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Kreissynode tagte zu Kindertageseinrichtungen und zum Haushalt

OER-ERKENSCHWICK Im Anschluss an einen Gottesdienst in der Johanneskirche, in dem Pfarrer Rüdiger Funke die Predigt hielt, tagte die Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen im Gemeindezentrum in Oer-Erkenschwick mit dem Schwerpunkt der Finanzen; von den 126 möglichen stimmberechtigten Synodalen waren 103 anwesend.
Kreissynode tagte zu Kindertageseinrichtungen und zum Haushalt

Plenum der Kreissynode am 19.11.2016 in Oer-Erkenschwick

In seinem Grußwort betonte Landrat Cay Süberkrüb (SPD) das Anliegen, sich um die „Sorgen der Menschen“ zu kümmern. „Nicht alle sind irre geleitete Populisten. Wenn wir nicht auf die konkreten Lebensverhältnisse der Menschen eingehen, machen wir etwas verkehrt“, sagte der Landrat. Der Bürgermeister der Stadt Oer-Erkenschwick, Carsten Wewers (CDU), hob in seiner Ansprache Beispiele für die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung durch die Kirchengemeinde hervor. Mit Blick auf das Engagement in der Flüchtlingshilfe und dem ambulanten Hospizdienst des Kirchenkreises sprach er seitens der Stadt den „Dank für das, was die Kommune allein nicht leisten kann“ aus.

Propst Jürgen Quante (Recklinghausen) bedankte sich für den gemeinsamen ökumenischen Auftakt zum Reformationsjubiläum, das an der Propsteikirche St. Peter in Recklinghausen am 31.10.2016 gefeiert wurde. Erfreulich sei, so Quante, mit solchen Schritten „das Kirchentrennende“ aufzugeben. Von der Landessynode Pfarrer Martin Giesler (Marl) berichtete vom theologischen Ausschuss der Landessynode der westfälischen Landeskirche, die kürzlich getagt hatte. Man habe sich, so Giesler, in einen breiter angelegten Beratungsprozess um das „Pfarramt in der Dienstgemeinschaft unserer Kirche“ begeben. Dazu seien demnächst Großveranstaltungen geplant, in denen die Beteiligung der verschiedenen kirchlichen Berufsgruppen diskutiert werden sollten.

Als kritische, theologische Zeitansage empfahl Superintendentin Katrin Göckenjan den Synodalen den jüngsten Bericht der Präses, Annette Kurschus, auf der Landessynode, der unter dem biblischen Motto stand „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“ (Joh 16,33). Der Präsesbericht ist hier online nachlesbar. 

 

Kindertageseinrichtungen im Kirchenkreis

In ihrer Einbringung für eine gemeinsame Strategie im Bereich der Kindertagesstätten im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen beleuchtete Superintendentin Katrin Göckenjan die Parallelsituation „vieler unterschiedlicher Träger von Einrichtungen“. Unter den Bedingungen des Kinderbildungsgesetzes in NRW (KIBIZ) „werden sich die Bedingungen für viele Träger verschlechtern“, prognostizierte Göckenjan. Die Kommunen könnten oft bedingt durch enorme Schuldenlasten die Umsetzung des Rechts auf Kindergartenplätze nicht gewährleisten. Im Bereich von religiöser Sozialisation und Bildung seien die Ergebnisse der letzten fünften Kirchenmitgliederuntersuchung ein Warnsignal für die Kirchen: „Nur knapp die Hälfte der unter 30-jährigen befürwortet eine Glaubensweitergabe in der Familie“, beklagte Göckenjan. Damit rücke die Arbeit in den Kitas wieder in den Vordergrund. „Was verstehen wir eigentlich unter einer evangelischen Einrichtung und welche Standards formulieren wir?“ fragte sie.

In ihrer Beschlussfassung berief die Kreissynode daher eine Trägerkonferenz aller Träger von Kitas im Kirchenkreis ein, die sich um Information, Koordination und Verabredung verbindlicher Standards zu kümmern habe.

 

Finanzbericht

Der Vorsitzende des Finanzausschusses des Kirchenkreises, Pfarrer Burkhard Müller (Herten), signalisierte keine langfristige Entwarnung, trotz aktuell gewachsener Kirchensteuereinnahmen: „ Wir befinden uns in einer stabilen Schieflage. Absehbar ist, dass das nächste Tal kommt. Das sollten wir im Hinterkopf behalten. Wenn die demografische Kurve mit der wirtschaftlichen Kurve zusammen abfällt, wird es für uns als Kirche eng.“ 2015 lag das Steueraufkommen für den Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen mit 1,1 Mio. Euro über den Erwartungen. Der überwiegende Anteil der Mehreinnahmen geht in die Rücklagenbildung für schlechtere Zeiten. Auf dem Hintergrund des Mitgliederverlustes von 9 Prozent in den letzten sieben Jahren (von 115.465 auf 105.215 zum 31.12.2015) empfahl Müller den Synodalen, weiterhin „eine vorsorgende und sparsame Haushaltspolitik zu betreiben und Rücklagen zu stärken“. Für das kommende Haushaltsjahr 2017 beschloss die Kreissynode ein Gesamtvolumen von 16,65 Mio. Euro. Mit 100.000 Euro wurde der „Fonds für innovative Projekte“ ausgestattet. Die Synodalen dankten dem Leiter der Finanzabteilung des Kirchenkreises, Ernst-Günter Meier, für Engagement über 28 Jahre; er wird geht Ende des Jahres 2016 in den Ruhestand.

 

Stiftung ernten und säen

Die Gemeinschaftsstiftung für Kirche und Diakonie „ernten und säen“ legte ihren Haushaltsabschluss für 2015 vor. Aus den Erträgen wurden im letzten Jahr eine Freizeit der Diakonie für psychisch erkrankte Menschen und die Flüchtlingsarbeit im Kirchenkreis mit 12.000 Euro gefördert. Der Gesamtbestand des Stiftungsvermögens sei auf mittlerweile 1,68 Mio. Euro angestiegen, berichtete die Vorsitzende des Stiftungsrats, Dr. Ulrike Preuß. Im laufenden Jahr habe man daraus eine Familienfreizeit für alleinerziehende Mütter und die Flüchtlingsarbeit unterstützt. Kommende Förderungen sollen sich auf diakonische und gemeindliche Projekte der Jugendarbeit konzentrieren, die die Integration und die Inklusion stärken.

Die kommende Sommersynode wird am 1. Juli 2017 stattfinden.

Text: hh, Bild: uka