Herr über Tausende von Akten
Superintendent Peter Burkowski (rechts) und Dr. Albrecht Geck (links) freuen sich, dass Pfarrer i.R. Klaus Wöhrmann die Aufgabe des Kreissynodalarchivpflegers für den Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen übernimmt.
Bis zu seinem Tod im vergangenen Jahr hatte Herr Helmut Geck die Aufgabe des Kreissynodalarchivpflegers für den Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen übernommen. Diese Aufgabe war an das „Institut für Kirchliche Zeitgeschichte“ angegliedert, das Helmut Geck mit dem damaligen Superintendenten Rolf Sonnemann im Jahr 1990 gegründet hat. Nach der Beauftragung seines Sohnes PD Dr. Albrecht Geck mit der Leitung des Instituts hat der Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises Pfarrer i.R. Klaus Wöhrmann die Aufgabe des Kreissynodalarchivpflegers übertragen. Pfarrer Wöhrmann war bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2009 31 Jahre Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Hochlarmark/Recklinghausen-Süd.
Rechtlich ist das Archivwesen in der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) im Archivgesetz und in der Archivpflegeordnung geordnet. Dort heißt es u.a.: „Die Kirchengemeinden, Kirchengemeindeverbände, Kirchenkreis und Kirchenkreisverbände und ihre Dienste, Werke und Einrichtungen haben alle Unterlagen, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben nicht mehr benötigen, unverzüglich und unverändert in ihr Archiv zu übernehmen, soweit sie archivwürdig sind. ... Die Archive der Kirchengemeinden ... Kirchenkreise... verwalten ihr Archivgut in Absprache mit dem Landeskirchlichen Archiv.“ (§ 12, 1 und 3 ArchivG).
Der Kreissynodalarchivpfleger ist für das Archiv des Kirchenkreises verantwortlich. Er berät den Kirchenkreis in Fragen der kirchlichen Archivpflege. Dabei geht es nicht nur um reine Verwaltungsakten, sondern z.B. auch um Nachlässe von Pfarrerinnen und Pfarrern. Die archivwürdigen Unterlagen werden sachgerecht archiviert und der Forschung zugänglich gemacht. „Das Archiv ist das Gedächtnis des Kirchenkreises“, macht der neue Kreissynodalarchivpfleger deutlich, der diese Aufgabe ehrenamtlich wahrnimmt.
Ca. 3.000 Kartons mit Mappen, Dokumenten, Plänen und anderen archivwürdigen Unterlagen sind im Archiv des Kirchenkreises Recklinghausen zu finden. Speziell für diese Aufgabe ist das „Institut für kirchliche Zeitgeschichte“ um einen Raum erweitert worden. „Es ist quasi ein Alleinstellungsmerkmal des Kirchenkreises Recklinghausen, dass es neben dem Archiv auch noch ein Institut hat, in dem Akten wissenschaftlich ausgewertet werden“, erläutert Dr. Albrecht Geck als Institutsleiter die besondere Situation. Über die Jahre sind bereits einige Bücher zur Kirchenkreisgeschichtsforschung veröffentlicht worden. „Aktuell arbeiten wir an einem Band über „Kirche und Kunst im Kirchenkreis Recklinghausen“, so Geck.
Das Interesse an der Geschichte des Kirchenkreises und seiner Gemeinden ist vorhanden. Die nicht geringen Besucherzahlen machen das deutlich. Dr. Geck und Pfarrer Wöhrmann sind über die Rufnummer des Kirchenkreises 02361 206-0 zu erreichen.
Text/Foto: uka