Nachhaltige Entwicklung dank Klimaschutz
Die Delegation aus Guatemala besuchte mit den Marler Gastgebern Superintendent Peter Burkowski (2.v.r.) und Umweltreferent Hans-Jürgen Hörner (4.v.l.) im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen.
FUMEDI ist eine Menschenrechtsorganisation der Urbevölkerung von Guatemala, den Mayas, die 1978 in den Unruhen und im Bürgerkrieg entstanden ist. Zu dieser Zeit gab es noch viele Hilfsorganisationen. Nach und nach sind allerdings die nationalen NGO (Nichtregierungsorganisationen) nach dem Millenium aufgrund fehlender Unterstützung, verschwunden. Dank der Partnerschaft mit der ESM (Evangelische Stadt-Kirchengemeinde Marl) und deren kontinuierliche Unterstützung in den verschiedensten Projekten für die allerärmsten und ausgeschlossenen Kommunitäten, konnte FUMEDI bis heute nachhaltige Entwicklung in den armen Kommunitäten fördern.
Guatemala gehört zu den zehn Ländern in der Welt, die von den Risiken des Klimawandels am meisten betroffen sind, wie die Information der UNO zeigt, die auf dem Klimagipfel von 2009 in Kopenhagen ausgearbeitet worden war. Beweis für die neu aufkommenden Risiken sind die Auswirkungen des Wirbelsturms „Agatha“ und das Zusammentreffen von drei tektonischen Platten in Mittelamerika . Die Bewegungen der Erdplatten erzeugen vermehrt Erdbeben und Vulkanausbrüche. Nachweislich verkürzen sich die Intervalle in den letzten Jahren, so berichten die Gäste.
Im Moment ist FUMEDI dabei, sich auf künftige Eventualitäten vorzubereiten. Sie bauen in den stark betroffenen Regionen einige Netzwerke von freiwilligen Helfern auf, die sofort helfen können. Auch die staatlichen Stellen denken über einer Kooperation aller nach, darin liegt eine große Hoffnung, berichteten die Gäste. Pfarrer Sebastian Riquiac Bocel hatte viele tragische Beerdigungen nach dem Wirbelsturm „Agatha“ vollzogen. Insbesondere fünf Familienmitglieder an einem Tag.
Thema des Besuches beim Superintendenten Peter Burkowski war der Klimawandel und seine unmittelbare Folgen. Umweltreferent Hans-Jürgen Hörner stellte den Gästen die klima- und umweltschonenden Projekte der Evangelischen Kirche von Westfalen vor. Insbesondere der „Grüne Hahn“, in dem Kirchengemeinden sich verpflichten, bestimmte Umweltstandards im Gebäudemanagement einzuhalten. Die vielen Kirchengemeinden sind ein nicht zu übersehender Wirtschaftsfaktor. „Beim Klimaschutz geht es um weit mehr als um unsere Verantwortung für Gottes Schöpfung...Es geht um Menschenwürde, es geht um Teilhabegerechtigkeit an den Umweltgütern und Dienstleistungen. Es geht darum, den Menschen des Südens und nachfolgenden Generationen faire Entwicklungschancen zu geben“, so Hans-Jürgen Hörner. Superintendent Peter Burkowski machte deutlich, das Kirche und Wirtschaft sich der Frage des ständigen Wachstums stellen. Die Diskussionen sind kontrovers. Nicht zu vergessen sei es, sein eigenes Leben zu hinterfragen und nach zu schauen, wie hoch der eigene Anteil an der Erzeugung des klimaschädlichen CO² Gases ist.
Insbesondere befassen sich zur Zeit viele Menschen der älteren Generation mit dem Einsatz für den Klimaschutz. Klaus-Dieter Hein von der Marler Unterstützergruppe der ESM, selbst Lehrer an einer Schule in Marl, bestätigte das das Bewusstsein, bei den Schülern für den Klimaschutz, nicht besonders ausgeprägt ist . Die Bewegung „Grüner Hahn“ und „Zukunft einkaufen“ will das ändern.
Die Gäste waren sehr angetan über die praktische Umsetzung von Klimaschutz-Gedanken und bedankten sich für die Möglichkeit des Austausches. Sie bekamen ein Stick mit, der ins Spanische übersetzten Version der Präsentation. Sie werden mit dem Thema noch an vielen Station zur Diskussion und zum Gespräch unterwegs sein.
Text: dp /Bild: hh