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Beate Leßmann referierte über Wertschätzung und inklusiven Unterricht

KIRCHENKREIS Die jährlich stattfindenden Lehrerfortbildungen des Schulreferates mit Beate Leßmann würden von insgesamt über 400 Lehrerinnen und Lehrern besucht. Vormittags wurde ein Film über ihren Ansatz des selbstbestimmten Schreibens gezeigt, nachmittags erläuterte sie ihr Konzept theoretisch mit zahlreichen Praxisbeispielen und abends sprach sie mit Fachleiterinnen und Fachleitern über Konsequenzen für die zweite Lehrerausbildungsphase.
Beate Leßmann referierte über Wertschätzung und inklusiven Unterricht

Beate Leßmann im Haus des Ev. Kirchenkreises Recklinghausen

Beate Leßmann Konzept ist für den Deutschunterricht verfasst, eignet sich aber nach Ansicht des Schulreferenten Holm Schüler auch für das Fach Religionslehre: „Die Schüler dürfen über Themen schreiben, die sie zur Zeit bewegen und die sie anderen mitteilen möchten. Dabei kommen –ohne Vorgabe der Lehrperson- auch ethische, moralische und religiöse Fragen zur Sprache. Da sie aus dem Lebensumfeld der Schüler stammen, besteht bei ihnen eine große Bereitschaft, sich damit intensiv auseinander zu setzen“. Im herkömmlichen Unterricht werden der Inhalt und die zu bearbeitende Textgattung vom Lehrer vorgegeben. Die Leßmanns sehr erfolgreichem Ansatz bringen die Schüler den zu bearbeitenden Stoff in den Unterricht ein und werden trotzdem den Anforderungen der Lehrpläne gerecht. „ Alle geforderten Textformen und Gattungen bringen die Schüler ein. Sie schreiben über die Reparatur ihres Fahrrades, die Trauer über den verstorbenen Hamster, über empfundenes Glück, ihre Fragen zu ihrem Glauben, die Ungerechtigkeit in der Welt und vieles mehr.“ Die Zuhören waren erstaunt, von welcher Ersthaftigkeit und Moralität die vorgestellten Texte der Grundschulkinder geprägt waren. Die Erarbeitung der Textgattungen („Warum habt ihr gerade bei Inas Text gelacht?“) und die stilistische und grammatikalische Überarbeitung der Texte schließen sich nach dem Verfassen in einer Schreibkonferenz mit Mitschülern an. Falsch geschriebene Wörter kommen in eine „Wörterklinik“ und dürfen diese erst wieder verlassen, wenn die Behandlung erfolgreich war und die Schüler das Wort oder die Wortart ohne Fehler schreiben können.
Die Wertschätzung der Schüler und ihrer Texte führt zu einer hohen Motivation und Freude am Lernen. Die selbstbestimmte Erstellung der Texte, die den Möglichkeiten und Interessen der Kinder entsprechen, bereichert auch einen inklusiven Unterricht mit Flüchtlingskindern und Schülern mit Förderbedarf.
 
Bild/Text: hs