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„Du bist ein Gott, der mich sieht“ – ökumenischer Gottesdienst zum 50jährigen Bestehen der Kinder- und Jugendpsychiatrie Marl-Sinsen

KIRCHENKREIS „Du bist ein Gott, der mich sieht!“ – mit dem Bibelvers aus der Hagar-Ismael-Geschichte in Genesis 16 als Leitmotiv eröffnete ein großer ökumenischer Gottesdienst die Feierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen der Haardklinik am vergangenen Sonntag. Seit 50 Jahren haben Mitarbeitende der Klinik ein Augenmerk auf Kinder und Jugendliche, deren Leben aus den unterschiedlichsten Gründen nicht rund läuft und versuchen ihnen neue Perspektiven zu eröffnen.
„Du bist ein Gott, der mich sieht“ – ökumenischer Gottesdienst zum 50jährigen Bestehen der Kinder- und Jugendpsychiatrie Marl-Sinsen

Ökumenischer Gottesdienst zum 50-jährigen Bestehen der Haardklinik mit Pfarrerin Heide Gerland

Ebenso lange sind auf dem Gelände Menschen mit  Behinderung im Blick. Sie wohnen im Wohnverbund Marl-Sinsen.
Von Anbeginn an haben sich die evangelische und katholische Kirche in der Haardklinik engagiert: es gibt wöchentlich ökumenische Gottesdienste und ein reges „Gemeindeleben“. Darüber hinaus hat der Kirchenkreis Recklinghausen seit vielen Jahren in großer Kontinuität Pfarrerinnen mit seelsorglichen Aufgaben in die Klinik entsandt.
Gott hat ein Auge auf uns Menschen. Gerade auch an diesem Ort! Unterstützt von einem großen Team von Mitarbeitenden entfaltete Pfarrerin Heide Gerland die Botschaft von Genesis 16.
„Ganz“ gesehen zu werden ist eine große Sehnsucht von uns Menschen. Angeschaut werden, wahrgenommen werden in all unseren Facetten.
Welcher Blick ist es, der gut tut? Unter welchem Blick passiert Heilung? So verschieden wie wir sind, kann auch die Antwort auf die Frage nicht eindimensional sein.
14 Menschen aus den unterschiedlichsten Arbeitsbereichen der Klinik, ausgestattet mit je einer für ihren „Berufsstand“ typischen, überdimensionalen Brille, brachten ihre Perspektive auf die ihnen anvertrauten Menschen ein. Am Ende entstand eine schillernde Figur.
„Die vielen Perspektiven, die hier möglich sind – das macht den Reichtum dieser Klinik aus,“ so Pfarrerin Gerland. Ihr Fazit: „So wie wir sind, können wir vor Gottes Angesicht treten. Als ganze Menschen. Mit unseren wundervollen Seiten. Und mit unseren Schattenseiten. Sie machen uns aus, sie dürfen sein.“
Kreativität und Spontanität prägten den Gottesdienst. Das Blasorchester Lavesum unter Tristan Iser spielte schwungvoll auf. Kurzfristig hatten Jugendliche des Blasorchesters eine Band gebildet und stützten zusammen mit der Musiktherapeutin Katrin Oenning als Vorsängerin den Gemeindegesang.
Die katholische Seite war mit der Pastoralreferentin Ursula Saalmann und Pastor Ulrich Müller gleich doppelt vertreten. Bei den Fürbitten beteiligten sich die die Schülerin Maria Hovenjürgen, Pflegdirektorin Gabriele Hermans-Wehland, der stellvertretende ärztliche Direktor Michele Cagnoli und die Oberärztin Steffi Zschörper-Arens. Die Gesamtkonzeption lag bei der Sozialpädagogin Sara Krüger und Pfarrerin Gerland.

Text: hg/Bild: Uwe Hilterhaus