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Die evangelische Kirche und der Erste Weltkrieg – Das Reformationsjubiläum 1917 im Vest Recklinghausen

RECKLINGHAUSEN – Vortrag von Prof. Dr. Albrecht Geck (IKZG-RE) am 27. Oktober 2014 im Großen Saal der Volkshochschule Recklinghausen zum Thema „Evangelische Kirche und Erster Weltkrieg. Das Reformationsjubiläum 1917 im Vest Recklinghausen“.
Die evangelische Kirche und der Erste Weltkrieg – Das Reformationsjubiläum 1917 im Vest Recklinghausen

Prof. Dr. Albrecht Geck in der VHS in Recklinghausen (Bild: hh)

 

 Die Evangelische Kirche und der Erste Weltkrieg

Der Vortrag beruhte auf Text-, Bild- und Klangdokumenten. Anhand des Chorals „Wir treten zum Beten vor Gott den Gerechten“ veranschaulichte Geck die Kaisertreue des wilhelminischen Protestantismus. Kritik an der Notwendigkeit des Krieges wurde damals kaum geäußert. Man erwartete vielmehr, dass die Kriegsnot das Bewusstsein der Menschen für Kirche und Religion, für „Ewigkeits-Werte“ statt bloß materieller Werte, neu beleben würde.

Die 400-Jahrfeier der Reformation bot Gelegenheit, dieses religiös-sittliche Ziel am Beispiel Martin Luthers vor Augen zu führen. Zwei unbekannte Vorträge Paul Kramms, Pfarrer in Bruch und seit 1924 Superintendent des Kirchenkreises Recklinghausen, zeigten, wie bedeutsam Luthers Persönlichkeit für das damalige Selbstverständnis des Protestantismus war. Dabei wurde Luther auch als Kronzeuge der angeblichen weltgeschichtlichen Bedeutung Deutschlands in Anspruch genommen. Während des sog. „Dritten Reiches“ war Kramm dann allerdings als Mitglied der Bekennenden Kirche Repressionen ausgesetzt.

Anhand eines bisher kaum zur Kenntnis genommenen Retabels von W. Burghardt auf dem historischen Kriegergedächtnisaltar in der Dattelner Lutherkirche veranschaulichte Geck die damalige Kriegstheologie, wonach Christi Kreuzestod und der Soldatentod parallel gesetzt wurden.

Nach dem historischen Teil thematisierte der Vortrag schließlich die Wende der evangelischen Kirche von der Kriegs- zur Friedensethik („gerechter Friede“ statt „gerechter Krieg“) als eine Lehre aus dem Geschehen zweier Weltkriege.

Im Anschluss kam es zu anregenden Gesprächen unter den rund 70 Anwesenden. Der Büchertisch des „Instituts für Kirchliche Zeitgeschichte des Kirchenkreises Recklinghausen“ (IKZG-RE) stieß wieder auf reges Interesse.

Es handelte sich um eine Veranstaltung der Volkshochschule Recklinghausen in Zusammenarbeit mit anderen Anbietern, darunter der Kirchenkreis Recklinghausen, das „Institut für Kirchliche Zeitgeschichte des Kirchenkreises Recklinghausen“ (IKZG-RE), die „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“ und der „Verein für Orts- und Heimatkunde Recklinghausen e.V.“