Verbunden mit den Menschen - Verabschiedung: Renate Mölleck geht in den Ruhestand
KIRCHENKREIS – Mit großem Bahnhof wurde Renate Mölleck in den Ruhestand verabschiedet. Die langjährige Mitarbeiterin der Superintendentur konnte viele Gäste aus ihren vielen Jahren im Kirchenkreis begrüßen.
So waren beispielsweise die ehemaligen Pfarrer Horst Masanek und Horst Kriegsmann gekommen sowie Volker Stork, ehemaliger Verwaltungsleiter und Wolfgang Behnke, ehemaliger Rechnungsprüfer, um nur einige zu nennen. Der Saal konnte die Gäste kaum fassen. Auch die Familie von Renate Mölleck war zugegen.
„Wie soll die Superintendentur und das Haus des Kirchenkreises überhaupt ohne Renate Mölleck funktionieren“, fragte Superintendentin Katrin Göckenjan zu Beginn. Alle haben auf die eine oder andere Weise diesem Tag entgegen gebannt. „Mit Leib und Seele sind Sie seit über 40 Jahren hoch engagiert, verbunden mit den Menschen, wie kaum jemand sonst mit ihren Eigenheiten und Geschichten“, machte die leitende Theologin des Kirchenkreises deutlich.
Im Jahr 1974 hat Renate Mölleck ihren Dienst in der Evangelischen Kirche angetreten und ist seitdem „eine Bank“ geworden. „Es müssen etwa 80 Synoden in der Vor- und Nachbereitung gewesen sein, fast 400 KSV-Sitzungen, unzählige Briefe, Telefonate, Gespräche.“ Mit Superintendentin Göckenjan hat sie vier Superintendenten in ihrem Dienst begleitet und unterstützt: Karl-Heinrich Gilhaus, Rolf Sonnemann, Peter Burkowski.
Sie habe ganz viel weggeschafft, selbstständig geregelt, abgesprochen, erledigt. Für unzählige Menschen sei sie die erste Stimme beim Anruf und das erste Gesicht beim Eintreten in die Superintendentur gewesen. „Wohltuend, sehr kundig, freundlich, einfach menschlich.“ Sie habe durch ihren eigenen Stil erheblich zur besonderen menschenfreundlichen Stimmung im Haus des Kirchenkreises beigetragen, schreibt Ruhestandspfarrer Martin Hausdorf in seinem Gruß aus Heidelberg.
Mit einem Bibelwort aus dem Johannes-Evangelium umschrieb Göckenjan das Leben und den Dienst von Renate Mölleck: „Bleibt in meiner Liebe!“ Diese Liebe habe sie in ihrem Dienst getragen und werde sie auch weiterhin begleiten und stärken. Nun werde sie mehr Zeit für ihre Familie, Freundschaften und ihren Garten haben. Göckenjan gab ihrer Hoffnung Ausdruck, dass man in Verbindung bleibe. Dazu solle auch die finanzielle Unterstützung für ein neues Fahrrad dienen. „Denn möglicherweise müssen Sie mit ihrem Mann jetzt neu aushandeln, wer wann das Auto nutzen darf.“
Die Superintendentin begrüßte auch offiziell Dunja Elsen als Nachfolgerin, die sich bereits seit einiger Zeit in die vielen Aufgaben der Superintendentur intensiv einarbeitet.
Auch Göckenjans Vorgänger Peter Burkowski ließ es sich nicht nehmen, sich persönlich von Renate Mölleck zu verabschieden und war extra aus Berlin angereist. Bei Renate Mölleck habe er Superintendent gelernt, wie arbeitsteilig Organisation funktioniert, sagte der Leiter der Führungsakademie für Kirche und Diakonie, die es bei seinem Dienstantritt noch nicht gab. Dreimal ist die Superintendentur im Haus umgezogen, von der dritten in die erste Etage. „Heute ist sie mittendrin, ein Zeichen für Nähe, Kommunikation und Gespräche.“
Renate Mölleck konnte Superintendentur, konnte zwischen dringend und wichtig unterschei-den. „Und sie hat eine wirkliche Liebe zu den Menschen, ein Gespür dafür, wie Menschen zusammen passen.“ Burkowski wünschte Renate Mölleck Zeiten, wo sie „zweckfrei durch Dülmen gehen und absichtslos nach Recklinghausen fahren kann“.
Auch Verwaltungsleiterin Conny Hölig, Hannelore Klippel für den Kreissynodalvorstand und die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung des Kirchenkreises, Petra Patmanidou hoben die besonderen Qualitäten von Renate Mölleck, verbunden mit ganz viel Dank, hervor. Für die Musik an diesem Tag sorgten ein Ensemble mit Pfarrer i.R. Dr. Jürgen Schwark, Heide Sonnermann und Jürgen Bahl, ein kleiner Posaunenchor um Kreisobmann Tilman Stoye sowie Mitglieder der Altstadtkantorei und der Hertener Kantorei unter Leitung von Kreiskantorin KMD Elke Cernysev. Die Pfarrerinnen und Pfarrer des Kirchenkreises hatten extra ein Lied gedichtet, was sie gemeinsam vortrugen.
Renate Mölleck war sichtlich bewegt an diesem Tag und bedankte sich für die tolle Überra-schung, die warmherzigen Worte und die Musik sowie die wunderbare Vorbereitung. Ihr Dank galt allen Kolleginnen und Kollegen in den Jahren und ihrer Familie, die ihr ein starker Rückhalt war. „Der Abschied fällt nicht leicht. Aber ich freue mich auf die Zeit, die vor mir liegt.“ Zum Schluss gab es Standing Ovations und auch manche Träne.
Text und Fotos: uka