Kunst, Kult und Kultur – Zur Lutherrezeption im Ruhrgebiet und darüber hinaus
PD Dr. Albrecht Geck und Dr. Hardetert (re.) vom Martin-Luther-Forum Gladbeck. (Foto: Jochen Seeber)
Am Nachmittag sprach Prof. Ute Gause (Bochum) über das Lutherverständnis in aktuellen Lutherbiographien. Im Anschluss daran stellte Prof. Michael Basse (Dortmund) sein Projekt zur Erforschung des Einflusses der Reformation im Bereich des späteren Ruhrgebiets während des „konfessionellen Zeitalters“ (1540-1648) vor. Prof. Traugott Jähnichen (Bochum), der für den erkrankten Günter Brakelmann einsprang, bot schließlich lebendige Einblicke die Feierlichkeiten im Ruhrgebiet zum 400. Geburtstag Martin Luthers im Jahre 1883.
Das Abendprogramm bestritt Dr. Albrecht Geck vom Institut für Kirchliche Zeitgeschichte (Kirchenkreis Recklinghausen) mit einem Vortrag über Lutherporträts vom 16. Jahrhundert bis heute. Es war interessant und teilweise amüsant zu sehen, wie sich das veränderte Selbstverständnis des Protestantismus in der Gestaltung jeweils aktueller Lutherporträts optisch niederschlug. Hier einige Beispiele:
Bernigeroth: dogmatischer Konfessionalismus | Gründler: gefühlsbetonter Pietismus | Preißler: vernunftbetonte Aufklärungstheologie | Bauer: heroischer Nationalismus |
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Am Beispiel des „heroischen Nationalismus“ erläuterte Geck seine Ansicht, dass der Protestantismus in der Vergangenheit in ein problematisches Fahrwasser geriet, wenn gesellschaftspolitisches Engagement die theologische Substanz vollkommen überlagerte.
Die Vorträge, die noch durch Fallstudien von Luther- und Reformationsjubiläen aus der Ruhrgebietsregion und darüber hinaus ergänzt werden, sollen im nächsten Jahr als Band 7 des „Recklinghäuser Forums zur Geschichte von Kirchenkreisen“ veröffentlicht werden.
Text: ag/Bilder: privat