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„Bilderwelten“ - 'Kirche und Kino' nach dem Kirchlichen Filmfestival

RECKLINGHAUSEN – Auch nach dem Kirchlichen Filmfestival bietet „Kirche und Kino“ noch ein interessantes Filmprogramm bis zum Sommer. „Arrival“ lautet der Titel des amerikanischen Spielfilms von Regisseurs Denis Villeneuve am 17. Mai. Zwei amerikanische Sprachwissenschaftler stellen im Auftrag der US-Regierung Kontakt zu fremden Wesen her und versuchen, deren Absichten in Erfahrung zu bringen. Der moralisch anspruchsvolle Film fordert zum Nachdenken über wichtige Fragen der Menschheit heraus. Den Abschluss des ersten Halbjahres bildet der deutsche Film „Tschick“ von Regisseur Fatih Akin. Ein 14-jähriger aus gutem Haus fühlt sich ebenso als Außenseiter wie der kürzlich aus Russland gekommene Spätaussiedler „Tschick“. Mit einem gestohlenen Wagen brechen sie zu einer erlebnisreichen Spritztour durch Ostdeutschland auf, nachdem sie keine Einladung zu einer Geburtstagsparty bekommen haben.

Seit vierzehn Jahren bringt „Kirche und Kino“ diskussionswürdige Filme auf die Leinwand und ins Gespräch. Zur Veranstaltergemeinschaft gehören der Evangelische Kirchenkreis Recklinghausen, das Katholische Kreisdekanat Recklinghausen und das Kino „Cineworld“. Dabei besteht eine Zusammenarbeit mit dem Institut für Kino & Filmkultur (IKf) und dem Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Westfalen-Lippe. Vor bzw. nach der Vorführung gibt der Medien- und Religionspädagoge Michael Kleinschmidt vom IKF eine kurze Einführung in die Besonderheiten jedes Films. Anschließend sind die Anwesenden zur Diskussion eingeladen. Die Filme beginnen jeweils um 20 Uhr. Der Eintritt beträgt 6,00/6,50/7,00 Euro. Der Kartenvorverkauf beginnt immer am Montag der Vorwoche. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite von „Kirche und Kino“ unter www.kircheundkino.de

uka

„Erzählen von Gott mit Tönen und Klängen“ Chöre- und Bläsertreffen in der Christuskirche in Recklinghausen

KIRCHENKREIS – „Seid entspannt und macht gute Musik!“ Mit diesen Worten motivierte Landesposaunenwart Daniel Salinga die rund 40 Bläserinnen und Bläser aus fünf Posaunenchören des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen vor der Geistlichen Abendmusik anlässlich des Chöre- und Bläsertreffens in der Christuskirche in Recklinghausen. Im Rahmen des Reformationsjubiläumsjahres hatten sich dort Vokalchöre und Bläserkreise aus allen Städten des Kirchenkreises zusammen gefunden. Unter Leitung von Kreiskantorin Elke Cernysev und Landesposaunenwart Daniel Salinga gestalteten sie eine geistliche Abendmusik. Die rund 150 Mitwirkenden musizierten einzeln und gemeinsam ein abwechslungsreiches Programm.
„Erzählen von Gott mit Tönen und Klängen“ Chöre- und Bläsertreffen  in der Christuskirche in Recklinghausen

Vereinigte Bläserchöre auf der Orgel-Empore unter Leitung von Daniel Salinga.

Die Bläserinnen und Bläser hatten sich bereits nach dem Gottesdienst am Vormittag in Schwung gebracht und warm gespielt. Am Nachmittag kamen dann die anderen Chöre dazu. Bei Kaffee und Kuchen gab es in den Pausen reichlich Gelegenheit zur Begegnung und gegenseitigem Austausch.

In ihrer Begrüßung gab Superintendentin Katrin Göckenjan der Hoffnung Ausdruck, dass die Musik an dem Abend durch Fenster und Mauern hinausstrahlt. „Wir erzählen Texte und Lieder von Gott mit Tönen und Klängen“, so die Superintendentin. Sie dankte den Mitwirkenden für ihren Einsatz und wünschte den Besucherinnen und Besuchern, dass sie genießen können, was erarbeitet wurde.

Die Aufführungen der einzelnen Chöre und der Bläserinnen und Bläser gingen durch alle Stilrichtungen, von klassisch über Gospel bis zu modernen Kirchenliedern. Zum Abschluss führten die alle eine Chor- und Bläser-Kantate auf, bei der die verschiedenen Chöre über den Kirchraum verteilt waren und vom Altarraum und den Emporen sangen und musizierten. Die Besucherinnen und Besucher waren ebenfalls zum Singen aufgefordert.

 Das zahlreich erschienene Publikum dankte für die beeindruckenden Darbietungen mit lang anhaltendem Applaus. Erst nach einer Zugabe wurden die Mitwirkenden entlassen. Die Kollekte am Ausgang war für die Kirchenmusik bestimmt.

Text und Foto: uka

„Evangelisch - katholisch: Wohin geht der Weg der Kirche(n)?“

HERTEN 500 Jahre nach der Reformation gibt es Themen, die die Konfessionen noch trennen. Doch viel wichtiger ist in unseren Tagen das, was Christen verbindet – in dieser Welt und für diese Welt. Zu dieser Frage wollen wir mit Superintendentin Katrin Göckenjan und Propst Jürgen Quante ins Gespräch kommen. So laden wir ein zu einem Abend mit Gespräch und Musik am Mittwoch, 7. Juni 2017, um 19.00 Uhr in der Friedenskirche in Herten-Disteln.
„Evangelisch - katholisch: Wohin geht der Weg der Kirche(n)?“

Sup. Katrin Göckenjan und Propst Jürgen Quante

"Martin Luther – ein Gewissen in Not" - Vortrag von Pfr. i.R. Peter Seeber am Donnerstag, 11. Mai, um 19.00 Uhr im Gemeindehaus der Friedenskirche, Herten

HERTEN Mit seinem Vortrag zum Thema „Martin Luther – ein Gewissen in Not“ am Donnerstag, 11. Mai 2017, um 19.00 Uhr im Gemeindehaus der Friedenskirche will Pfarrer i.R. Peter R. Seeber aus Recklinghausen das jahrelange Ringen des katholischen Christen Martin Luther um einen gnädigen Gott darstellen. Pfarrer Seeber wird keinen ausführlichen Lebenslauf von Luther geben, sondern die Stationen eines werdenden Seelsorgers aufzeigen, der den schnöden Ablasshandel der damaligen Kirche aufs Schärfste verurteilte.
"Martin Luther – ein Gewissen in Not" - Vortrag von Pfr. i.R. Peter Seeber am Donnerstag, 11. Mai, um 19.00 Uhr im Gemeindehaus der Friedenskirche, Herten

Pfr. i.R. Peter Seeber

Und darum hat Luther am 31. Oktober 1517 zu einer wissenschaftlichen Disputation mit 95 Thesen eingeladen. Der Vortrag, der mit Lichtbildern ergänzt wird, zeichnet keinen Helden, sondern zeigt das tiefe Bemühen um die Botschaft des Neuen Testaments, das heute auch von prominenten Führern der katholischen Kirche anerkannt wird.

Der Referent: Der in Jena (Thüringen) geborene Peter R. Seeber war von 1973 bis 1999 Pfarrer der Kirchengemeinde Recklinghausen-Altstadt und gleichzeitig in den Jahren 1973 bis 2009 mit kurzen Unterbrechungen Vorsitzender der Evangelischen Akademie Recklinghausen. Nach eigener Aussage war er die Hälfte seines Lebens mit dieser Akademie verheiratet, die andere Hälfte war und ist er mit seiner Frau Edelgard glücklich verheiratet. In seiner Amtszeit und auf seine Initiative hin entstand das Matthäus-Haus in Hochlar. Peter Seeber ist seit 1999 im Ruhestand und hat sich in den letzten Jahren intensiv mit Martin Luther und der Reformationsgeschichte beschäftigt.

„Dreifachjubiläum im Kirchenkreis Recklinghausen“: 500 Jahre Reformation - 200 Jahre Preußische Union - 110 Jahre Ev. Kirchenkreis Recklinghausen

RECKLINGHAUSEN Ein "Dreifachjubiläum" mit bis zu dreihundert Gästen feierte das Recklinghäuser Forum zur Kirchenkreisgeschichtsforschung mit seiner fünften Studientagung des Instituts für kirchliche Zeitgeschichte des Ev. Kirchenkreises Recklinghausen (IKZG-RE), das von Prof. Dr. Albrecht Geck in Recklinghausen geleitet wird. Am Montag, den 27. März 2017, standen vier Vorträge in der Zeit von 15 bis 22 Uhr auf dem Programm. Bekanntester Redner war Altbischof Prof. Dr. Dr. Wolfgang Huber mit einem Abendvortrag in der Christuskirche, Recklinghausen.
„Dreifachjubiläum im Kirchenkreis Recklinghausen“: 500 Jahre Reformation - 200 Jahre Preußische Union - 110 Jahre Ev. Kirchenkreis Recklinghausen

(Logo: Dr. Albrecht Geck) Dreifachjubiläum im Ev. Kirchenkreis Recklinghausen

Superintendentin Katrin Göckenjan stellte in ihrer Begrüßungsrede die die Tagung leitenden Fragen, nämlich danach, wie die Reformation unsere Gesellschaft geformt habe und "was wir aus der Vergangenheit" lernen könnten. Der theologische Vizepräsident der Evangelischen Landeskirche von Westfalen, Albert Henz, hob die Einzigartigkeit des kreiskirchlichen Instituts für kirchliche Zeitgeschichte hervor und wies auf das leitende Motto der westfälischen Aktivitäten zum Reformationsjubiläum "einfach frei" hin: "Wir sind 'einfach frei', weil wir von Gott gerechtfertigt sind", sagte Henz.

Geck, der spiritus rector der Tagung, betonte in seiner Begrüßung, Jubiläen seien eine gute Gelegenheit, die Wurzeln und Motive der eigenen Geschichte kennenzulernen. Geschichte werde gerne vergessen, und wenn sie dann plötzlich doch entdeckt würde, dann von den falschen Leuten. Aufgabe des IKZG-RE sei es, die Beschäftigung mit der Geschichte der Kirche und der Kultur in unserer Gesellschaft zu fördern. Es gelte deutlich zu machen, dass christliche Freiheit auch etwas mit bürgerlicher Freiheit zu tun habe. Dazu bedürfe es einer kritischen und konstruktiven Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, wozu das „Dreifachjubiläum“ sicherlich reichlich Gelegenheit und Anstoß gebe.

Den anspruchsvollen und detailreichen Eröffnungsvortrag unter dem Titel "Das Vest Recklinghausen im spätmittelalterlichen Erzbistum Köln – Kirchliche, politische und religiöse Zustände" hielt der Leiter des Recklinghäuser Instituts für Stadtgeschichte/Stadt- und Vestisches Archiv, Dr. Matthias Kordes. Kordes zeigte plausibel auf, wie gering die Chancen der protestantischen Reformation in unserer Region waren. Mit Blick auf den Einfluss der katholisch regierten kölnischen Territorien hätte es im Vest kaum anders kommen können: Für die Anliegen der Reformation hätten in Westfalen kaum Chancen bestanden, zumal Westfalen nur ein "Nebenland der Reformation" gewesen sei. Die Reformation sei ein typisch städtisches Ereignis gewesen. Öffentliche Disputationen hätten von 1530-32 vor allem vor Rathäusern stattgefunden. In unserer Region fehlten damals jedoch städtische Stiftskirchen, eine stark ausgeprägte und gut vernetzte Oberschicht sowie Buchdruckereien und Buchhandlungszentren. "Die Berühmtwerdung von Luther wurde dadurch verhindert", folgerte Kordes. Schwächere reformatorische Einflüsse seien dennoch in sog. Visitationsprotokollen sichtbar: Deutschsprachige Messen, der Laienkelch und Priesterkonkubinate fänden dort Erwähnung, besonders aber auch der Besitz reformatorischer Schriften. Die starken Beharrungskräfte im Rheinland und in Westfalen seien insbesondere durch den starken Einfluss der katholischen Kölner Universität zu erklären, die in Allianz mit den ebenso katholisch geprägten Universitäten Paris und Leuven die Ausbildung des hiesigen Säkularklerus prägte.

Der Tübinger Kirchenhistoriker Prof. Dr. Jürgen Kampmann wandte sich in seinem Vortrag der 200-Jahr-Feier der protestantischen Union in Westfalen und Preußen zu. Unter dem Titel "Zwischen Jubel, Rangeln und Ringen. Konjunkturen kirchlicher Praxis und theologischer Reflexion in der lutherisch-reformierten Union in Westfalen seit 1817" beleuchtete er die theologischen und politisch beeinflussten Ausgangspunkte evangelisch-lutherischer, evangelisch-reformierter und evangelisch-unierter Bekenntnisse im Raum der protestantischen Kirche. Der aus heutiger Sicht kaum nachvollziehbare Dissens zeichnete sich damals am theologischen Verständnis der Elemente des Abendmahls, von Brot und Wein, ab. Die einen hielten daran fest, diese seien reine Zeichen, andere begriffen sie als leibhaftige Vergegenwärtigung des Leibes Christi. Kampmann entfaltete anschaulich den Einfluss des Königs von Preußen, Friedrich Wilhelm III., der im Zuge preußischer Gebietsreformen an einer Versöhnung der streitenden Parteien interessiert war. Am Ende der Auseinandersetzungen sei eine "erzwungene Einheit in der liturgischen Ordnung" herbeigeführt worden, die als 'von oben' dekretierte neue Gottesdienstordnung den Vereinigungswillen der unterschiedlichen Gemeinden abflauen ließ. Kampmann verwies darauf, dass die im 20. Jahrhundert nachgeholte Bekenntnisunion auf die tragende Bedeutung der Abendmahlsgemeinschaft aufmerksam mache, was sich in den Grundartikeln der heutigen westfälischen Landeskirche widerspiegle. Er plädierte dafür, in Bekenntnisfragen Dissens und Konsens zu klären und das Bewusstsein für die eigenen Bindungen wach zu halten.

Prof. Jürgern Kampmann, Bürgermeister Christoph Tesche, Superintendentin Katrin Göckenjan, Altbischof Prof. Dr. Wolfgang Huber, Prof. Dr. Albrecht Geck, Dr. Matthias Kordes (v.l.)

Prof. Jürgern Kampmann, Bürgermeister Christoph Tesche, Superintendentin Katrin Göckenjan, Altbischof Prof. Dr. Wolfgang Huber, Prof. Dr. Albrecht Geck, Dr. Matthias Kordes (v.l.)

Dr. Albrecht Geck, Leiter des IKZG-RE und Professor (apl.) für Kirchengeschichte an der Universität Osnabrück, nahm das 110-jährige Jubiläum des Ev. Kirchenkreises Recklinghausen zum Anlass, einen Vortrag über den Mentalitätswandel in den 1960er-Jahren zu halten. Er kündigte an, dass sich das IKZG-RE nunmehr stärker den Nachkriegsjahrzehnten zuwenden werde, nachdem in den vergangenen Jahrzehnten die Zeit bis zur Jahrhundertmitte aufgearbeitet worden war. Ziel sei es, in den nächsten Jahren eine vollständige Geschichte des Kirchenkreises Recklinghausen zu publizieren. Anhand der Gemeindeberichte und Synodalverhandlungen der „kurzen 60er-Jahre“ (1963-1969) zeichnete Geck das Bild einer Kirche, die um ihr theologisches und politisches Selbstverständnis in der zunehmend pluralisierten Gesellschaft und in der parlamentarischen Demokratie rang. Nach den stürmischen Wachstumsjahren der 50er-Jahre erwartete man in den 60er-Jahren zunächst eine Krise, hervorgerufen durch zunehmenden Wohlstand und Konsum, die den Egoismus anheizten und insofern „christliche Substanz … zersetzten“, wie es z.B. Walter Zillessen (Suderwich) damals formulierte. Gleichzeitig fühlte sich die Synode theologisch schlecht aufgestellt, weil im Zeichen der Debatte um Rudolf Bultmanns Entmythologisierungsprogramm Universitäts- und Gemeindetheologie getrennte Wege zu gehen schienen. Mühsam, aber erfolgreich erarbeitete sich die Recklinghäuser Synode angesichts dieser Herausforderungen eine „Streitkultur“, die Meinungsvielfalt nicht als Schaden, sondern als Chance begriff. In diesem Sinne fand die evangelische Kirche in Recklinghausen auch zu einem positiven Verhältnis zur parlamentarischen Demokratie. Dieses drückte sich in der Empfehlung an die Gemeindemitglieder aus, an den Bundestagswahlen aus christlicher Verantwortung für die res publica teilzunehmen. Die 60er-Jahre erwiesen sich insofern als „Inkubationszeit“ sowohl einer mündig werdenden Gesellschaft als auch einer mündig werdenden Kirche.


Nach einer längeren Pause, in der bei bestem Sonnenwetter innerhalb und außerhalb des Gemeindezentrums gegessen, getrunken und gesprochen wurde, sammelte sich um 20.00 Uhr ein noch größeres Publikum in der Christuskirche. Nachdem Superintendentin Göckenjan die Anwesenden erneut begrüßt hatte, warb der Recklinghäuser Bürgermeister Christoph Tesche in einem engagierten Grußwort dafür, die Kirche möge noch mehr, als sie es bereits tue, „klar politisch Stellung“ nehmen. Im Anschluss daran hielt Altbischof Prof. Dr. Dr. Wolfgang Huber einen Vortrag zum Thema „Herausforderungen für Christen und Kirchen im 21. Jahrhundert“. Der völlig frei gesprochene Vortrag war ein engagiertes Plädoyer gegen Schwarzsehen und für mehr Mut von Christen und Kirchen angesichts aktueller Herausforderungen.

Dass es mit dem Glauben bergab gehe, werde zwar immer wieder behauptet, so Huber. Dieser typisch deutschen Schwarzseherei, wie sie vor allem im Osten Deutschlands als der am meisten entkirchlichten Region unseres Landes gepflegt werde, gehöre jedoch nicht die Zukunft, sondern dem missionarischen Aufbruch. Das Christentum sei, weltweit betrachtet, nämlich eine wachsende Religion, vor allem in Afrika und Asien. Da sei viel charismatische Bewegung drin, fand Huber, mit pfingstlerischen und evangelikalen Anteilen. Ihm persönlich sei dies lieber als eine schlafende Kirche auf der Grundlage von „political und churchy correctness“.

Besonders durch religiöse Sozialisation werde der Glaube zu einer „Option“. Und zwar im Sinne einer Verpflichtung, anderen zu erklären, was gutes Christsein bedeute. Allerdings gewährleiste die religiöse Prägung keine lebenslange Bindung. Diese müsse selbst erworben werden. Aus freundlicher Distanz könne leicht unfreundliche Distanz werden. Das bislang stabile Kirchensteueraufkommen dürfe nicht darüber hinweg täuschen, dass es einen massiven Kirchenmitgliederschwund gebe.

Andererseits: „Wir brauchen Menschen mit Zuversicht. Am ehesten dort, wo Menschen nicht verzagen und bereit sind, das Gelingen in Gottes Hand zu geben“, proklamierte Huber gegen die Schwarzseherei. Auf der Suche nach persönlicher Lebenshaltung sei das Grundwort der Reformation „Gnade“ zugleich das Schlüsselwort unserer gnadenlosen Zeit, in der nur zähle, was sich rechne. In Jesus habe Gott sein gnädiges Antlitz gezeigt.

Die von Jesus geforderte Nächstenliebe zu allen sei möglich. Denn auch diejenigen, für die „wir“ nicht unmittelbar sorgen könnten, die jenseits unserer Reichweite blieben, seien keine abstrakte Größe, erläuterte Huber. Das zeigten aktuell die Flüchtlingsbewegung und der Einsatz vieler zugunsten der Flüchtlinge.

Der Inhalt des Reformationsjubiläums sei also die Abkehr von der Resignation, von der Selbstmarginalisation. Die Voraussetzung dafür sei, dass Pluralität weiter ernst genommen werde. Ihr wichtigster Wert sei die „überzeugte Toleranz“ im Sinne der Überzeugung von der gleichen Würde jedes Menschen nach dem Schöpfungsbericht. Wo es um den wechselseitigen Respekt gehe, sei Streit nicht ausweichbar. Der Ernstfall, die Grenze der Toleranz sei dort, wo Menschen ohne Respekt bzw. mit Verachtung begegnet werde, so Huber.

Nach einer engagierten Diskussion, in der das Problem des Verhältnisses von Religion und Gewalt sowie die Folgen des demographischen Wandels zur Sprache kamen, signierte Huber seine neuesten Bücher im Ausgangsbereich der Christuskirche. In vielen Randgesprächen wurde deutlich: Diese kirchenhistorische Tagung war ein großer Erfolg. Das zeigte sich zunächst an der überraschend großen Teilnehmerzahl. Nicht selten hörte man den Wunsch, eine solche Tagung solle wiederholt werden. Prof. Dr. Günter Brakelmann, Sozialethiker aus Bochum und Doyen des „Ruhrgebietsprotestantismus“, schrieb in einer Reaktion: „Ich war erstaunt und natürlich erfreut über die große Teilnahme an der Veranstaltung. Das muss man erst mal in anderen Synoden schaffen!“

Die während des „Dreifachjubiläums“ gehaltenen Vorträge sowie andere Beiträge aus dem IKZG-RE zum Reformationsjubiläum sollen als Band 7 des „Recklinghäuser Forums zur Geschichte von Kirchenkreisen“ Ende des Jahres 2017 veröffentlicht werden.

Text: HH,GH,AG
Fotos: UK

Weitere Fotos zur Studientagung finden Sie auf der Homepage des IKZG-RE.

„Welcome to Norway“ - Kirche und Kino am Mittwoch, 28. April, Cineworld Recklinghausen

KIRCHENKREIS Primus ist ein wenig erfolgreicher Hotelier mit großen Visionen und noch größerer Abneigung gegen Fremde. Trotzdem sind die Flüchtlingsströme ein willkommenes Geschenk für ihn, denn dank ihnen kann er aus seinem pleite gegangenen Hotel im norwegischen Norden doch noch eine Menge Geld holen – er bietet es einfach als Flüchtlingsunterkunft an und kassiert so Subventionen vom Staat.

Seine Frau Hanni und seine Tochter Oda staunen jedenfalls nicht schlecht, als Primus seinen Plan in die Tat umsetzt und bald ganze Busladungen von fremden Menschen ankommen, obwohl es an Zimmern, Türen, Heizung und Strom mangelt. Dann gehen die Probleme los: Die Flüchtlinge verstehen sich untereinander nicht, weshalb der etwas vorlaute Abedi permanent vermitteln muss, die Ausländerbehörde stellt immer neue Forderungen und droht mit Geldentzug und die Fremdenfeinde unter den Einheimischen drohen mit Gewalt. Kann Primus dieser chaotischen Lage noch Herr werden?
Vor bzw. nach der Vorführung gibt der Medien- und Religionspädagoge Michael Kleinschmidt vom IKF eine kurze Einführung in die Besonderheiten des Films. Anschließend sind die Anwesenden zur Diskussion eingeladen.


Beginn: 20:00 Uhr
Kino: Cineworld, Kemnastraße 3, Recklinghausen
Eintritt: 6,00 / 6,50 / 7,00 €


Weitere Informationen zur laufenden Reihe sowie den Veranstaltungskalender finden Sie unter www.kircheundkino.de
Veranstalter: Ev. Kirchenkreis RE, Kath. Kreisdekanat RE in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kino & Filmkultur (IKF, Wiesbaden), Cineworld und dem Ev. Erwachsenenbildungswerk Westfalen-Lippe

„Die Revision der Lutherbibel 2017 aus alttestamentlicher Sicht“ ein Vortrag von Prof. Dr. Beate Ego (Bochum)

HALTERN Im Oktober 2016 ist die Revision der Lutherbibel 2017 erschienen. Frau Dr. Beate Ego (Bochum) war als Professorin für Altes Testament an der Bearbeitung des ersten Teils der Bibel beteiligt. In ihrem Vortrag, am Donnerstag, dem 27. April 2017, ab 19 Uhr im Paul-Gerhardt-Haus, Reinhard-Freericks-Str. 17, 45721 Haltern am See, wird sie zur Entstehung der Lutherbibel 2017 und zur Bearbeitung des Alten Testaments referieren.

Weitere eigene Infos im Internet unter www.egha.de

PP Pfr. Bastian Basse, Tel. 02364/5064777

Kantate von Johann Sebastian Bach: „Christ lag in Todesbanden“ BWV 4 und Charlotte Seither, „Inschrift“ für Chor und Orchester (Kommentar zur Kantate BWV 4)

HERTEN Ein ganz besonderes Musikprojekt der Landeskirche, einem Kantatenkonzert im Rahmen des Dialogprojektes der EKvW, finden sechs Uraufführungen von Auftragskompositionen statt, die in engem Zusammenhang mit jeweils einer ausgesuchten Bachkantate stehen. Zu hören sind die Werke am Sonntag, dem 30. April, 2017, um 17:00 Uhr in der Erlöserkirche, Ewaldstr. 81a, 45699 Herten.
Kantate von Johann Sebastian Bach: „Christ lag in Todesbanden“ BWV 4 und Charlotte Seither, „Inschrift“ für Chor und Orchester (Kommentar zur Kantate BWV 4)

Abb.: Elias Gottlob Haußmann - https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Sebastian_Bach http://www.jsbach.net/bass/elements/bach-hausmann.jpg

Die Hertener Kantorei (Ltg. Elke Cernysev) wurde beauftragt, in Zusammenarbeit mit namhaften Solisten und Mitgliedern der Dortmunder Philharmoniker ein Chorwerk der Berliner Professorin für Komposition Charlotte Seither uraufzuführen. Zur Aufführung kommt ein Werk, das sich in besonderer Weise mit dem reformatorischen Gedankengut von Tod und Auferstehung befasst, und das im Dialog mit der berühmten Osterkantate Johann Sebastian Bachs „Christ lag in Todesbanden“ steht.
Namhafte Solisten, Hertener Kantorei und Mitglieder der Dortmunder Philharmoniker werden unter Leitung von KMD Elke Cernysev die Werke am Sonntag, dem 30. April, 2017, um 17:00 Uhr in der Erlöserkirche, Ewaldstr. 81a, 45699 Herten aufführen.

Stiftung „ernten und säen“ legt Jahresbericht 2016 vor

KIRCHENKREIS Auf ein außerordentlich erfolgreiches Jahr blickt „ernten und säen“ zurück, die Gemeinschaftsstiftung für Kirche und Diakonie im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen. Der Stiftungsrat hat jetzt den Jahresbericht für 2016 veröffentlicht. Das Stiftungsvermögen ist gegenüber dem Vorjahr um rund 289.000 Euro gewachsen und beträgt 1.695.000 Euro zum Jahresende 2016.

Zwei neue Stiftungsfonds wurden gegründet, beide für die Christuskirche in Recklinghausen-Altstadt und die dortige Gemeindearbeit. Die Zahl der Zustiftungen mit eigenem Förderzweck („Unterstiftungen“) ist damit auf 24 gestiegen. Zusammen mit der Gründungsausstattung der bereits in 2015 errichteten „Stiftung Kirchbauverein Polsum“ (für die Gemeindearbeit in Marl, insbesondere im Ortsteil Polsum) betrug der Zufluss ins Stiftungsvermögen 163.000 Euro.

Zu dem erfreulichen Wachstum des Stiftungsvermögens haben auch im Jahr 2016 wieder Einzahlungen in bereits bestehende Stiftungen beigetragen. Diese wurden so um rund 126.000 Euro aufgestockt. Es spricht für „ernten und säen“, dass viele Stifterinnen und Stifter ihr einmal begonnenes Engagement fortsetzen und damit auch ihr Vertrauen in die Arbeit der Stiftung ausdrücken.

Mit dem wachsenden Stiftungsvermögen steigen prinzipiell auch die Erträge und damit die Möglichkeit, Gutes zu bewirken. So konnten von 2008-2016 insgesamt bereits 165.855 Euro ausgeschüttet werden. Die im aktuell schwierigen Niedrigzinsumfeld auch für die Gemeinschaftsstiftung rückläufigen Erträge werden durch das Wachstum des Stiftungsvermögens noch in etwa kompensiert.

Die Erträge der „Unterstiftungen“ wurden 2016 in Höhe von 15.365 Euro ihrem jeweiligen Förderzweck zugeführt. Für allgemeine kirchliche und diakonische Aufgaben standen 10.500 Euro zur Verfügung, insbesondere aus dem Ertrag des allgemeinen Stiftungsvermögens. Das Geld wurde auf Beschluss des Stiftungsrates vor allem im Rahmen des Jahresthemas „Flüchtlingsarbeit im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen“ verwendet.

Die Gemeinschaftsstiftung ist jederzeit offen für weitere Zustiftungen oder auch Spenden für die laufende Arbeit. Bei Zustiftungen ab 5.000 Euro haben Stifterinnen und Stifter die Möglichkeit, einen eigenen Stiftungsfonds unter dem Dach von „ernten und säen“ zu gründen. Aus dem weiten Spektrum kirchlicher und diakonischer Aufgaben legen sie dann den Förderzweck des Stiftungsfonds fest, ebenso seinen Namen – wenn gewünscht, kann dies gern der eigene der Stiftenden sein. Über Einzelheiten informiert die Stiftung auf Wunsch persönlich und ausführlich. Ansprechpartner dafür im Kirchenkreis ist Pfarrer Günter Johnsdorf (Tel. 02361-206241).

Bei ihm kann auch der noch druckfrische Jahresbericht 2016 kostenlos angefordert werden. Der Bericht kann aber auch hier eingesehen werden. Gedruckte Exemplare liegen zudem im Haus des Kirchenkreises und in vielen Gemeindehäusern aus.

 Text: gj

Asylrechtsschulung mit Rechtsanwältin Gudrun Galster am Mittwoch, den 26. April 2017, ab 18 Uhr

KIRCHENKREIS Dem bisherigen Rhythmus folgend – nach dem sich der Arbeitskreis jeweils am letzten Mittwoch im Monat trifft – lädt der Beauftragte für Flüchtlingsfragen im Kirchenkreis, Pfarrer Christian Hüging, zur nächsten Zusammenkunft am Mittwoch, dem 26. April 2017, 18.00 – 20.00 Uhr, in die Flüchtlingsunterkunft „Elper Weg“ ein (ehem. Kreiswehrersatzamt, Elper Weg / Limperstraße, 45657 Recklinghausen, Eingang von der Limperstraße aus).

Wenn Sie von der Limperstraße aus den Hof betreten, halten Sie sich links und nehmen die erste Tür auf der linken Seite zu den Verwaltungsräumen.

Text: hh

Radio-Vest-Andacht von Michael Wiese zu "Teilhabe und Gerechtigkeit"

KIRCHENKREIS/DIAKONIE Die Radioandacht von Michael Wiese (Diakonisches Werk im Ev. Kirchenkreis Recklinghausen e.V.) von Sonntag, dem 09. April 2017 ist nun als Streaming und Download abrufbar.

Sie können die Datei hier nachhören.

hh

„Bilder der Hoffnung – vom Sterben reden“

OER-ERKENSCHWICK In einer öffentlichen Hospizveranstaltung wird Pfarrerin Anke Augustin aus Essen einen Vortrag am Mittwoch, dem 03. Mai 2017, 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr im Matthias-Claudius-Zentrum Oer-Erkenschwick (Kapelle), Halluinstraße 26, 45739 Oer-Erkenschwick halten.

Moderation:
Pfarrer Ulrich Radke, Hospizkoordinator
Eintritt frei – Spenden für den Ambulanten Hospizdienst Oer-Erkenschwick sind erwünscht!

„Die Würde des letzten Weges – Was leisten Hospizdienste und wo liegen ihre Grenzen?“

OER-ERKENSCHWICK In einem öffentlichen Vortrag in Kooperation mit der Volkshochschule Oer-Erkenschwick wird Pfarrer Ulrich Radke (Hospizkoordinator) am Donnerstag, dem 27. April 2017, von 19.00 Uhr bis 21.15 Uhr Grundlegendes und die Grenzen der Hospizarbeit erläutern.

Die Veranstaltung findet im Matthias-Claudius-Zentrum Oer-Erkenschwick (Kapelle), Halluinstraße 26, 45739 Oer-Erkenschwick, statt.

Veranstalter: Volkshochschule Oer-Erkenschwick, Pfarrer U. Radke (Hospizkoordinator), Schirmherrschaft Anne Althoff von Roëll und Wichart von Roëll gemeinsam mit dem Hospizteam

Eintritt frei – Spenden für den Ambulanten Hospizdienst Oer-Erkenschwick sind erwünscht!

"Als unser Deutsch erfunden wurde“ mit Dr. Bruno Preisendörfer in der Ev. Akademie Recklinghausen

EVANGELISCHE AKADEMIE RECKLINGHAUSEN Auf der Basis tausender Quellen und Zeugnisse entwickelt Bruno Preisendörfer ein Sittenbild der Lutherzeit, das insbesondere auf den Alltag der Menschen und ihr Lebensgefühl im 16. Jahrhundert schaut und einen kritischen Blick auf die vielschichtige Persönlichkeit Luthers und seiner Zeitgenossen wirft. Am Mittwoch, dem 5. April 2017, ab 19.00 h liest der Autor aus seinem Buch, das einen Einblick in die Zeit Luthers zu geben versucht.
"Als unser Deutsch erfunden wurde“ mit Dr. Bruno Preisendörfer in der Ev. Akademie Recklinghausen

Bruno Preisendörfer (Foto: CC Bruno Preisendörfer CC BY-SA BY-SA 3.0 https://de.wikipedia.org/wiki/User:Amrei-Marie)

Das damalige Leben war ein andauernder harter Kampf ums Überleben, von extremer Gewalt geprägt und von der Allgegenwart des Todes. Ein Menschenleben war nicht viel wert. Auch Luther forderte, die Bauernaufstände mit allen Mitteln niederzuschlagen.
Andererseits war Luthers Übersetzung der Bibel ins Deutsche eine so sprachmächtige und wortgewaltige Pionierleistung, dass sie ein ganz neues, anderes Selbstverständnis des Deutschen bewirkt.

Dr. Bruno Preisendörfer, geboren 1957, studierte Germanistik, Politikwissenschaften und Soziologie. Er ist freischaffender Publizist und Schriftsteller.

Eintritt 4,- Euro
Ort: Haus des Kirchenkreises, Limperstr. 15, 45657 Recklinghausen

Sozialpolitik mitten im Leben - Türen öffnen – für mehr Teilhabe

KIRCHENKREIS Kerstin Griese, Mitglied des Deutschen Bundestages und Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Soziales, gibt auf Einladung der Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen einen Einblick in die sozialpolitische Arbeit. Da, wo Menschen leben, spüren sie die Auswirkungen. Dass gilt besonders für diejenigen, die an vielem nicht teilhaben weil sie arbeitslos oder ausgeschlossen sind.
Sozialpolitik mitten im Leben - Türen öffnen – für mehr Teilhabe

Kerstin Griese

Die Diakonie lädt ein zu einer Veranstaltung am Montag, 03.04.2017, 18.00 Uhr in das Diakonie Kaufhaus Recklinghausen, Zum Wetterschacht 6, Recklinghausen.
Neben dem Impuls von Kerstin Griese schildern engagierte Menschen aus der Region ihre Erfahrungen aus der Arbeit mit Langzeitarbeitslosen, Menschen mit Behinderungen, Flüchtlingen.
Text: mw

Kriegstraumatisierung und Alter - Spätfolgen von Kriegserlebnissen

OER-ERKENSCHWICK Der ambulante Hospizdienst Oer-Erkenschwick, die Evangelische Akademie Recklinghausen und die Erwachsenenbildung im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen laden am Freitag, dem 28. April 2017, von 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr zu einer Vortragsveranstaltung mit Dipl. Heilpäd. Inka Wilhelm ein, die als wissenschaftliche Referentin an der Universität Köln arbeitet. Veranstalter ist der ambulante Hospizdienst Oer-Erkenschwick
Ansprechpartner und Moderator der Veranstaltung ist Pfarrer Ulrich Radke, Hospizkoordinator. Der Eintritt  ist frei.

Veranstaltungsort: Matthias-Claudius-Zentrum Oer-Erkenschwick, Halluinstraße 26,
45739 Oer-Erkenschwick.

Gebet der Religionen

RECKLINGHAUSEN Die Christlich-Islamische Arbeitsgemeinschaft Recklinghausen (CIAG) lud in die St. Gertrudis-Kirche in Recklinghausen am Sonntag, dem 19. März 2017, ein zu den Gebeten der Religionen. Unter dem Motto "Hoffnung, trotz allem" waren Lesungen aus der Bibel und dem Koran zu hören, die muslimische Vorbeter und christliche Pfarrerinnen und Pfarrer vortrugen. Für die jüdische Gemeinde fehlte diesmal deren Kantor, Isaac Tourgman, wegen einer Erkrankung.

Pfr. i.R. Dr. Jürgen Schwark sagte in seiner Ansprache: "Wir erleben an uns selbst und bei den Menschen um uns herum eine tiefe Verunsicherung, egal ob wir auf die Krisenherde der Welt, die Krisen in Europa und der Türkei ...denken". Scheinbar unlösbare Probleme liessen manchen verzagen, beschrieb er.

Superintendentin Katrin Göckenjan erinnerte an die historischen Wurzeln der Reformation und rief dazu auf, die gemeinsamen Dialoge fortzusetzen: " Es ist unsere Aufgabe, miteinander ein respektvolles Gespräch zu führen, auch über politische Grenzen und Gräben hinweg. Wir weisen es zurück, wenn Verantwortliche die Religion für ihre politischen Zwecke missbrauchen wollen."

Zum Abschluss der Gebete der Religionen wurde gemeinsam das Gebet der Vereinten Nationen gesprochen. Für die musikalische Begleitung sorgte die Band Phoenix mit muslimischen und christlichen Liedern.

Das Grußwort der Superintendentin in Gänze dokumentieren wir hier.

Näheres zur CIAG-Recklinghausen und weitere Fotos zu den Gebeten der Religionen finden Sie auf deren Webseiten.

Text: hh/Bild: privat

Radio-Vest-Andacht von Ulrich Kamien zur Fastenaktion 2017

RECKLINGHAUSEN Die Radioandacht von Ulrich Kamien zur Fastenaktion "Sieben Wochen ohne Sofort" vom 12. März 2017 ist nun als Stream- oder Downloadfile verfügbar.

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Kirchliches Filmfestival startet zum achten Mal

RECKLINGHAUSEN Zur Eröffnung des achten Kirchlichen Filmfestivals zeigte das Team von Kirche und Kino im voll besetzen Kinosaal im Cineworld in Recklinghausen vor dem offiziellen Kinostart die französische Komödie „Ein Dorf sieht schwarz“ von Regisseur Julien Rambaldi. Der Film spielt im Jahre 1975 in der französische Provinz, wo ein kongolesischer Arzt eine Landarztpraxis im Dorf Marly-Gomont übernimmt. Der Film, der bei den Französischen Filmtagen Tübingen/Stuttgart mit dem Publikumspreis Stuttgart bekam, bearbeitet in unterhaltsamer Weise die rassistischen Ressentiments einer Dorfgemeinschaft, die sich gegenüber dem zugezogenen ‚fremden‘ Arzt verschließt.
Kirchliches Filmfestival startet zum achten Mal

Superintendentin Katrin Göckenjan begrüßte das Publikum zum 8. Kirchlichen Filmfestival

In ihrer Eröffnung des Festivals erinnerte Superintendentin Katrin Göckenjan an die reformatorische Bewegung, die viele Bilder aus den Kirchen verbannt hatte. Damals wie heute ginge es um die Bedeutung starker Bilder: „Wir brauchen Bilder, die davon erzählen, wie beglückend es ist, wenn aus Fremden Freund*innen werden. Wir brauchen Bilder, die nicht verschweigen, was geschieht, wenn Angst und Egoismus in fanatische Gewalt mit Worten und Taten umschlagen“, sagte sie und formulierte ihre Hoffnung einen Liedvers singend, „Vielleicht summt der eine oder andere die Strophe ‚Black and white together…‘, wenn wir aus dem Saal gehen“.

Auch Weihbischof Dieter Geerlings richtete seine positive Erwartungen an das Kirchliche  Filmfestival: "Filme stellen auf jeden Fall ein Gegengewicht gegenüber dem dar, was den Alltag bestimmt. Filme haben keine Botschaft, die sich auf ein Twitter-Format reduzieren ließe. Filme transportieren Wichtiges über unsere Existenz“. Sie böten eine Gelegenheit für eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit, keine Verengung des Blicks, sondern für ein differenziertes Bild der Wirklichkeit und seien daher eine Einladung zur Mitgestaltung der Welt.

Der Recklinghäuser Bürgermeister Christoph Tesche freute sich über das „nachhaltige  Filmfestival“, das ein "zwangloses Diskutieren" möglich mache und kritische Beiträge zur Reflexion böte. In seiner Ansprache formulierte er seine Kritik an aktuellen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen, wie dem jüngsten Konzernbeschluss, das Rexam-Werk in Recklinghausen mit Entlassungen zu schließen sowie den fundamentalistischen und populistischen Bestrebungen in der Gesellschaft. Aus seiner Sicht mache das Festival klar, dass es "das Wichtigste sei, dass Glauben Frieden will“.

Die künstlerischen Leiter des Michael Kleinschmidt und Horst Walther ließen die Besucherinnen und Besucher wissen, an welcher Besonderheit sie teilnähmen: "Sie erleben hier das einzige ökumenisch organisierte Filmfestival  weltweit“.

Das Festival mit seinem engagierten Programm und einer Preisverleihung am kommenden Samstagabend läuft bis einschließlich Sonntag, den 19. März 2017.

Weitere Hinweise zum Programm finden Sie unter: www.kirchliches-filmfestival.de

Text/Bild: hh

Asylrechtsschulung mit Frau Rechtsanwältin Gudrun Galster am Mittwoch, dem 22. März 2017

KIRCHENKREIS Der Beauftragte für Flüchtlingsfragen im Kirchenkreis, Pfarrer Christian Hüging (Datteln), lädt ein zur nächsten Asylrechtsschulung mit Rechtsanwältin Gudrun Galster.

Die nächste Zusammenkunft ausnahmsweise wird bereits eine Woche früher als gewöhnlich statt. Daher wird eingeladen am

  • Mittwoch, dem 22. März 2017, 18.00 – 20.00 Uhr,

in der Flüchtlingsunterkunft „Elper Weg“ (ehem. Kreiswehrersatzamt),
Elper Weg / Limperstraße, 45657 Recklinghausen

(Eingang von der Limperstraße aus).
Wenn Sie von der Limperstraße aus den Hof betreten, halten Sie sich links und nehmen die erste Tür
auf der linken Seite zu den Verwaltungsräumen.