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Neugotik im Pott – 100 Jahre Reformationskirche in Hochlarmark

Am 7. November 2011 hielt Dr. Albrecht Geck vom Institut für Kirchliche Zeitgeschichte des Kirchenkreises Recklinghausen einen Vortrag zur Eröffnung der Festwoche, die in Hochlarmark anlässlich des 100. Geburtstages der Reformationskirche begangen wird. Der Titel des Vortrags lautete: „Neugotik im Pott – 100 Jahre Reformationskirche in Hochlarmark“. Geck schilderte die Situation der im Zuge der Industrialisierung boomenden evangelischen Kirchengemeinde in Recklinghausen-Süd, die nur wenige Jahre nach dem Bau der Lutherkirche die Errichtung einer zweiten Kirche erforderlich machte.
Neugotik im Pott – 100 Jahre Reformationskirche in Hochlarmark

Die Reformationskirche im Herbst 2011 (Foto: privat)

Anhand einiger Bilder interpretierte er die Symbolsprache der nordostdeutschen Backsteingotik. Dieser Stil war für die Reformationskirche wohl gewählt worden, um den aus dem Osten zugewanderten Mitbürgern ein Gefühl der Heimat zu vermitteln.
Auf besonderes Interesse stieß die geschichtliche Einordnung der erst vor wenigen Tagen im Grundstein der Kirche aufgefundenen Urkunde aus dem Jahre 1935, in welcher sich die Kirchengemeinde zum NS-Staat bekennt und für die Glaubensrichtung der sog. „Deutschen Christen“ plädiert. Der in Hochlarmark damals eingeschlagene Weg vom Nationalprotestantismus zum Nationalsozialismus machte noch einmal bewusst, dass protestantisches Profil heute nicht in der Konfrontation, sondern nur im Dialog mit anderen Konfessionen, Religionen und Nationen formuliert werden kann.

Text: ag