Direkt zum Inhalt | Direkt zur Navigation

Benutzerspezifische Werkzeuge

Sektionen

Sie sind hier: Startseite / News / Solidaritätsgottesdienst plädiert für Lastenverteilung

Solidaritätsgottesdienst plädiert für Lastenverteilung

Marl. Die Belastung der Menschen am Arbeitsplatz wächst. Im diesjährigen Solidaritätsgottesdienst in der Pauluskirche in Marl Hüls thematisierten Kirchenvertreter und Gewerkschafter diese problematische Entwicklung. „Immer mehr Druck – Jetzt reicht’s! Einer trage des Anderen Last“, lautete das Moto des Gottesdienstes.
Solidaritätsgottesdienst plädiert für Lastenverteilung

Eine symbolische Aktion zu Druck und Arbeitsbelastungen verdeutlichte die Situation vieler Beschäftigter.

Der Druck dürfe nicht so groß werden, dass die Menschen daran zerbrechen, forderten Dr. Hans Hubbertz, Industrie- und Sozialpfarrer im Kirchenkreis Recklinghausen, und Pfarrer Roland Wanke von der Pauluskirche. In zweiten Vers des sechsten Galaterbriefes trete der Apostel Paulus für eine andere, eine gerechtere Lastenverteilung ein. Er wende sich gegen Egoismus und plädiere für solidarisches Handeln: „Einer trage des anderen Last.“ 

Ein roter Ballon im Altarraum verdeutlichte, wie der Druck auf die Menschen wächst. In einer symbolischen Aktion pumpten Vertreter der Gewerkschaften und beteiligten Betriebesräte den Ballon immer mehr auf. Um sein Platzen zu verhindern, warfen sie ein „Netz der Solidarität“ darüber. Humane Arbeitsbedingungen, Tarifverträge, gerechte Entlohnung können den Druck und die Belastung mindern, der auf jedem Einzelnen lastet.

Norbert Maus, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender des Gesamtbetriebesrates der RAG Deutsche Steinkohle, machte in seiner Gastpredigt deutlich, dass solidarisches Handeln helfen kann, den Druck auf die Beschäftigten zu mindern. „Immer mehr Kollegen leiden heute unter psychischen Belastungen“, so Maus im Gottesdienst. Die Bergleute litten seit Jahren unter politischem Druck und der Existenzangst, die das Auslaufen des Steinkohlebergbaus mit sich bringen. Gewerkschaften und Betriebsräte unterstützten die Kollegen dabei, nach dem Ende des Bergbaus neue Berufs- und Lebensperspektiven zu finden. „Unsere gelebte Solidarität stärkt jeden Einzelnen von uns“, so Norbert Maus.
Die Betriebsräte Aykut Isiktekin (AV), Dirk Grützner (Opel Bochum), Kalle Rother (Sasol), Karlheinz Völkl (Infracor) und Martin Hoffmann (Vestische) gestalteten die Ballon-Aktion im Gottesdienst. Günter Tewes für das katholische Dekanat Marl sowie Hidayet Bekmezci und Ali Özbay für die muslimischen Gemeinden beteiligten sich mit Textlesungen am Gottesdienst, der musikalisch von Charlotte Charlier an der Orgel und der Bergkapelle AV umrahmt wurde.

Bild/Text:  Jürgen Wolter, Marl





 

abgelegt unter: