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Ein Tag für Presbyter - Gemeindeälteste nehmen Seelsorge in den Blick

Gladbeck – Zum dritten Mal in Folge hatten jetzt die Kirchenkreise Gladbeck-Bottrop-Dorsten und Recklinghausen zu einem gemeinsamen Presbytertag eingeladen. Im Gemeindezentrum an der St.Stephani-Kirche in Gladbeck-Zweckel beschäftigten sich die Gemeindeältesten im Plenum und in sieben Workshops mit den Themen „Seelsorge“ und „Leitung“.
Ein Tag für Presbyter - Gemeindeälteste nehmen Seelsorge in den Blick

Besucher und Besucherinnen des Presbytertags zur Seelsorge

„Die Presbyterinnen und Presbyter sollen ihre Aufgaben als ehrenamtlich tätige Leitende in Bezug auf die Seelsorge kennen lernen und konkrete inhaltliche Handlungs-Impulse zur Weiterarbeit mit in ihre Kirchengemeinden nehmen“, fasste Superintendent Dietmar Chudaska, Gladbeck, die Ziele des Presbytertages zusammen. Denn Seelsorge und Leitung zählten schließlich zum Kerngeschäft der Kirche.
 
In ihrem Impulsreferat zum Auftakt der Tagung erinnerte die Recklinghäuser Superintendentin Katrin Göckenjan an den Absturz der Germanwingsmaschine im letzten Jahr. In den schweren Tagen nach der Katastrophe seien die Menschen froh gewesen über die „Profis von der Kirche“. „Notfallseelsorge und die Seelsorge im Alltag der Menschen haben hier in besonderer Weise zusammengewirkt“, sagte Göckenjan. Sie hätten den Menschen in der Stadtgesellschaft – längst nicht nur Kirchenmitgliedern – geholfen, in einer Situation äußerster Ohnmacht ihren Weg zurück ins Leben zu finden. Die Erwartungen der Gesellschaft an die Kirche seinen hoch, zeigte sich die Superintendentin überzeugt. Begleitung, ethischer Rat und Anwaltschaft für Menschen in Krisen, öffentliche Äußerungen, Rituale und Gesten seien gefragt.
 
„Vor dem Hintergrund sinkender Kirchenmitgliederzahlen verringern sich aber auch die finanziellen und personellen Möglichkeiten, Seelsorge professionell aufzustellen“, gab die Superintendentin zu bedenken. „Wir Verantwortlichen sind dennoch gefordert, dafür zu sorgen, dass Seelsorge präsent und Seelsorgende für die Menschen erreichbar sind. Wir müssen die notwendigen Ressourcen aufbringen und dann konzentriert und gezielt einsetzen.“ Dies sei die Aufgabe aller Gemeindemitglieder, insbesondere jedoch die der PfarrerInnen und der PresybyterInnen. 
Um Seelsorge als Kernaufgabe angemessen wahrnehmen zu können, müssten die Gemeinden vor Ort sie als Teil ihrer Gemeindekonzeption verbindlich beschreiben. Dabei werde es Schwerpunkte geben, weil in einem Stadtteil oder in einer Stadt unterschiedliche soziale Lagen und demografische Entwicklungen besonders herausfordern, so Göckenjan. Vor diesem Hintergrund sollten gemeinsame Dienste in den Kirchenkreisen das seelsorgerliche Handeln der Kirchengemeinden unterstützen.
 
Beispiele für bereits vorhandene Angebote in der Seelsorge in den beiden Kirchenkreisen lernten die Teilnehmenden des Presbytertages in sieben Workshops kennen. Die jeweils Verantwortlichen aus Kirche und Diakonie stellten die Seelsorge an kranken, kranken und an Menschen an den Rändern der Sozialsysteme vor, informierten über die Seelsorge in Trauer- und Sterbesituationen, in Familiensystemen, in biografischen Krisensituationen und bei pflegenden Angehörigen.
Einig waren sich Haupt- und Ehrenamtliche am Ende der Tagung, dass mehr Menschen für die ehrenamtliche Seelsorge gewonnen, ausgebildet und begleitet werden müssten. So müssten bereits vorhandene Kurse für Interessierte für den Hospizdienst, in der Telefon- und Notfallseelsorge sowie im Besuchsdienst in den Krankenhäusern konsequent vernetzt und aufeinander bezogen werden, lautete die Bilanz.
 
Bild/Text: Bu