Ludger Joseph Heid referiert zum Thema „Vom ‚Judenstaat‘ zum Staat der Juden“ am Sonntag, 13. Mai um 17 Uhr in der Synagoge in Recklinghausen
RECKLINGHAUSEN - Privatdozent Dr. Ludger Joseph Heid ist Historiker, Literaturwissenschaftler und Publizist. Er erklärt in seinem Vortrag in der Synagoge am Polizeipräsidium die Entstehungsbedingungen des politischen Zionismus *) und seine programmatische Ausformulierung durch Theodor Herzls Programmschrift „Der Judenstaat“.
In der Nachfolge Herzls stehend, sei es dem späteren israelischen Präsidenten Chaim Weizmann gelungen, so die These des Referenten, die Briten während des Ersten Weltkriegs zu einer weitreichenden prozionistischen Erklärung, der sogenannten Balfour-Deklaration, zu bewegen: Mit dieser Erklärung vom 2. November 1917 erkannte England die zionistischen Forderungen auf das Land Palästina an. Ohne dieses Palästina-Mandat wäre es niemals zum UN-Teilungsplan im Jahr 1947 und auch nicht zur anschließenden Ausrufung des Staates Israel durch David Ben Gurion am 14. Mai 1948 gekommen.
Im Anschluss an den Vortrag besteht Gelegenheit zur Aussprache. Der Eintritt ist frei.
Der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde, Dr. Mark Gutkin, begrüßt als Kooperationspartner das Publikum und die Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Gerda E.H. Koch, übernimmt die Moderation. Für die Teilnehmenden an der Studienreise der Gesellschaft nach Israel im Herbst ist diese Veranstaltung interessant als Teil ihrer inhaltlichen Vorbereitung. Weitere Informationen dazu hält Gerda E.H. Koch auf Anfrage bereit. GK / GH
*) Zion steht bekanntermaßen auch für Jerusalem und bezieht damit die jahrhundertelange Sehnsucht des jüdischen Volkes nach Rückkehr in das Land der Väter ein, auch wenn es während aller Jahrhunderte eine jüdische Bevölkerung dort gab.