„Lass deiner Worte wenig sein“ - Verabschiedung von Pfarrer Uwe Heubach
MARL – Mit einem Gottesdienst in der Marler Auferstehungskirche wurde Pfarrer Uwe Heubach in den Vorruhestand verabschiedet. Er machte von der sogenannten 58er Regelung Gebrauch, die es ermöglichte, mit gekürzten Bezügen in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen.
In seiner Zeit als Krankenhausseelsorger in Marl hat Uwe Heubach viele Menschen in Krisensituationen begleitet und war ein wichtiger Ansprechpartner für Kranke, Angehörige und das Krankenhauspersonal in der Paracelsus-Klinik. Auch das Team der Evangelischen Stadt-Kirchengemeinde und besonders im Bezirk Mitte hat Uwe Heubach mit seiner Art des Glaubens und Gottvertrauens bereichert.
„Lass deiner Worte wenig sein“, hatte Uwe Heubach als biblisches Wort aus dem Prediger Salomo für seine Verabschiedung gewählt. „Wie ist es im Ruhestand?“, wurde er bereits in den ersten Tagen gefragt. Noch habe er keine Zeit, groß darüber nachzudenken. Denn er hat gleich ein Projekt vor der Brust: seine Frau und er ziehen um. „Aber auch das Renovieren kann sehr meditativ sein.“ Dabei kamen ihm seine Ideen und Gedanken für seine Predigt zur Verabschiedung.
Angefangen hat Heubach als Vikar in Marl. Danach folgte seine erste Pfarrstelle in Ennigloh in Ostwestfalen. „Eine sehr hilfreiche Zeit. Hier habe ich verschiedene Frömmigkeitsstile erlebt.“ Zurück im Ruhrgebiet wurde er Pfarrer in Langenbochum-Scherlebeck, eine sehr intensive Zeit, wie er sagte. Zum Schluss folgten sechs Jahre in der Krankenhausseelsorge in Marl. „Zu den einzelnen Stationen fallen einem bestimmte Menschen ein.“
Heubach fand eine für sich gute Umschreibung des Pfarrberufs: „Pfarrer sein ist wie am Strand einen Stein auf die Horizontlinie zu werfen.“ Zwar fällt der Stein vorher ins Wasser, aber er zieht Kreise, die zu einem zurückkommen. „Zu den Tugenden des Pfarramts gehört die Geduld.“ Christen streckten sich nach Gott aus, der hält und trägt. „Der Glaube zieht Kreise und bewegt.“ Es sei ermutigend, auf Menschen zu treffen, die sich nicht mit einem Gartenteich zufrieden geben. Heubach dankte allen, die ihn begleitet und getragen und seine Arbeit wertgeschätzt haben.
In Vertretung der erkrankten Superintendentin Katrin Göckenjan nahm Assessor Frank Rüter die Entpflichtung von Uwe Heubach vor. In gut 30 Jahren habe er an verschiedenen Orten auf vielfältige Weise das Evangelium verkündet, Gottes Liebe weiter gegeben. Rüter dankte ihm für seinen Dienst und seine Treue, für allen Einsatz seiner Gaben und Kräfte, für seine Ruhe und Besonnenheit in schwierigen Situationen, auch für seinen Einsatz in der Notfallseelsorge bei der Begleitung von Menschen bei unfassbaren Katastrophen. „Nun bist Du frei von allen Verpflichtungen Deines Dienstes, machte Rüter deutlich.
Beim anschließenden Empfang nahmen zahlreiche Kolleginnen und Kollegen wie auch viele Gemeindeglieder aus Marl und Herten-Scherlebeck die Gelegenheit wahr, sich von dem beliebten Seelsorger zu verabschieden. In seinem Ruhestand wird Uwe Heubach seine Frau, die Pfarrerin in Westerholt-Bertlich ist, unterstützen und auch weiterhin in der Notfallseelsorge mitwirken.
uka