Behinderungen

Facharzt für Neurologie und Psychiatrie Andreas Wolf, leitender Oberarzt in der LWL-Klinik in Herten, hielt Vortrag zu psychischen Erkrankungen. Stiftung blickt zurück auf das vergangene Jahr und plant neue Vorhaben in 2011.

Zu einem Vortrag mit dem Facharzt für Neurologie und Psychiatrie Andreas Wolf trafen sich Kuratorium und Stiftungsmitglieder der Stiftung 'Miteinander im Vest', um sich in die Thematik psychischer Erkrankungen einführen zu lassen. Andreas Wolf ist stellvertretenden ärztlicher Direktor und leitender Oberarzt in der LWL-Klinik in Herten und zeigte den Stiftungsmitgliedern Formen psychischer Erkrankungen auf und deren medizinische Einschätzung auf. Das Gespräch, das vom Vorsitzenden des Kuratoriums, Christoph Tesche, Erster Beigeordneter und
Stadtkämmerer der Stadt Recklinghausen, moderiert wurde, diente nicht nur dazu, über die aktuelle Arbeit der Stiftung zu informieren, sondern Überlegungen zur Verwendung der Stiftungsmittel anzustoßen.

Die Stiftung 'Miteinander im Vest' reicht zurück in das Jahr 2002, als Frau Dr. Gisela Grave den Impuls setzte, mit einer kleineren Stiftung das bürgerschaftliche Engagement zu stärken. Die Stiftung ist eine evangelische Stiftung, die sich den christlichen Grundwerten verpflichtet weiß. Sie wird staatlich und kirchlich beaufsichtigt. In ihrer Satzung hat sie sich kirchlich-diakonischen Aufgaben verpflichtet. Dabei stehen vor allem Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen im Mittelpunkt der Arbeit, denen Hilfe zu Selbsthilfe zukommen soll. Wenn nötig ist bisweilen eine direkte Einzelmaßnahme in Form einer finanziellen Unterstützung denkbar. Daneben beabsichtigt die Stiftung, die ehrenamtliche Arbeit zu fördern. Alle Mitglieder des Kuratoriums, des Vorstands und alle Mitglieder der Stiftung sind selbst ehrenamtlich tätig. Die Stiftung pflegt ihre Verbindungen und Kontakte zu Verbänden, Organisationen und Selbsthilfegruppen, die sich für psychisch Kranke in unserer Gesellschaft engagieren.

Im vergangenen Jahr förderte die Stiftung nach eingehender Prüfung eine Zweidrittel-Förderung den LWL-Wohnverbund mit einer gezielten Ferienmaßnahme, die ökumenische Telefonseelsorge in Recklinghausen zur Einrichtung einer Chatberatung und eine Weiterbildungsgruppe, die Barke (Recklinghausen) mit einer Freizeitmaßnahme der Tagesstätte, die LWL-Tagesklinik in Dorsten mit einer individuellen Unterstützung einer Mutter, einzelne Beihilfemaßnahmen für das Diakonische Werk im Kirchenkreis und den Caritasverband Dorsten. Prof. Dr. Rudolf Grün, vormals tätig im St. Vincenz-Krankenhaus Datteln, stiftete für die Zwecke der Stiftung im Jahr 2010 eine Eigentumswohnung in der Innenstadt von Recklinghausen. Jährlich kamen insgesamt ca. 15.000 € an Hilfsgeldern zusammen.

Die Stiftung arbeitet gemeinnützig. Wer die Stiftung fördern möchte, kann dies per Spende tun und bekommt eine reguläre Spendenbescheinigung. Außerdem freut sich die Stiftung 'Miteinander im Vest' über weitere Zustiftungen.

Die Stiftung ist über den Ev. Kirchenkreis Recklinghausen, Limperstr.15, 45657 Recklinghausen, Tel. 02361/206-111, Frau Superintendentin Katrin Göckenjan, erreichbar. Die Bankverbindung lautet: Stiftung Miteinander im Vest KD-Bank eG - Die Bank für Kirche und Diakonie, BLZ 350 601 90, Kto 201 970 5016.

Bild/Text: hh

Eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei“

KREISKIRCHENAMT RECKLINGHAUSEN/GLADBECK Conny Hölig als neue Verwaltungsleiterin eingeführt - Mit einem festlichen Gottesdienst ist das neue Kreis-kirchenamt für die Evangelischen Kirchenkreise Gladbeck-Bottrop-Dorsten und Recklinghausen eröffnet worden. Neben den beiden Superintendenten Detlef Mucks-Büker und Peter Burkowski gestalteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus beiden Kirchenkreisen den Gottesdienst. Dabei wurde auch die neue Verwaltungsleiterin des Kreiskirchenamtes Conny Hölig als Nachfolgerin von Volker Stork in ihr Amt eingeführt.
Eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei“

Die beiden Superintendenten Detlef Mucks-Büker (links) und Peter Burkowski (rechts) führten Frau Conny Hölig in ihr Amt als Verwaltungsleiterin des neuen Kreiskirchenamtes ein. Mit ihr freuen sich Verwaltungsleiter Volker Stork (2.v.l.) und der stellvertr

Superintendent Burkowski machte in seiner Predigt deutlich, dass „es darum geht, dass wir unseren Auftrag möglichst gut tun können“. „Wir – das ist die große evangelische Gemeinschaft in zehn Städten unserer beiden Kirchenkreise – eine unglaubliche Fülle von Leben und Glauben, von Gemeinschaft und Gegenwart Gottes zwischen Bottrop und Waltrop.“ Christinnen und Christen in beiden Kirchenkreisen haben den Auftrag, aus der Liebe Gottes zu leben und zu handeln. „Gott will, dass alle Menschen froh werden. An diesem Auftrag lässt Gott uns teilhaben. Er will, dass wir dabei sind und andere mit auf den Weg einladen“, sagte Burkowski.

„Bei allem, was wir tun, kann das Gelingen nur geschenkt werden. Wir tun, was wir können und bitten Gott um seinen Geist“, erläuterte der Superintendent. Der Geist Gottes sei nicht verfügbar. Die Verwaltung stehe im Dienst des Auftrags. Man sei zusammengerückt, weil man gemerkt habe, dass man gemeinsam stärker sei. „Viele Facetten und Gaben kommen zusammen und wir brauchen diese Vielfalt.“ Burkowski nahm als biblisches Bild eine dreifach geflochtene Schnur. Neben den beiden Kirchenkreisen webt Gott mit am Zusammenwachsen.

Eine dreifache Schnur gleicht Stärken und Schwächen aus und hält Belastungen besser stand. „Zusammen, geflochten und miteinander verbunden ergeben sich viele Möglichkeiten und alle müssen nicht mehr alles machen.“ Dabei sollen Schwerpunkte und Begabungen der Mi-tarbeiterinnen und Mitarbeiter das Miteinander bestimmen. „Wir trauen Gott zu, dass er mit-ten drin ist in unserem Leben und Arbeiten.“

Beim anschließenden Empfang im Haus des Kirchenkreises stellte Herr Stork noch einmal die Entwicklung der beiden Verwaltungen von zwei selbstständigen Einrichtungen über die gemeinsame Geschäftsführung für beide Häuser bis hin zu einer gemeinsamen Verwaltung für beide Kirchenkreise mit einer Verwaltungsleitung dar.

Die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung Ulrike Heibutzki knüpfte daran an. „Wir haben uns Zeit gelassen. Denn was lange währt, wird meistens gut.“ Bei der weiteren Entwicklung sei viel Sensibilität gefragt, um den Prozess lebendig zu halten, ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln und die anstehenden Aufgaben zu meistern.

Frau Hölig bedankte sich für den herzlichen Empfang. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe. Es ist für mich eine große Herausforderung.“ Seit Beginn des Jahres ist die 33-jährige Diplomverwaltungsökonomin neue Verwaltungsleiterin des gemeinsamen Kreiskirchenamtes für die Kirchenkreise Gladbeck-Bottrop-Dorsten und Recklinghausen. Die Einrichtung verfügt über zwei Standorte in Recklinghausen und Gladbeck.

Text und Foto: uka

Unsere Frau am Bosporus

VERABSCHIEDUNG Pfarrerin Ursula August nach Istanbul verabschiedet - MARL – Mit einem festlichen Gottesdienst wurde Pfarrerin Ursula August aus Marl verabschiedet. Die beliebte Seelsorgerin wechselt nach Istanbul und übernimmt dort die Pfarrstelle in der deutschen evangelischen Gemeinde.
Unsere Frau am Bosporus

Mit einem festlichen Gottesdienst wurde Pfarrerin Ursula August aus Marl verabschiedet: (hinten v.l.) Pastoralreferent Günter Tewes, ihre Kollegen Thomas Damm und Roland Wanke sowie Superintendent Peter Burkowski (vorne).

Von nah und fern waren sie gekommen und die Organisatoren wussten gar nicht, wie sie alle Leute unterbringen sollten. Die Pauluskirche in Marl-Hüls platzte aus allen Nähten. Mehr als 500 Menschen kamen, um sich von Ursula August zu verabschieden. Zahlreiche Chöre und Musikgruppen aus der Gemeinde wirkten an der Gestaltung des Gottesdienstes mit, so die Chorgemeinschaft Hamm/Hüls und der Rainbow-Gospelchor unter Leitung von Charlotte Charlier, der Kinderchor „Gummibärenbande“, die „Storytellers“ und nicht zuletzt Karl-Friedrich Hausberg an der unter Denkmalschutz stehenden Faust-Orgel.

In ihrer Abschiedspredigt fragte Pfarrerin August nach einem Erkennungsmerkmal von Chris-tinnen und Christen. „Soll man die Bemerkung, trotzdem ein normaler Mensch zu sein, als Kompliment auffassen?“ Christinnen und Christen seien Träger der Botschaft von Jesus Christus und diese Botschaft heißt Hoffnung. „Diese Hoffnung lässt uns aufatmen, schenkt uns Freiheit und führt uns zurück ins Leben.“ Ursula August hat es in Marl erlebt, dass Menschen erfüllt sind von dieser Hoffnung. Und: „Wenn wir erleben, was uns erfüllt, dann erzählen wir es weiter.“

Nach ihrer Auffassung gehört der Glaube in die Öffentlichkeit. Christinnen und Christen haben die Aufgabe, die Gesellschaft mitzugestalten, auch wenn das manchmal kompliziert sei. „Schweigt nicht, wenn ihr gefragt werdet, sondern tragt die frohe Botschaft in die Welt.“ Dabei solle man aufeinander hören und von anderen lernen. Lang anhaltender Applaus schloss sich an die Predigt an, eher ein Novum in evangelischen Kirchen.

Superintendent Peter Burkowski dankte Ursula August für ihr Engagement auf vielen Feldern: als Pfarrerin in Marl, als Assessorin des Kirchenkreises, als Vorsitzende der kreiskirchlichen Ausschüsse für Erwachsenenbildung und Ökumene, auf landeskirchlicher Ebene. „Dein Dienst in Marl geht zu Ende und in Istanbul weiter.“ Gemeinsam mit ihrem Mann wurde sie mit Segenswünschen verabschiedet.

Für den anschließenden Empfang war das Gemeindehaus zu klein. Dort bestand noch die Ge-legenheit zu einem Grußwort und die Möglichkeit, sich persönlich von Ursula August zu ver-abschieden und ihr für ihre weitere Zukunft alles Gute zu wünschen.

Text und Foto: uka

Neue Verwaltungsleiterin in den Evangelischen Kirchenkreisen Gladbeck-Bottrop-Dorsten und Recklinghausen

Frau Conny Hölig bereitet den Systemwechsel in der Buchführung vor. - In den beiden Nachbarkirchenkreisen Gladbeck-Bottrop-Dorsten und Recklinghausen steht seit dem 1. Januar 2011 Frau Conny Hölig als Verwaltungsleiterin an der Spitze von 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der beiden Standorte Gladbeck und Recklinghausen.
Neue Verwaltungsleiterin in den Evangelischen Kirchenkreisen Gladbeck-Bottrop-Dorsten und Recklinghausen

Sup. Detlef Mucks-Büker, Conny Hölig, Sup. Peter Burkowski (v.l.)

Beide Kirchenkreise zählen zusammen 180.000 Gemeindemitglieder mit insgesamt 17 Gemeinden. „Wir haben eine Person mit hoher Kompetenz in der Finanzverwaltung gesucht“, sagte Detlef Mucks-Büker, Superintendent im Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten. Denn diese brauche man neben der kirchlichen Erfahrung bei der anstehenden Umstellung der Buchführung beider Kirchenkreise, womit ein Systemwechsel bevorstehe. Bisher werden die Finanzmittel durch die einfache Buchführung, die sog. Kameralistik, verwaltet. Frühestens 2014 erwarte man die Umstellung auf die doppelte Buchführung, die sog. Doppik, erklärte der vormalige Verwaltungsleiter, Volker Stork.

Frau Hölig hatte bereits während ihres Studiums der Verwaltungswissenschaften einen Akzent auf Umstellungsprozesse der Buchführung gesetzt. Praktische Erfahrungen in diesem Arbeitsbereich sammelte sie in einer Softwarefirma in Chemnitz, die kommunale Einrichtungen als Kunden betreut. „Für mich liegt der Reiz in der Aufgabe mit ihren Herausforderungen. Ich habe etwas gesucht, wo ich mich weiterentwickeln kann“, beschreibt Conny Hölig ihre Erwartungen, die zuletzt in der Badischen Kirche in der Nähe von Freiburg ein Team im Bereich der Kindergartenverwaltung leitete. Für Superintendent Peter Burkowski ist Verwaltung ein Teil des Leitungshandelns der Kirche. „Verwaltungsarbeit muß zielorientiert und mit Personalkompetenz sowie Finanzkompetenz ausgestattet sein“, sagte Burkowski bei der Vorstellung von Frau Hölig. Aus der Sicht von Superintendent Detlef Mucks-Büker bringt Frau Hölig „auf dem Weg zu einer modernen Verwaltung die Kultur des Dienstleistungsprinzips mit, in dem der Servicegedanke vorrangig“ sei.

Seit 2002 haben die beiden Nachbarkirchenkreise, die bis ins Jahr 1961 eine Einheit bildeten, eine gemeinsame Verwaltungsleitung. Die obersten Gremien der Kirchenkreise, die Kreissynoden, in denen alle Kirchengemeinden sowie Pfarrerinnen und Pfarrer vertreten sind, beschlossen 2009, man strebe für das Jahr 2012 eine Fusion an.

Text/Bild: hh

Bildungsarbeit über die Stadtgrenzen hinaus

AKADEMIE stellt neues Halbjahresprogramm vor
Bildungsarbeit über die Stadtgrenzen hinaus

Stellten das neue Programm der Evangelischen Akademie Recklinghausen vor: (v.l.) Schatzmeister Helmut Puller, Erwachsenenbildungsreferent Ralf Dinand und der Akademie-Vorsitzende Pfarrer Thomas Damm

RECKLINGHAUSEN – Umfangreich präsentiert sich das Programm der Evangelischen Akademie Recklinghausen für das 1. Halbjahr 2011. Nach der Jubiläumseröffnung durch Dr. Eugen Drewermann, der bereits zum 25. Mal in Recklinghausen zu Gast war, bieten wieder ver-schiedene Schwerpunkte ein breites Themenspektrum.

Um die Geschichte des Wilnaer Ghettos geht es bei einem Klezmer-Konzert verbunden mit einer Ausstellung am 28. Januar. Roswitha Dasch und Ulrich Raue spielen jiddische Lieder und geben Berichte über die Lebenssituation der jüdischen Bevölkerung im Wilnaer Ghetto. Die damit verbundene Ausstellung wird ca. eine Woche im Haus des Kirchenkreises zu sehen sein. Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit statt.

Unter dem Schwerpunkt „Theologie und Gesellschaft“ berichtet am 22. Februar der Theologe und Betriebswirt Rolf Bielefeld von der Geschichte und Spiritualität der Iona-Community, deren Mitglied er ist. Die Studienfahrt der Akademie nach Iona ist bereits seit September 2010 ausgebucht.
„Was ist evangelisch?“ fragt die Theologin Dr. Petra Bahr in ihrem neuen Buch. Die Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland will am 29. März dazu ermutigen, Hal-tung zu zeigen im Alltag des Lebens.
Um den Evangelischen Kirchentag geht es am 31. März. Der Diplom-Sozialökonom Bernd Baucks leitet seit 2006 den Bereich Finanzen des Evangelischen Kirchentages in Fulda und beschreibt die 60-jährige Geschichte und die Veränderungen des Kirchentages. Der Deutsche Evangelische Kirchentag ist eine Laienbewegung mit einer wichtigen Stimme für das christliche und gesellschaftliche Leben.

Ist die Bundesrepublik Deutschland eine demokratische Einwanderungsgesellschaft oder hat sie eine „christlich-jüdische Leitkultur“, fragt die Pfarrerin und Publizistin Dr. Sabine Plonz am 9. Juni. Sie ist Pfarrerin für Islamarbeit, Integration und Migration im Evangelischen Kirchenkreis Duisburg. An diesem Abend analysiert sie Methoden und Folgen dieser geistigen Aufrüstung.

Im Themenschwerpunkt Gesundheitswesen ist am 15. März ist Prof. Dr. Jörg Fengler zu Gast bei der Evangelischen Akademie. In Zusammenarbeit mit der Telefonseelsorge Recklinghausen und dem Schulreferat des Kirchenkreises erläutert Fengler Möglichkeiten der Burn-Out-Prophylaxe. Um die Palliativversorgung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen geht es am 3. Mai mit Prof. Dr. Boris Zermnikov aus Datteln.

Aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der Christuskirche Recklinghausen finden einige Veranstaltungen in Kooperation mit der Altstadt-Gemeinde statt. Die Ereignisse in Recklinghausen am Vorabend des I. Weltkriegs stellt der Leiter des Stadt-Archivs Recklinghausen Dr. Matthias Kordes dar. Eine Bibelarbeit zu Psalm 8 „Was ist der Mensch?“ hält der Bochumer Alttestamentler Prof. Dr. Jürgen Ebach am 3. März.

Das Programm enthält auch Veranstaltungen des Evangelischen Forums in Marl, mit dem eine enge Kooperation besteht. „Wir hoffen auf ein gegenseitiges Befruchten und einen Gewinn für beide Seiten“, beschreibt der Vorsitzende Pfarrer Thomas Damm den neuen Ansatz. Am Sonntag, 13. März findet um 9.30 Uhr in der Kreuzkirche in Marl-Sinsen ein Literatur-Gottesdienst mit dem Theologen und Schriftsteller Friedrich Grotjahn statt. Der Autor liest während des Gottesdienstes aus seinem Buch „Der Gerechte“. Um Fragen der Auferstehung geht es am 13. April um 19.30 Uhr im Lutherhaus in Marl-Hamm bei einem Vortrag von Prof. Dr. Reinhard von Bendemann aus Bochum. Am 9. Mai stellt Prof. Dr. Thomas Elssner wiederum im Lutherhaus die Frage: „Keine Posaunen vor Jericho?“ und bringt damit Bibel und Archäologie ins Streitgespräch. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Auch Reisen stehen in der ersten Jahreshälfte auf dem Programm. Nach Auschwitz und Krakau in Polen führt die erste Fahrt vom 16. bis 21. April 2011 in den Osterferien. Neben dem Besuch der Gedenkstätten in Auschwitz und Birkenau steht auch ein Besuch der Altstadt und des jüdischen Viertels von Krakau auf dem Programm. Die Leitung hat der Erwachsenenbildungsreferent des Kirchenkreises und Diplom-Pädagoge Ralf Dinand. Die Kosten belaufen sich 590 Euro. Anmeldungen und weitere Informationen erhalten Sie beim Evangelischen Kirchenkreis unter den Rufnummern 02361 206-503 oder 206-104.

Während der Sommerferien vom 20. bis 27. August bietet Pfarrerin Bärbel Baucks eine Pilgerwanderung vom niedersächsischen Loccum nach Bodenwerder an. Fünfzehn Personen haben in dieser Woche die Möglichkeit, bei täglich fünfzehn bis zwanzig Kilometer langen Wanderungen Leib und Seele zu erfrischen. Der Weg führt vom ehemaligen Zisterzienserkloster Loccum durch die abwechselungsreiche Naturlandschaft des Weserberglandes bis nach Bodenwerder. Die Kosten betragen 320 Euro für Mitglieder und 340 Euro für Nichtmitglieder und beinhalten Übernachtung, Frühstück, Gepäcktransport, Führungen, Versicherungen. Informationen und Anmeldung bei Pfarrerin Bärbel Baucks unter der Telefonnummer 02361 8481445 (E-Mail bbaucks@web.de).

Die Veranstaltungsabende der Evangelischen Akademie Recklinghausen finden, wenn nicht anders beschrieben, jeweils um 19 Uhr im Haus des Kirchenkreises an der Limperstr. 15 in Recklinghausen statt. Dort sind auch die Eintrittskarten mit unterschiedlichen Preisen zu den verschiedenen Veranstaltungen in der Geschäftsstelle der Evangelischen Akademie Recklinghausen zu den Öffnungszeiten erhältlich (Telefon 02361 206-203). Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite www.akademie-re.de.


Das Programm der Evangelischen Akademie Recklinghausen für das 2. Halbjahr 2010 noch einmal in zeitlicher Reihenfolge:
26.01.2011    Dr. Matthias Kordes        Recklinghausen am Vorabend des 1. Weltkrieges
28.01.2011    Roswitha Dasch, Ulrich Raue   Klezmer-Konzert und Ausstellung
10.02.2011    PD Dr. Albrecht Geck    Philipp Melanchthon
22.02.2011    Rolf Bielefeld            Die Iona-Community
03.03.2011    Prof. Dr. Jürgen Ebach    Was ist der Mensch?
13.03.2011    Friedrich Grotjahn        Literatur-Gottesdienst
15.03.2011    Prof. Dr. Jörg Fengler        Möglichkeiten der Burn-Out-Prophylaxe
23.03.2011    Majella Lenzen        Das möge Gott verhüten
29.03.2011    Dr. Petra Bahr            Was ist evangelisch?
31.03.2011    Bernd Baucks            Der Evangelische Kirchentag
07.04.2011    Dr. Peter Stolt            Gottes Häuser
13.04.2011    Prof. Dr. Reinhard von Bendemann   Auferstehung
03.05.2011    Prof. Dr. Boris Zernikov    Palliativversorgung
09.05.2011    Prof. Dr. Thomas Elssner    Keine Posaunen vor Jericho?
26.05.2011    Sabine Schröder        Initiationsrituale im Film
09.06.2011    Dr. Sabine Plonz        Demokratische Einwanderungsgesellschaft oder „christl.-jüdische Leitkultur“?

Text und Foto: uka

100 Jahre – 100 Tage

JUBILÄUM Christuskirche mit großem Festprogramm
100 Jahre – 100 Tage

Die Christuskirche in Recklinghausen feiert ihr 100-jähriges Bestehen. (Foto: Pfr. Eugen Soika)

RECKLINGHAUSEN – „100 Jahre – 100 Tage“ – Aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der Recklinghäuser Christuskirche haben sich die Verantwortlichen etwas Besonderes ausgedacht. Beginnend vom 9. Januar 2011 mit einem Eröffnungsgottesdienst mit Superintendent Peter Burkowski werden in den folgenden 100 Tagen zahlreiche Veranstaltungen anlässlich des Jubiläums stattfinden. Den Abschluss bildet ein Festgottesdienst am 17. April mit dem Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß.

Neben besonderen Gottesdiensten und Vorträgen wird auch eine Ausstellung sowie Konzerte und Theater zu sehen sein. Zudem taucht ein Lichtprojekt die Christuskirche 100 Tage in ein besonderes Licht.

Unter dem Titel „Kirche, die ich meine“ werden verschiedene Gastprediger in einer besonderen Gottesdienstreihe zu hören sein. Den Anfang macht am 6. Februar die Recklinghäuser Polizeipräsidentin Dr. Katharina Giere. Ihr folgen der methodistische Pastor Marco Alferink, Bürgermeister Wolfgang Pantförder, Propst Jürgen Quante und Landrat Cay Süberkrüp. Ein zusätzliches Gottesdienstangebot gibt es 13. Februar. Anlässlich des Valentintages lädt die Gemeinde getraute Paare und andere Liebende in die Christuskirche ein. Ein musikalischer Gottesdienst mit der Altstadt-Kantorei und dem Chor der jüdischen Gemeinde findet am 27. Februar statt.

Zwei Veranstaltungen finden in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Reckling-hausen statt. Am 26. Januar berichtet Dr. Matthias Kordes, Leiter des Stadt-Archivs, über „Recklinghausen am Vorabend des I. Weltkrieges“. Eine Bibelarbeit zu Psalm 8 „Was ist der Mensch?“ hält der Bochumer Alttestamentler Prof. Dr. Jürgen Ebach am 3. März. Privatdozent Dr. Albrecht Geck beschreibt am 24. März am Beispiel der Christuskirche den national-protestantischen Kirchbau.

Auch kulturell hat die Gemeinde während dieser Zeit einiges im Angebot. So stellen Recklinghäuser Künstlerinnen und Künstler Werke zu Psalm 8 in der Kirche und im Gemeindezentrum aus. Die Ausstellung wird am 8. Februar eröffnet. Die Abschlussveranstaltung findet am 11. März statt. Dazwischen besteht die Möglichkeit, Workshops mit zwei der Künstlerinnen mitzumachen.

Drei große musikalische Werke werden während des Jubiläumszeitraum aufgeführt. Am 6. März wird innerhalb der Reihe „Orgel plus“ von den Recklinghäuser Organistinnen Brigitte Schwarz und Lucia Müller ein Orgelkonzert aufgeführt. Zwei Werke Claudio Monteverdis stehen am 27. März auf dem Programm des von Wolfgang Fromme geleiteten „Coro Latino“. Weitere Mitwirkende sind das Ensemble „Voce Seicento“ sowie Christoph Daub und Wolfgang Fabri (Violinen). Am 6. April erklingt die Sinfonie Nr. 2 in B-Dur von Felix Mendelssohn Bartholdy, aufgeführt von der Altstadt-Kantorei, dem Propsteichor und Solisten sowie der Neuen Philharmonie Westfalen.

Weitere Auskünfte sowie das Programm sind im Gemeindebüro der Kirchengemeinde Recklinghausen-Altstadt an der Limperstraße unter Telefonnummer 02361 206-203 erhältlich.

Text: uka



Fröhliche Pfarrerin am Hinsberg

EINFÜHRUNG Pfarrerin Antje Umbach in Recklinghausen-Ost eingeführt
Fröhliche Pfarrerin am Hinsberg

Die Mitglieder des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Recklinghausen-Ost freuten sich mit Pfarrerin Antje Umbach (4.v.l.) über die Einführung durch Superintendent Peter Burkowski (3.v.l.).

RECKLINGHAUSEN – Mit einem festlichen Gottesdienst in der frisch renovierten Johanneskirche ist Antje Umbach als neue Pfarrerin in die 4. Pfarrstelle der Evangelischen Kirchengemeinde Recklinghausen-Ost eingeführt worden. Gestaltet wurde der Gottesdienst von Pfarrerin Kerstin Schütz. Die Einführung nahm Superintendent Peter Burkowski vor. Für den musikalischen Rahmen sorgte der Gospelchor unter Leitung von Reinhard Buskies.

In seiner Ansprache beschrieb Superintendent Burkowski Antje Umbach als eine fröhliche Pfarrerin, die gerne Gottesdienste feiert, sich einmischt und neue Ideen nicht lange für sich behält. „Du kommst gut auf den Punkt und hast Begegnungen mit anderen Menschen gern“, so der Superintendent. Antje Umbach würde immer genau hinschauen und offene Augen und Ohren haben – für die Menschen und ihre Situationen, für ihr Leben und ihr Umfeld. Dabei sei es ihr um eine lebendige Kirche, um zukunftsfähige Bedingungen der Verkündigung gegangen.

Nach dem Gottesdienst bestand Gelegenheit, beim anschließenden Empfang Pfarrerin Umbach ein Grußwort zu sagen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Antje Umbach ist am Hinsberg keine Unbekannte. Von 1992 bis 1994 war sie bereits als Vikarin in der damaligen Johannes-Gemeinde bei Pfarrer Reinhold Hausmann tätig. Als Pfarrerin mit einer halben Pfarrstelle ist die 47-jährige im Bezirk Johannes in den Bereichen Ziegelgrund und Essel tätig. In den vergangenen 16 Jahren war Umbach Pfarrerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Datteln. Sie ist mit einem Pfarrer verheiratet und wohnt in Kamen-Methler.

„Ich freue mich aber nicht nur darauf, alte Bekannte wieder zu sehen, sondern auch neue Menschen zu treffen, denn ohne neue Impulse und neue Menschen, die dazu kommen, würde eine Gemeinde sich nicht verändern und das wäre nicht gut“, sagte Umbach bei ihrer Begrüßung. Welche Schwerpunkte sie in der Gemeinde setzt, werde sich nach einer Eingewöhnungszeit in Absprache mit den anderen Verantwortlichen ergeben. „Auf jeden Fall bin ich gespannt auf die Zeit hier und hoffe auf ein gutes Miteinander“, sagt Antje Umbach.
Bild/Text: uka

Neuer Pfarrer in Recklinghausen-Süd

EINFÜHRUNG Pfarrer Michael Sturm eingeführt
Neuer Pfarrer in Recklinghausen-Süd

Die Mitglieder des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Recklinghausen-Süd freuten sich mit Pfarrer Michael Sturm (4.v.l.) und seiner Frau Doris (vordere Reihe 4.v.l.) über die Einführung durch Superintendent Peter Burkowski (5.v.l.).

RECKLINGHAUSEN – In einem festlichen Gottesdienst in der Philipp-Nicolai-Kirche ist Michael Sturm als neuer Pfarrer in die 3. Pfarrstelle der Evangelischen Kirchengemeinde Recklinghausen-Süd von Superintendent Peter Burkowski eingeführt worden. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Jubilate-Chor unter Leitung von Kantorin Friedgard Schultner-Nöthe.

„Unser Auftrag ist ein Verkündigungsauftrag“, sagte Superintendent Peter Burkowski in seiner Ansprache. „Gottes Liebe in dieser Welt zu bezeugen und die Versöhnung zu predigen, ist Auftrag der ganzen Gemeinde.“ Ein Pfarrer ist in besonderer Weise in den Dienst der Verkündigung gestellt. „Dieser Dienst geschieht öffentlich, nicht privat, hörbar, sichtbar und spürbar für die Menschen.“

„Die Energiequelle für unser Leben, für das öffentliche Tun, für Reden und Gestalten ist nicht in uns selbst“, machte der Superintendent deutlich. „Wir brauchen Gottes Schutz in den Stürmen des Alltags. Wir brauchen Gottes Tragfähigkeit in den trüben Zeiten und dunklen Stunden. Wir brauchen Gottes Ruhe für unsere innere Unruhe und für unser Gefühl, es nicht zu können.“

Nach dem Gottesdienst bestand Gelegenheit, beim anschließenden Empfang Pfarrer Sturm ein Grußwort zu sagen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Michael Sturm ist die Gemeinde in Recklinghausen-Süd bereits vertraut. Seit mehr als einem Jahr nimmt er dort einen Beschäftigungsauftrag wahr und hat in dieser Zeit die Menschen dort schätzen gelernt. Er habe eine Gemeinde kennen gelernt, die ihre Schwerpunkte in der Feier des Gottesdienstes, in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und in der musikalischen Arbeit hat. „Ich fühle mich hier sehr wohl und wollte gerne weiter mitarbeiten“, sagte Pfarrer Sturm. Seine Frau Doris ist ebenfalls Pfarrerin und gemeinsam teilten sie sich von 1990 bis 2009 eine Pfarrstelle in der Evangelischen Kirchengemeinde Gladbeck-Brauck.

„Ich möchte Menschen mit den verschiedensten Glaubensansätzen und -erfahrungen in einen Austausch bringen“, beschreibt Michael Sturm eine seiner Aufgaben. Weiterhin will er das Zusammenwachsen in der Gemeinde fördern und die vielen Mitarbeitenden in ihrem Dienst ermutigen.
Text/Bild: uka

Ethisch orientiert Geld anlegen

PFARRKONFERENZ KD-Bank Chef Dr. Thiesler zu Gast in Recklinghausen
Ethisch orientiert Geld anlegen

Dr. Ekkehard Thiesler stellte auf der Pfarrkonferenz des Kirchenkreises in Recklinghausen die KD-Bank und ihren Nachhaltigkeitsfilter vor.

KIRCHENKREIS – Der Vorstandsvorsitzende der Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) Dr. Ekkehard Thiesler war zu Gast bei einer Pfarrkonferenz des Kirchenkreises in Recklinghausen und stellte dabei die Bank und ihren Nachhaltigkeitsfilter vor. Als erste evangelische Kirchenbank und eine von wenigen Banken insgesamt setzt die KD-Bank seit 2008 einen Nachhaltigkeitsfilter für die eigenen Geldanlagen ein.

Gegründet vom damaligen Landespfarrer für Innere Mission, Martin Niemöller sollte die damalige Evangelische Darlehnsgenossenschaft Kirche und Diakonie bei der Finanzierung ihrer Arbeit unterstützen. Erst später erfolgte eine Öffnung auch für Privatkunden. 2003/2004 kam es zur Verschmelzung zwischen der Evangelischen Darlehnsgenossenschaft mit Sitz in Münster und der Bank für Kirche und Diakonie mit Sitz in Duisburg zur KD-Bank mit Sitz in Dortmund. Dazu folgte im Jahr 2010 die Übernahme der LKG Sachsen. Inzwischen ist die KD-Bank die größte evangelische Kirchenbank in Deutschland und zählt zu den Top 20-Banken der Bundesrepublik.

Die KD-Bank hat eine hohe Qualität für Kirche und Diakonie zum Ziel. Die Beratung erfolgt unabhängig, Beraterinnen und Berater haben keine Verkaufsziele. Gemeinsam mit „Brot für die Welt“ und „Südwind“ hat die KD-Bank seit März 2010 den „Fair World Fonds“ aufgelegt. Zudem hat die KD-Bank Fachbroschüren zum kirchlichen Immobilien-Management und zum Energiesparen in den Kirchengemeinden herausgebracht.

Gemeinsam mit „Südwind“, dem Institut für Ökonomie und Ökumene mit Sitz in Siegburg, hat die KD-Bank einen Nachhaltigkeitsfilter entwickelt. Der Filter hat verbindliche Ausschlusskriterien (z.B. Rüstungsindustrie, Atomkraft etc.), anhand dessen die unterschiedlichsten Produkte überprüft werden. Die Entscheidungen fällt eine Arbeitsgruppe aus Vorstand, Mitarbeitenden und Rating-Agentur. Andere Sozialbanken haben einen Beirat, der sich die einzelnen Produkte ansieht. „Da die Bereitschaft wächst, Gelder ethisch orientiert anzulegen, stellen sich immer mehr Banken diesem Thema“, weiß sich Dr. Thiesler mit der KD-Bank auf dem richtigen Weg.

Text und Foto: uka


Gottesdienst eröffnet 100-tägiges Festprogramm

Vom 9. Januar bis zum 17. April 2011 zeigen verschiedene Jubiläumsveranstaltungen die Christuskirche für 100 Tage in einem besonderen Licht. Die Reihe startete mit einem Gottesdienst, den Sup. Peter Burkowski, Pfr.in Sabine Palluch, Pfr.in Niemeyer, Pfarrer Eugen Soika und der Bläserkreis gestalteten.
Gottesdienst eröffnet 100-tägiges Festprogramm

Pfr.in Niemeyer, Pfr.in Palluch, Pfr. Soika und Sup. Burkowski

Am 6. Januar 1911 wurde die Christuskirche in Recklinghausen feierlich durch Generalsuperintendent Zöllner und Pfarrer Foertsch eröffnet. An dieses historische Ereignis erinnerte Superintendent Peter Burkowski in seiner Predigt zum Auftakt der Veranstaltungsreihe zum 100-jährigen Jubiläum der Christuskirche in Recklinghausen. Auf der Folie des Märchens von Dornröschen zeigte Sup. Burkowski die kolossalen gesellschaftlichen Veränderungen in der Zwischenzeit mit zwei Weltkriegen und einer "wechselvollen Geschichte in einer modernen Demokratie "auf, die für den Bau der Christuskirche mit ihrer von außen burgartigen Architektur prägend waren: "Vor hundert Jahren war der Protestantismus national und kaisertreu, antikatholisch, antisozialdemokratisch und natürlich antisozialistisch, auf großer Distanz zur jüdischen Gemeinde und sehr obrigkeitlich ausgerichtet... 1910 noch hatte der Reichstag das freie und gleiche und geheime Wahlrecht abgelehnt. Die Industrialisierung veränderte gerade die Welt, die Städte wuchsen, Not und Armut ebenso. Das ehemals dörfliche Leben hatte sich grundlegend verändert, die soziale und religöse Welt war ins Wanken geraten. Dieser inneren Verarmung wollte man entgegenstehen. Aufsehen erregende Bauwerke – wie die Christuskirche - sollten den Weg zurück markieren – wie Leuchttürme, die den Menschen aus den Gefahren der Irrtümer und der bösen Welt den richtigen Weg zeigen."

Auch der Innenraum sei, so berichtete Sup. Burkowski, stark verändert worden. So sei die Christuskirche als repräsentative Predigtkirche errichtet worden, in der die Kanzel in der Mitte die Bedeutung des verkündigten Wortes hervorhob. Nun habe sich das Zentrum wie in der gegenwärtigen evangelischen Theologie gewandelt: "das Zentrum ist jetzt der Tisch des Herrn, der Altar. Er kennzeichnet, dass diese Kirche nun eine einladende Gemeindekirche ist, ein offener und einladender Raum, in dessen Zentrum sich die Gemeinde   - in Freiheit und Gleichheit – um den Tisch des Herrn versammeln kann. Eine einladende Gemeinde in einem öffentlichen Raum." Diese offene Einladung sei bereits in der der Erzählung von Zachäus (Lk, 19, 1-10) die unverkennbare Einladung, Christus zu begegnen und das eigene Leben zu verändern.

Zur Feier des Jubiläums der Christuskirche bietet die Altstadtgemeinde zahlreiche Veranstaltungen an, wie Ausstellungen, besondere Gottesdienste mit Gastpredigern, wie der Polizeipräsidentin Dr. K. Giere, Bürgermeister Pantförder, Propst Quante und Landrat Süberkrüb. Ausserdem sind  Vorträge und Ausflüge mit Kirchenführungen sowie Konzerte und das Theaterstück "Nathan der Weise" geplant.

Ein Festgottesdienst am 17. April 2011 mit Präses Alfred Buß setzt den Schlußpunkt der 100 Tage.

Nähere Auskünfte und den Programmflyer (hier zum Download) bekommen Sie unter Tel. 02361/206-203 im Sekretariat der Altstadtgemeinde.

Text+Foto: hh

Jahresendspurt bei Kirchlicher Gemeinschaftsstiftung

Dezember mit erheblichen Zuflüssen für „ernten und säen“
Jahresendspurt bei Kirchlicher Gemeinschaftsstiftung

Bildquelle: polylooks

Um rund 45.000 Euro ist der Vermögensstock der Kirchlichen Gemeinschaftsstiftung im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen im Jahr 2010 gewachsen. Zwei Drittel des Betrages kamen allein im Dezember in die Kasse von „ernten und säen“.

Als zwölfte Unterstiftung wurde am 2. Dezember mit 5.001 Euro die „Lisa Makowka-Stiftung“ gegründet. Die Eltern der tragisch und jung Verstorbenen fördern mit dieser Stiftung neben der Erinnerung an ihre Tochter vor allem die Gemeindearbeit der Evangelischen Kirchengemeinde Herten-Disteln, wo Lisa viele Jahre in der Kinder- und Jugendarbeit mitgearbeitet hat.

Ebenfalls im Dezember wurde das Vermögen der „Brandt-Sperling-Stiftung“ (christliche Kinder- und Jugendarbeit in Haltern) um weitere 10.000 Euro aufgestockt, das der Stiftung „Frauen in Not“ um weitere 5.000 Euro.

Schließlich flossen 8.700 Euro von der Firma “Behr – Fenster und Bauelemente“ aus Selm in das allgemeine Grundvermögen der Gemeinschaftsstiftung. Aus den Erträgen dieses Grundvermögens wurde in 2010 die Arbeit der Diakonie mit jungen, von Obdachlosigkeit betroffenen Menschen gefördert.

Somit schließt „ernten und säen“ das Jahr 2010 mit einem Vermögensstock von insgesamt ca. 471.000 Euro ab. Ausführliche Rechenschaft gibt der Stiftungsrat im Jahresbericht, der wieder im Frühjahr fertig gestellt sein wird.

Die Gemeinschaftsstiftung ist jederzeit offen für Zustiftungen oder Spenden für die laufende Arbeit. Bei Zustiftungen ab 5.000 Euro haben Stifterinnen und Stifter die Möglichkeit, ihre eigene Stiftung unter dem Dach von „ernten und säen“ zu begründen. Sie bestimmen aus dem weiten Spektrum kirchlicher und diakonischer Aufgaben den Förderzweck und den Namen ihrer Stiftung, dies kann auch der eigene Name der Stifter sein. Weitere Informationen gibt es in jeder Kirchengemeinde oder im Kirchenkreis bei Pfarrer Günter Johnsdorf (Tel. 02361-206241).

Text: gj

Neues Halbjahresprogramm des Schulreferats

Interessante Ausstellungsbesuche, Vorträge und Weiterbildungskurse stehen auf dem Programm. Die Broschüre steht zum Download als pdf-Datei bereit.
Neues Halbjahresprogramm des Schulreferats

Titelbild des neuen Programmheftes 1/2011

Das neue Halbjahresprogramm des Schulreferats ist fertig erstellt und per Download heruntergeladen werden. Dort finden Sie folgende Termine und Angebote:

Termine                Veranstaltung

01.02.2011               Gitarrenkurs

05.02.2011               Paul Klee

10.02.2011               Das Museum als Kraftwerk

15.02.2011               Kinder wertschätzen und stärken

16.02.2011               Individuelle Wege im Schreiben

16.02.2011               Grundlagen der Filmanalyse

22.02.2011               Die Theodizee-Frage

28.02.2011               Osterworkshop

10.03.2011               HAP Grieshaber

14.03.2011               Hungertücher

15.03.2011               Burnout ist kein Schicksal

26.03.2011               Alexandre Cabanel

12.04.2011               Magische Orte

12.05.2011               Ökumenischer Religionslehrerinnen und Religionslehrertag

16.05.2011               Europa am Vorabend der Revolution

18.05.2011               Alte Synagoge Essen

24.05.2011               Israelische Tänze

07.06.2011               Kollegiale Fallberatung

 

Anmeldungen

nimmt Frau Saskia Masuch (Sekretariat) Tel.  02361/206-105 entgegen.

Kontakt:

Schulreferat des Ev. Kirchenkreises

Recklinghausen

Limperstraße 15

45657 Recklinghausen

Tel.: 02361/ 206 105

Fax: 02361/ 206 199

Krippenausstellung in der Friedenskirche

Zu einer Krippenausstellung hatte die Evangelische Kirchengemeinde Oer-Erkenschwick im Advent eingeladen.
Krippenausstellung in der Friedenskirche

Ein Hingucker waren die Krippenfiguren als abstakte Holzstücke mit aufgedrucktem Namen.


OER-ERKENSCHWICK –  „Wir haben nicht gedacht, dass so viele Krippen zusammenkommen würden“, äußerten sich Dörthe Heidenreich und Renate Grab vom Organisationsteam erfreut über den großen Zuspruch. Insgesamt zwanzig große und sechs kleine Krippen waren in der Friedenskirche zu sehen. Dabei zeigte sich eine große Vielfalt: von kunstvoll bis spielerisch, von klassischen Krippenfiguren mit Stall über Playmobil- oder Waldorf-Krippenfiguren, Selbstgebasteltes bis hin zum abstrakten Holzstück mit aufgedrucktem Namen. Gerade letzteres Krippenmodell entlockte den Besucherinnen und Besuchern doch ein Schmunzeln.


Text und Foto: uka










Diskussionswürdige Filme ins Gespräch gebracht

„Kino in der Kirche“ stellt Halbjahresprogramm vor

MARL – Auch im1. Halbjahr 2011 werden in der Kreuzkirche in Marl-Sinsen wieder interes-sante Filme angeboten. Unter der Reihe „Kino in der Kirche“ werden monatlich diskussions-würdige Filme eingebracht, gezeigt und in ein gemeinsames Nachgespräch gebracht. Veranstaltet wird „Kino in der Kirche“ von der Evangelischen Stadt-Kirchengemeinde Marl und dem Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Westfalen-Lippe. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr.

Zeiten und Filme:
Donnerstag, 13.01.2011   Fräulein Smillas Gespür für Schnee
Dienstag, 08.02.2011        Schiffsmeldungen
Mittwoch, 23.03.2011        High Fidelity
Dienstag, 12.04.2011        Elling
Dienstag, 17.05.2011        Italienisch für Anfänger
Mittwoch, 22.06.2011        Match Point

Text: uka

Lass Dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Römer 12, 21)

Zur Jahreslosung 2011 finden Sie einen Text von Peter Burkowski, Superintendent im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen
Lass Dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Römer 12, 21)

Superintendent Peter Burkowski

1. Was soll ich tun?

 

Gut und Böse. Und das Böse überwinden – durch das Gute. Alles klar, oder?

 

Es geht um mich. Es geht um mein Verhalten. Wie lebe ich, wenn ich es mit Gott zu tun bekomme? Welche Folgen hat es, wenn mein Leben in Verantwortung vor Gott und den Menschen geschieht?

 

In der Jahreslosung, dem Leitwort für das Jahr 2011 geht es also weniger um die Frage nach Gott, nach der Anbetung Gottes oder nach dem richtigen Weg zur Gotteserkenntnis.

Es geht um das richtige Leben, um gut und böse. Oder: Wie lebe ich richtig?

 

Die Bibel wird immer wieder so befragt. Regelmäßig oder bei Gelegenheit lesen Menschen die Bibel mit genau dieser Frage: Was soll ich tun? Wie lebe ich richtig? Wie soll ich mich entscheiden?

 

Auch in Gottesdiensten sitzen wir oft mit genau dieser Frage. Bei der Taufe fragen wir uns: Wie soll ich mein Kind richtig erziehen? Was soll ich tun – und was nicht?

 

Wenn Menschen heiraten, fragen sie voller Sorge, denn Sie wissen, dass viele Partnerschaften scheitern: Was sollen wir tun? Wie leben wir richtig miteinander?

 

In persönlichen Krisen fragen wir: Was sollen wir tun? Wie soll ich mich verhalten?

 

In beruflichen Konflikten zwischen meinen inneren Ansprüchen und den Sachzwängen des Alltags fragen wir: Was soll ich tun? Wie soll ich mich entscheiden?

 

Und in den großen Zukunftsfragen fragen wir auch: Wie geht es weiter? Was sollen wir tun?

Die Klimafragen werden uns auch im Jahr 2011 beschäftigen. Und wenn wir uns im April an die Katastrophe von Tschernobyl erinnern werden, dann stehen wir vor der Frage, wie wir mit atomaren Abfällen umgehen wollen und welche Entscheidungen wir für die Zukunft unserer Kinder und Enkel treffen werden. Was ist zu tun?

 

Die Gesundheitsreform und ein möglicher Generationenkonflikt sind zum Dauerthema geworden. Und fast wird dabei übersehen, dass immer mehr Menschen pflegebedürftig werden. Demenz nimmt immer mehr zu; und die Bedingungen für die Versorgung alter und kranker Menschen werden immer komplizierter und schwieriger. Was ist zu tun?

 

Gut und böse. Natürlich denke ich dabei auch an Krieg und Frieden. Fassungslos schaue ich auf die Kriegsgebiete dieser Welt, die wir gar nicht gezeigt bekommen: die vielen Krisen und Kriege in Afrika; die Gewalt in Afghanistan und anderswo. Schon lange kämpfen nicht nur Nationalstaaten gegeneinander, sondern Söldnergruppen, die ihre eigenen Interessen vertreten. Es geht um viel Geld. Und täglich sterben Menschen, denn im Krieg sterben immer Menschen. Und das größte Leid tragen die Frauen und die Kinder.

 

Was soll ich tun? Wie soll ich mich entscheiden? Wie lebe ich richtig?

 

2. Unterbrechung bringt die Wende

Die Bibel hat ziemlich klare Vorstellungen und gute Regeln für das menschliche Zusammenleben entwickelt. In der jüdischen Tradition der Thora, der Weisungen für das Leben, stehen die Gebote im Alten Testament wie Zäune um das Leben. Wir kennen das aus den Zehn Geboten: Damit das Leben geschützt ist, soll kein Leben genommen werden. Damit das Zusammenleben nicht zerstört wird, soll das Eigentum des Nachbarn geachtet werden. Die Gebote als Regeln, die die Freiheit des Zusammenlebens bestimmen.

 

Im Neuen Testament ist die klarste Regel für die Frage danach, wie ich mich verhalten soll, die Goldene Regel aus der Bergpredigt (Matthäus 7, 12): Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.

 

Eine klare Regel: Wie Du behandelt werden möchtest, so behandle auch andere! Wie Du – als Kind, als Frau, als Mann, als fremder, als alter oder als kranker Mensch behandelt werden möchtest, so behandle auch andere Kinder, Frauen, Alte oder Arme.

 

Schon im jüdischen Recht des Alten Testaments wurden die uralten Racheprinzipien durchbrochen. Menschen, die an Gott glauben, erleben und leben einen Herrschaftswechsel. Sie gehorchen nicht mehr den alten Gewohnheiten von Gewalt und Gegengewalt, von Blutrache und Vergeltung, vom Recht des Stärkeren. Sie gehorchen dem, der eine andere Herrschaft begonnen hat: Glaube, Liebe, Hoffnung oder Menschenwürde und Gerechtigkeit.

 

Im Kapitel 12 des Römerbriefs beschreibt Paulus das Verhalten von Christinnen und Christen. Das Unterbrechen der Gewaltkreisläufe gilt offenbar innerhalb der christlichen Gemeinde und nach außen. Mit diesem Unterbrechen fängt alles an – und bei sich selbst: „Haltet Euch nicht selbst für klug. Vergeltet niemand Böses mit Bösem. (Unterbrechung!). Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Ist es möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes.. (Unterbrechung!)… Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Römer 12, 16 b – 21)

 

3. Vertrauen verändert alles

 

Christinnen und Christen sollen so handeln: Auf Vergeltung verzichten und – mehr noch – auf eine negative Erfahrung mit einem positiven Handeln antworten. Dabei ist Paulus durchaus Realist. Er weiß wohl, dass durch ein friedliches Verhalten nicht gleich die Gegenseite zustimmen wird: „Soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden“. Das ist mehr als ein resignierendes Zugeständnis nach dem Motto: Ich kann ja doch nichts machen. Hier geht es um mehr: Christinnen und Christen sollen sich nicht rächen. Sie sollen den „üblichen“ oder „fälligen“ Ausgleich nicht selbst besorgen. Denn ein Urteil steht allein Gott zu. Er allein urteilt über Menschen.

 

Das bedeutet aber: Den Mitmenschen ist zunächst ein Vertrauensvorschuss zu gewähren. Und das eigene Handeln sollte so sein, dass es anderen Menschen eine Veränderung zum Guten ermöglicht.

 

So handeln – aus der Sicht des Paulus – die im Glauben erneuerten Menschen: Sie unterbrechen die alten Kreisläufe, sie verzichten auf Vergeltung, sie geben Vertrauen und handeln so, dass die anderen sich verändern können.

 

Unterbrechen – Vertrauen geben und Freiräume für andere. So zu handeln, fällt auf!

 

Gut und Böse. Und das Böse überwinden – durch das Gute. Alles klar, oder doch nicht?

 

Geht das eigentlich? Ist das denn realistisch in dieser Welt?

Genau diese Frage und diese Aufgabe stellt die Bibel uns heutigen Menschen: Unter wessen Herrschaft lebst Du, unter der Herrschaft Gottes oder unter den Sachzwängen und Gewohnheiten dieser Zeit: Man darf doch keine Schwächen zeigen! Bloß nicht nachgeben! Setz Dich durch – um jeden Preis!

 

Der Glaube an Gott unterbricht die alten und gewohnten Muster. Wer nicht immer nur weiter macht, kann etwas Neues wagen. Und wer nicht immer alles nachmacht, was die sogenannten Mächtigen dieser Welt vormachen, kann erstaunliche Entdeckungen machen.

 

Da bittet jemand um Entschuldigung – und reißt die alte Mauer des Schweigens ein, die so lange zwischen den beiden Menschen gestanden hatte.

 

Da bemühen sich zwei Menschen um einen Weg in die Zukunft, den sie alleine nicht schaffen, weil sie immer wieder in Vorwürfen hängen bleiben. Als sie sich trauen, eine Beratung in Anspruch zu nehmen, enden die alten Sätze und neue Möglichkeiten und neue Worte öffnen die Zukunft.

 

Da erleben wir in Stuttgart einen Streit um den richtigen Weg in die Zukunft der Demokratie, Menschen und Meinungen stehen sich fast feindlich gegenüber. Nichts geht mehr. Erst ein Schlichter bringt wieder neue Gespräche auf den Weg.

 

Da gibt es seit Jahrzehnten Nachbarn, die einen sind in der Türkei geboren, die anderen in Deutschland. Die Debatte um die Integration bringt die Idee: ein gemeinsamer Kochkurs im Gemeindehaus. 

 

Da leben und arbeiten Menschen viele Jahre nebeneinander – auch in Kirchengemeinden – und bei einem gemeinsamen Ausflug oder Fest entdeckt man, dass es bei „den Anderen“ viele nette Menschen und kluge Ideen gibt. Wir sollten zusammen weiter gehen!

 

Wir brauchen Unterbrechungen und die Hoffnung des Glaubens, dass Gott die Wege der Unterbrechung und des Vertrauens segnet. Genau diesen Weg ist Jesus von Nazareth gegangen. Er unterbrach die alten Bilder und überraschte durch neue Anfänge:

„Heute will ich in Dein Haus einkehren“ – so beginnt die Mahlgemeinschaft mit dem Ausgestoßenen.

„Sorget nicht! Seht die Lilien auf dem Felde an, wie sie wachsen…“ – so einfach unterbricht Jesus die tiefe Selbstsorge um das eigene Leben und öffnet den Weg zu Gott. Im Gottvertrauen verändert sich das Leben.

 

Der Glaube an Gott verändert die Menschen und die Welt. Und diese Welt hat sie dringend nötig, damit Menschen die Würde bleibt und das richtige Maß dessen, was ihnen möglich ist.

 

4.  Auch im Scheitern bleibt Gottes Liebe

 

Der Gaube an Gott kann ermutigen zum furchlosen Widerspruch, zur befreienden Frage und zur Unterbrechung, damit das Leben gelingt.

 

Paulus ist ein Realist, der auf Gott vertraut: „soviel an Euch liegt“ versucht, das Böse zu verändern, „soviel an Euch liegt“ – und damit meint er auch im Vertrauen auf Gott – versucht, für die Liebe, für den Frieden und die Gerechtigkeit zu leben und sogar zu streiten.

Aber wir können auch scheitern und „das Böse“ ist nicht zu verändern, die Welt verändert sich nicht von heute auf morgen. Was dann?

Dann bleibt Gottes Liebe und Versprechen: „Ich bin bei Euch alle Tage bis ans Ende der Welt!“ (Matthäus 28) oder „Nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes, die in Christus ist…“ (Römer 8).

 

Für das kommende Jahr wünsche ich Ihnen allen solches Gottvertrauen und viele heilsame Unterbrechungen. Oder so:

 

„Sage ja zu den Überraschungen, die deine Pläne durchkreuzen, deine Träume zunichte machen, deinem Tag eine ganz andere Richtung geben – ja vielleicht deinem Leben. Sie sind kein Zufall. Lass dem himmlischen Vater die Freiheit, selber den Verlauf deiner Tage zu bestimmen.“ (Helder Camara)

 

Peter Burkowski, 10.12.10

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Norbert Ganss feiert sein 25-jähriges Dienstjubiläum

Der Superintendent sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gratulieren dem Jubilar
Norbert Ganss feiert sein 25-jähriges Dienstjubiläum

Norbert Ganss begann vor 25 Jahren seinen Dienst im Haus des Ev. Kirchenkreises Recklinghausen

Der Ev. Kirchenkreis Recklinghausen gratulierte heute, am 6.12.2010, Herrn Norbert Ganss zum 25-jährigen Dienstjubliäum. In seiner Ansprache machte Superintendent Peter Burkowski auf den technischen Wandel und die hohe Leistungsfähigkeit im Druckbereich aufmerksam, in dem Norbert Ganss stets mit hoher Präzision für den Kirchenkreis tätig sei. Immerhin konnte der Gründer des Protestantismus, Martin Luther, nur mit Hilfe der damaligen Gutenbergschen Revolution in der Drucktechnik sein Anliegen weitreichend und wirksam verbreiten. Daran nehme genau betrachtet auch Norbert Ganss mit seiner Arbeit teil, der zudem die Aufgabe des Sicherheitsbeauftragten des Kirchenkreises wahrnimmt.

Text/Bild: hh

Neuer Frauenrundbrief erschienen

Heft steht jetzt zum Download als pdf-Datei bereit
Neuer Frauenrundbrief erschienen

Titelbild des Frauenrundbriefs Nr. 41/Nov. 2010

Der neueste Frauenrundbrief befaßt sich mit dem Schwerpunktthema: „Alles hat seine Zeit – sonntäglich leben und jahreszeitlich leben“

Darin finden sich "Briefe an den Sonntag", Hinweise zum kommenden Deutschen Evangelischen Kirchentag und zum nächsten Frauenweltgebetstag.

Hier der Downloadlink für den Frauenrundbrief Nr. 41/November 2010.

hh

 

Zehn Jahre „Arche Gospel Singers“

JUBILÄUMSKONZERT mit Band und Solisten
Zehn Jahre „Arche Gospel Singers“

Die „Arche Gospel Singers“ unter Leitung von Reinhard Buskies begeisterten anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens das Publikum im Gemeindezentrum „Arche“.

RECKLINGHAUSEN – Wenn es eine Gospel-Hochburg in Recklinghausen gibt, dann ist es sicherlich das Gemeindezentrum „Arche“ am Quellberg. Dort feierte der Gospelchor in einem übervollen Gemeindezentrum mit einem begeisternden Konzert sein zehnjähriges Jubiläum.

Der ca. fünfzig Personen starke Chor unter Leitung von Reinhard Buskies zeigte an dem Abend die ganze Bandbreite seines Könnens. Vom klassischen Gospel über afrikanische Klänge bis zu modernen Popsongs ließen die Sängerinnen und Sänger keine Wünsche offen. Während im ersten Teil des Konzerts der Chor mit seinen Solisten ohne große Begleitung auftrat, unterstützte ihn im zweiten Teil eine professionelle Band mit dem Marler Pianisten Niclas Floer, Siegfried Bohnert am Bass und Boris Becker am Schlagzeug. Die Band wirkte auch in diesem Sommer beim kreiskirchlichen Gospelprojekt „REjoice“ mit.

Mit Björn Karhof war Gründer des Gospelchores und ehemalige Chorleiter extra aus Süddeutschland angereist und unterstützte den Chor mit seiner Trompete. Auch die Solisten des Chores überzeugten die Zuhörerinnen und Zuhörer. So war es kein Wunder, dass der Chor erst nach mehreren Zugaben entlassen wurde.

Wer Interesse hat, im Arche-Gospelchor mitzusingen, kann einfach dienstagsabends um 18 Uhr zur Probe ins Gemeindezentrum „Arche“ kommen. Weitere Informationen im Internet unter www.arche-gospel-singers.de.

Text/Foto: uka

PD Dr. Albrecht Geck übernimmt die Leitung des Instituts für Kirchliche Zeitgeschichte des Kirchenkreises Recklinghausen und des Kirchenkreismuseums

Gestartet wird mit dem Projekt "Lutherköpfe".
PD Dr. Albrecht Geck übernimmt die Leitung des Instituts für Kirchliche Zeitgeschichte des Kirchenkreises Recklinghausen und des Kirchenkreismuseums

PD Dr. Albrecht Geck mit den sog. Lutherzwergen von Ottmar Hörl.

Neuer ehrenamtlicher Leiter des „Instituts für Kirchliche Zeitgeschichte des Kirchenkreises Recklinghausen“ und des „Kirchenkreismuseums“ ist seit Oktober 2010 PD Dr. Albrecht Geck (geb. 1962), der als Lehrer am Pestalozzi-Gymnasium in Herne die Fächer ev. Religion und Englisch unterrichtet. Seit 2008 fungiert Dr. Geck als Privatdozent für Kirchengeschichte an der Universität Osnabrück. "Eigentliche Hobbys habe ich nicht," sagte Geck, "ich entspanne eben beim Sammeln und Lesen von Relikten aus der Vergangenheit" , beschreibt Dr. Geck sein Engagement.

Träger der Einrichtung ist der Ev. Kirchenkreis Recklinghausen. Superintendent Peter Burkowski dankte Herrn Dr. Geck für seine fachkundige Tatkraft, mit der er das Institut mit neuen Akzenten weiterführt. Prof. em. Günter Brakelmann, der bereits bei der Gründung des Instituts im Jahr 1990 dabei war, erinnerte an die Initiative des im Juli dieses Jahres verstorbenen Kirchenhistorikers Helmut Geck, auf den die Einrichtung zurückgeht. Das Kirchenkreismuseum wurde im Jahre 1994 eröffnet.

Die Aufgabe des Instituts und des Museums besteht für Dr. Geck aus drei Dimensionen, eine Dienstleistung für den Kirchenkreis, die Kirchengemeinden und kirchen- und kulturgeschichtlich interessierte Bürger zu erbringen,

  • Informationen bereitzustellen: Das Institut beherbergt eine Bibliothek zur Kirchen- und Kulturgeschichte seit der Kaiserzeit. Ein Schwerpunkt liegt auf der Region des Ruhrgebiets und der Zeit des Nationalsozialismus, und zu
  • dokumentieren: Das Institut beherbergt Ausstellungen zur Geschichte des Kirchenkreises. Im Kirchenkreismuseum finden sich historische Bilder und Gegenstände zum Anschauen und zum Anfassen. Nach Vereinbarung finden für Gemeinde- und Schulgruppen Führungen statt; und darin zu
  • forschen: Es finden Studientagungen zur Geschichte von Kirchenkreisen statt, zu denen Kirchen- und Kulturhistoriker aus der Region eingeladen werden. Die Vorträge und Ergebnisse werden in der sog. „Grünen Reihe“ veröffentlicht. Bisher sind fünf Bände erschienen, die über die Grenzen der rheinischen und westfälischen Landeskirchen hinaus Beachtung fanden. Gegenwärtig entsteht der 6. Band über „Kirche und Moderne Kunst“ mit Beiträgen der 4. Studientagung vom Mai 2010. Der Band thematisiert auch aktuelle Kunstprojekte, wie das Projekt „blinkenbible“, das Dr. Hans Hubbertz für den Kirchenkreis Recklinghausen entwickelt hat. Hier geht es um das Verhältnis von Schrift, Druck und Buch im digitalen Zeitalter – ein für die drei großen Buchreligionen, Judentum, Christentum und Islam, grundlegendes Thema.

 

Aktuelles Projekt:

Mit dem Auftaktprojekt „Lutherköpfe RUHR“ stellt Dr. Geck seine Arbeit "im Kontext von Politik, Gesellschaft und Kultur". Im Institut werden zurzeit Lutherdarstellungen aus allen Gemeinden des Ruhrgebiets in einer Datei erfasst und theologie- und kulturgeschichtlich ausgewertet. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt. Das Institut steuert vier „Lutherzwerge“ bei. Sie stammen aus Ottmar Hörls Aktion in Wittenberg im Sommer dieses Jahres. Hier standen vorübergehend 800 Lutherzwerge auf dem Marktplatz, die nun als „Botschafter“ in alle Welt gehen – vier davon in das Haus des Kirchenkreises an der Limperstraße.

 

 Markus Reztlaff: Farbradierung "Der Reformator" (2007)

Abb. : Markus Retzlaff, Farbradierung „Der Reformator“, 2007

Die neueste Errungenschaft ist eine Farbradierung von Markus Retzlaff aus dem Jahre 2007. Sie verdeutlicht den Zusammenhang von Christentum und Kommunikation. „Es lohnt sich,“ so Geck, „die Geschichte der ev. Kirche in Recklinghausen noch einmal unter diesem Gesichtspunkt historisch zu durchleuchten, also das Verhältnis des Protestantismus zur römisch-katholischen Kirche und zu den anderen großen Religionen zu erforschen, dem Judentum und jetzt auch dem Islam.“ Lässt sich aus den Schwierigkeiten, die Jahrhunderte lang zwischen den christlichen Konfessionen bestanden, etwas lernen für die positive Gestaltung des Verhältnissen der Religionen in der Gegenwart?!

  • Homepage: www.ikzg-re.de
  • Öffnungszeiten: bis Januar 2011 nur nach Vereinbarung - Schüler- und Schülerinnengruppen sind herzlich eingeladen, nach Absprache das Institut zu besuchen.

Bild: hh/Text: ag/hh