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Konferenz der synodalen Beauftragten für Flüchtlingsarbeit der Kirchenkreise der Evangelischen Kirche von Westfalen fordert Recht auf Familiennachzug
Die Kernforderungen der Beauftragten lauten:
- Abschaffung der Aussetzung des Familiennachzuges für subsidiär Geschützte
- Verkürzung der Wartefristen für Termine bei den Botschaften
- Beschleunigung der Visaerteilungsverfahren bei den Botschaften
- Großzügige Erteilung humanitärer Visa
- Stärkung der Beratungsinfrastruktur für Familiennachzug
Die Beauftragten bitten die Kirchenleitung, sich über die EKD bei der Bundesregierung stark zu machen. Sie richten sich selbst an die Bundestagsabgeordneten und Ausländerbehörden in ihren jeweiligen Kirchenkreisen.
Die Erklärung im Volltext finden Sie hier zum Download als pdf-File.
Die Zukunft der Stadtwerke Recklinghausen - Mehr Energieversorgung in Eigenregie der Stadt und ihrer Bürger?
„Rede über den Glauben nur, wenn du gefragt wirst …“ - Vortrag von Altbischof Prof. Dr. Wolfgang Huber
Ob das Reformationsjubiläum, das er selbst mit eingestielt habe, einen Attraktivitätsgewinn für die Kirche geben würde, hinge vor allem davon ab, ob Christen im Alltag Vorbilder für den gelebten christlichen Glauben werden würden, behauptete Huber eingangs. Das Reformationsjubiläum allerdings nur auf die Person Martin Luther zu beschränken und damit die Personalisierung des Reformationsjubiläums voranzutreiben, wie es jetzt in unserer Mediengesellschaft häufig passiere, sei ein Fehler, weil damit das Umfeld Luthers und das entscheidende Mitwirken anderer Reformatoren wie Philipp Melanchthon, Johannes Calvin, Huldreych Zwingli und Jan Hus ausgeblendet würden.
Die Entdeckung der Langsamkeit eines Martin Luthers, der sich Zeit nahm und Jahre brauchte, um den Apostel Paulus zu verstehen, dessen Erkenntnis ihm schließlich auf dem stillen Örtchen kam, sei auch eine Herausforderung an die Christen heute in einer schnelllebigen, mediengesteuerten Zeit, so Huber. Luthers Erkenntnis bleibe grundlegend wichtig für die Christenheit: „Gerecht, anerkannt sind wir nicht durch das, was wir selber machen, sondern durch das, was uns geschenkt wird: Gottes Gnade“, fasste Huber zusammen. Die sogenannte „Gegenreformation“, mit der die katholische Kirche auf die Erkenntnisse der Reformatoren reagiert und sich bestimmte Fragen zu eigen gemacht habe, zeige die Wirkungstiefe der reformatorischen Erkenntnis.
Huber verglich die langsame und mühevolle theologische Entdeckungsreise Luthers mit der seines Zeitgenossen Christoph Kolumbus, der bei einer seiner längsten und gefährlichsten Abenteuerfahrt auf das von den Grönländern vorher schon entdeckte Amerika stieß. Aber auch der Physiker Albert Einstein sei ein langsamer Schüler gewesen und hätte seine Welt verändernden Entdeckungen wohl seiner Langsamkeit zu verdanken.
So sollten sich auch Christen immer wieder Zeit nehmen und sich auf den Weg zur Entdeckung des Evangeliums machen, appellierte Huber an seine Zuhörerschaft, und sich angesichts der Gnade Gottes nicht selbst der Gnadenlosigkeit ausliefern. Mit der Freude auf Jesus, „in dem uns die Gnade ganz nahe kommt“, der uns hilft, aufrecht durchs Leben zu gehen, werde aus dem Reformationsjubiläum auch ein Christusjubiläum.
Christen müssten sich in ihrer Unterschiedlichkeit als eine Kirche begreifen lernen, sie müssten darüber Rechenschaft ablegen, was ihnen wichtig sei, dies sei die gegenwärtige Herausforderung an die Ökumene. Das Gemeinsame sei dabei wichtiger als das Trennende: „Das ökumenisch sein ernst nehmen, das ist die Zukunft, die mir vorschwebt: als die eine Kirche, die heilige Kirche“, so Huber unter Verweis auf das apostolische Kirchenverständnis der frühen Christenheit.
Auch bei Luther sei es nicht immer heilig zugegangen, so Huber, im Gegenteil. Mit seinem aus Nierenkoliken geborenen Jähzorn habe er immer wieder Beziehungen vergiftet - ob zu den Bauern, zum Papst oder zu den Juden, die sich nicht zu Jesus als auch ihrem Messias bekehren lassen wollten. Christen seien in ihrem Glauben zu vielen Fehlern fähig, so Huber. Dies zeige nicht nur der Blick auf Luther und die Reformatoren, sondern auch die Geschichte der Christenheit insgesamt. Nicht zuletzt hätten die Kirchen in der Zeit des Nationalsozialismus gezeigt, dass nicht nur der einzelne Christ, sondern auch die Kirche als Gemeinschaft in verheerender Weise sündigen kann. Auch darin bleibe die Kirche völlig auf die Gnade Gottes bezogen. In diesem Kirchenverständnis - dass der Einzelne und die Kirche als Gemeinschaft irren und sündigen könne – unterschieden sich Protestanten und Katholiken bis heute.
Das Glaubensbekenntnis der Christenheit beziehe sich auf „das Ganze“, auf die allgemeine, katholische Kirche und meine damit heute, dass in Zeiten der Globalisierung der ganze Globus unter der Gnade Gottes stehe. Alles Leben auf dieser Welt verdanke sich der Liebe Gottes, der den Menschen und damit alle Menschen zu seinem Bilde schuf. Nach einem Ausspruch von Kardinal Marx sei die Schöpfungsgeschichte die größte Revolution der Menschheitsgeschichte, weil sie die Gleichheit der Menschen vor Gott bezeugt und damit die Menschenwürde begründet habe. Im Spannungsfeld zwischen der universellen Gültigkeit der Menschenwürde und partikularen Interessen stehe die Kirche vor einer großen Herausforderung.
Die eine Kirche sei apostolisch, „zu den Menschen geschickt“, so Huber. Darin, also in der Zuwendung und Nähe zu den Menschen, sei die Kirche missionarisch. „Ich liebe die evangelische Kirche, aber mir fehlt die missionarische Intensität“, zitierte Huber den katholischen Schriftsteller Günther de Breu, um die Aufgabe zu beschreiben und fügte mit Blick auf die heutigen Hörgewohnheiten hinzu: „Auch wenn heute die Menschen kaum mehr zehn Minuten zuhören können: die tollsten Geschichten Jesu dauern nur 90 Sekunden!“
Das Reformationsjubiläum sei ein guter Anlass, um darüber nachzudenken, wie heute verantwortlich Glauben gelebt werden könne. Der Spruch „Rede nur, wenn du gefragt wirst, aber lebe so, dass man dich fragt“ (Paul Claudel) sei bezogen auf den Glauben seiner Meinung nach die beste Option für ein gelingendes Christsein. In einer Demokratie gehöre das Eintreten für die Menschenwürde aller und die Berufung zur Mitverantwortung und Einmischung zum Geschenk der christlichen Glaubensfreiheit.
„Wir haben es heute mit einer verschärften Form der Pluralisierung zu tun, auch mit gefährlichen Formen. Wir sehen in Deutschland die verzerrten Bilder von Menschsein, bei denen einen schaudert, wenn man zur Kenntnis nimmt, dass das mit dem Glauben an Gott zusammengeführt wird. Dagegen müssen wir gemeinsam und jeder einzelne aufstehen. Damit haben wir als Kirche und als Einzelne in dieser Gesellschaft reichlich zu tun“, skizzierte Huber die Herausforderung und fügte verdeutlichend hinzu: „Die Kirchen sind keine Bundesagenturen für Werte. Sie sind nicht dafür da, für alle die moralischen Standards zu formulieren und dann selber das, was sie gerade für politisch korrekt halten, auch noch religiös zu begründen.“ Jeder Einzelne bleibe persönlich verantwortlich mit seinem Beitrag für die Zukunft von Menschenwürde und Toleranz. Um die Haltung anderer Menschen zu achten, müsse man selbst wissen, was einem wichtig sei: „Wer sagt, es sei alles gleichgültig, wird nie zu Toleranz kommen.“ Dies betreffe auch das Verhältnis von Sicherheit und Freiheit: „Zuviel Sicherheit schadet der Freiheit“, so Huber. Bezogen auf die Flüchtlingspolitik sei entsprechend nicht auf der Ebene moralischer Appelle, sondern nach Maßgabe der Nähe zu den Menschen zu entscheiden.
Eine zukunftsweisende Auseinandersetzung mit Luther und dem Reformationsjubiläum wäre, so Huber, die Frage, mit welchen Medien Luther heute kommunizieren würde - selbstverständlich mit den besten und effizientesten. Von Luther könnten die Christen auch lernen, sich nicht durch die Geschwindigkeit heutiger Kommunikation verleiten zu lassen, sondern langsam zu machen, sich vielleicht auch mal zu verstecken, sich zurückzuziehen, sich Zeit zu nehmen. Die christliche Freiheit, die sich der Gnade Gottes verdanke, sei keine willkürliche Freiheit, sondern eine, die den Menschen ökumenisch voranbringen soll und die Freude am Evangelium und am christlichen Glauben stärke.
In der Diskussionsrunde anschließend verwies Huber auf die Frage nach dem Bedeutungsverlust der Kirche im Staat seit den 1960er Jahren darauf, dass es heute, im Zeitalter der Digitalisierung, und wohl auch in Zukunft keine gemeinsame Basis mehr für gesellschaftliche Zusammenhänge geben werde. Moralische Vorbilder und menschliche Zeichen für Zusammenleben wären heute an unterschiedlichen Stellen zu suchen, die man für sich zusammensuchen müsse. Die katholische Kirche wolle beim Umgang mit ihren Fehlern, etwa Missbrauch, vor allem Schaden von der Institution Kirche abhalten. Die evangelische Kirche habe demgegenüber gar nicht mehr den Anspruch, „heilige Gemeinschaft“ zu sein. „Ich wäre auch traurig, wenn die Kirche die einzige Instanz wäre“, versicherte Huber und verwies als Beispiel für die Gnade Gottes, die sich nicht auf die Kirche beschränke, auf den Bereich der Musik, wo Menschen zusammen spielen könnten.
„Manchmal finde ich sie auch in anderen Religionen“, zitierte Huber den berühmten Theologen Karl Barth, „oder ich gebe den Ungläubigen Recht und damit Gott die Ehre“. Kraft und Autorität im eigenen Bereich würden gestärkt, wenn „ich genau weiß, mit welchen Leuten ich mich verbünden will und mit welchen nicht.“
Auf die Frage, wie die Spannungen, welche die Reformation in viele Familien gebracht habe, überwunden werden könnten, antwortete Huber: „Es täte gut, unsere Wahrnehmung zu verändern. Viele tun in ihren Familien etwas, was uns allen gut tut. Die Zeiten sind vorbei, in denen wir uns in geschlossenen christlichen Konfessionen und Milieus bewegen. Die Teilnahme am evangelischen Abendmahl steht jedem offen, nicht jedoch im katholischen Milieu. Die Pflicht zum gegenseitigen Respekt verpflichtet uns, den Verzicht auf das gemeinsame Mahl zu respektieren. Der Weg dahin ist nur über das katholische Lehramt zu finden. Was eine bischöflich verfasste Kirche wie die Anglikanische Kirche hier schafft, könnte wegweisend sein auf dem Weg zu einer christlichen Identität.“
Eine christliche Identität, die sich nur auf ein Merkmal reduzieren ließe, gebe es aber nicht: „Der liebe Gott hat es so eingerichtet, dass wir nicht nur die Liebe zur Religion haben, sondern auch noch die Liebe zu uns und unserem Nächsten. Es ist kein Verrat am Glauben, die Vielfalt unserer Beziehungen wichtig zu nehmen.“ Seit den Anschlägen von 9/11 würden die Menschen aber auf ein Identitätsmerkmal reduziert, nämlich muslimisch oder nicht. Auch die Fußball-Fankultur zeige, dass viele dazu bereit seien, sich unter einem Identitätsmerkmal, nämlich ihrem Club, zu subsumieren.
Angesprochen auf die Glaubenskurse, die seit mehreren Jahren in den Kirchengemeinden angeboten werden, hält Huber diese für ein Erfolgsprojekt des Reformprozesses: „Es kann doch nicht sein, dass eine evangelischen Kirche zulässt, dass jemand sagt, für den Glauben haben wir die Pfarrer. Die Instrumentalisierung von Wahrnehmung, das Aufschwätzen eigener Meinung funktioniert nicht. Es sollte doch so sein, dass die Menschen ihre Vorstellung vom mündigen Glauben selbst formulieren können.“
Bezogen auf das Thema „Mission heute“ sei das Entscheidende am Glauben nicht die Zahl der richtigen Glaubenssätze, sondern „im Kern ein Vertrauen in Gott und ein Vertrauen in das Leben, das mir von ihm geschenkt ist. Ich darf als kleines Element in diesem Kosmos dieses Leben führen, das ist großartig. An diesen Punkt kann man nur kommen, wenn man Respekt hat vor diesem Zusammenhang. Für uns selbst wird etwas Klärendes passieren und für andere auch.“ Erfahrungsgemäß führe der Reizcharakter des Wortes „Mission“ zu einer Intensität in der Diskussion, die beachtlich sei. Im Vergleich mit der Wirtschaft, die mit dem Begriff selbstverständlich und unbefangen im Alltag umgehe, sei seltsamerweise die Kirche die einzige Institution, die den Begriff, den sie selbst in die Welt gebracht habe, scheue wie der Teufel das Weihwasser.
Abschließend auf den größten Störfaktor zwischen Evangelischen und Katholiken hin befragt, nannte Huber das katholische Amtsverständnis, das in der Unfehlbarkeit des Papstes kulminiere.
Text/Foto: gh
„Mensch-Sein 2017“ - 8. Kirchliches Filmfestival Recklinghausen 2017
Freuen sich auf den Start des 8. Kirchlichen Filmfestivals: (v.l.) Julia Borries, Kai-Uwe Theveßen, Marc Gutzeit, Pfarrer Thomas Damm, Michael Kleinschmidt, Joachim van Eickels und Petra Masuch-Thies.
Eröffnet wird das Kirchliche Filmfestival am Mittwochabend um 20 Uhr mit der französischen Komödie „Ein Dorf sieht schwarz“. In den 1970er Jahren übernimmt ein kongolesischer Arzt die Landarztpraxis in einem französischen Dorf. Die Dorfbewohner, die noch nie einen Afrikaner gesehen haben, überlegen, wie sie ihn wieder loswerden können. Der Arzt und seine Familie machen sich Gedanken, wie sie die Einheimischen für sich gewinnen können. Zum Weltgebetstag ist am Donnerstag, 16. März um 17 Uhr der Film „Da Dog Show“ (Philippinen/Deutschland 2016) zu sehen.
Den Kinder- und Jugendfilmpreis erhält der deutsche Dokumentarfilm „Nicht ohne uns!“. Regisseurin Sigrid Klausmann schildert das Leben von Kindern aus verschiedenen Ländern und Kontinenten und ihr Alltagsleben. Die Tätigkeiten sind dieselben, trotzdem ist fast alles anders. Am Samstagnachmittag um 14.30 Uhr wird sie mit Produzent Walter Sittler in Recklinghausen zu Gast sein.
Zum Reformationsjubiläum gibt es unter dem Titel „Luther heute – der Reformator im Hier und Jetzt“ zwei Dokumentationen von Bibel TV mit zwei bekannten Persönlichkeiten aus der Politik. Der ehemalige Bundesminister Heiner Geißler berichtet aus seinem Buch „Was müsste Luther heute sagen?“ und erörtert die Theologie und das Wirken Luthers aus verschiedenen Perspektiven. Der zweite Film begleitet Annette Schavan, die deutsche Botschafterin im Vatikan, die die Schirmherrschaft der ökumenischen Pilger-Initiative „Mit Luther zum Papst“ übernommen hat, mit einer Gruppe engagierter junger Christen zum Papst. Beide werden am Samstag, 18. März um 17 Uhr im „Cineworld“ zu Gast sein.
Der Filmpreis wird am Samstagabend um 20 Uhr an den Film „Der Himmel wird warten“ der französischen Regisseurin Marion-Castille Mention-Schaar verliehen und thematisiert den islamistischen Fundamentalismus. Hauptdarstellerin Noémie Merlant wird zu Gast sein. Weitere Mitwirkende sind angefragt. Ein Großteil der anderen Gäste wird auch zugegen sein. Im Anschluss gibt es einen Empfang mit Buffet und Live-Musik im Pfarrheim an der Pauluskirche.
Veranstalter des Kirchlichen Filmfestivals ist der Arbeitskreis „Kirche und Kino“ des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen und des Katholischen Kreisdekanats Recklinghausen. Partner des Festivals sind die Stadt Recklinghausen, das „Cineworld“ Recklinghausen und das Institut für Kino und Filmkultur e.V. (IKF). Die Schirmherrschaft übernehmen Präses Annette Kurschus (Ev. Kirche von Westfalen), Bischof Felix Genn (Bistum Münster) und Bürgermeister Christoph Tesche (Stadt Recklinghausen). Die künstlerische Leitung liegt wieder bei Horst Walther und Michael Kleinschmidt vom Institut für Kino und Filmkultur e.V. (IKF, Köln).
Karten sind im Vorverkauf an der Kinokasse im „Cineworld“ Recklinghausen oder auch online unter www.cineworld-recklinghausen.de erhältlich. Weitere Informationen zu den Filmbeiträgen, den Gästen und zum Angebot für Schulen finden sich auf www.kirchliches-filmfestival.de.
Text und Foto:uka
Filme schaffen ihre eigenen Welten. Um diese Welten und ihre vielfältigen Bezüge zur Wirklichkeit geht es: Wie die Bilderwelten die Realität und wie Weltenbilder unsere Vorstellungen bestimmen. Das Kirchliche Filmfestival Recklinghausen möchte seine Besucher in den Schnittpunkt von Bilderwelten und Weltenbildern führen, dorthin, wo mediale Entwürfe und Wirklichkeit sich berühren, dorthin wo die Vorstellungen der Filmemacher und die Vorstellungen des Publikums sich begegnen.
Im Rahmen des Festivals werden Spiel- und Dokumentarfilme zu Themen wie Menschlichkeit, Mitleiden, Ethik, Gerechtigkeit, Solidarität gezeigt. Das Festival möchte Begegnungen ermöglichen, Einblicke und Zugänge schaffen, Gespräche anregen. Zum Gespräch mit dem Publikum sind Regisseure, Autoren, Schauspieler, Produzenten und Kritiker eingeladen.
Das Programm 2017:
15. MÄRZ 2017 (MITTWOCH):
- 20.00 Uhr: Ein Dorf sieht schwarz [Vor Kinostart!]
16. MÄRZ 2017 (DONNERSTAG):
- 17.00 Uhr: Da Dog Show [RE-Premiere] [WGT]
- 20.00 Uhr: Kästner und der kleine Dienstag [Vor TV-Erstausstrahlung!]
17. MÄRZ 2017 (FREITAG):
- 17.00 Uhr: Als Paul über das Meer kam [Vor Kinostart!]
- 20.00 Uhr: Human - Die Menschheit [RE-Premiere]
18. MÄRZ 2016 (SAMSTAG):
- 14.30 Uhr: Nicht ohne uns! [Kinder-/Jugendfilmpreis]
- 15.00 Uhr: Kurzfilme von Katja Benrath [RE-Premiere]
- 17.00 Uhr: Luther heute [Vor TV-Erstaustrahlung]
- 20.00 Uhr: Der Himmel wird warten [Filmpreis] [Vor Kinostart!]
19. MÄRZ 2017 (SONNTAG):
- 14.00 Uhr: Storm und der verbotene Brief [Vor Kinostart!]
- 17.00 Uhr: Die Migrantigen [Vor Kinostart!]
- 20.00 Uhr: Marija [RE-Premiere]
Die Entdeckung des Individuums - 10./11. März 2017: Tagung der westfälischen Landeskirche zum Reformationsjubiläum
Der moderne Mensch versteht sich als Individuum, als frei und selbstbestimmt, aus überkommenen Bindungen herausgelöst. Was heißt es, wenn der Mensch auf der Suche nach seinem Platz in der Welt auf sich gestellt ist, sich selbst bilden muss, sich selbstständig religiös verortet, seinen Körper als Objekt der Selbstsorge entdeckt, im Umgang mit Armut und Andersartigkeit neue Ordnungen entwickelt? Und was hat die Reformation damit zu tun? Inwieweit hat sich Martin Luthers Idee von der »Freiheit eines Christenmenschen« auf das Leitmotiv der Aufklärung, den »Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit« (Immanuel Kant), ausgewirkt? Hat die Reformation dazu beigetragen, dass die Religion pluralisiert, individualisiert und privatisiert wurde? Mit solchen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich das wissenschaftliche Symposium. Es beginnt am Freitag, 10. März um 14 Uhr und schließt am folgenden Tag um 13 Uhr. Das Reformationsjubiläum 2017 steht in Westfalen unter dem Motto: »Einfach frei«. Die Kampagne will die Botschaft der Freiheit, die Gott ohne Vorbedingung schenkt, sichtbar und hörbar machen. Verbunden ist damit der Hinweis auf den einmaligen Feiertag am Reformationstag, 31. Oktober 2017. An diesem Tag vor 500 Jahren hat Martin Luther seine Thesen gegen den Ablasshandel veröffentlicht. Daraus entwickelte sich eine starke Bewegung, aus der die evangelische Kirche entstand. Der 31. Oktober 1517 gilt als Ausgangspunkt der Reformation. Es sind noch einige Plätze frei: Anmeldung unter Telefon 02304/755-325.
(Pressemitteilung 19/2017)
„Die Brücke bauen“ - Ökumenischer Versöhnungsgottesdienst am 12. März 2017 in der St. Barbara-Kirche-Herten
Im „Gemeinsamen Wort zum Jahr 2017“ beider Kirchen heißt es: „Der Blick in die Geschichte legt offen, was Christen einander an Leid und Verletzung angetan haben. Das erschüttert und beschämt uns. Der Blick kann aber auch heilsam sein, wenn wir ihn in Dankbarkeit für die heute gewonnene Perspektive von Versöhnung wagen!“
Der Hertener Versöhnungsgottesdienst steht unter dem Titel: „Die Brücke bauen.“ Er nimmt Anregungen aus dem Gemeinsamen Wort der Kirchen auf, setzt aber auch eigene Akzente. „Einen Tag nach dem großen Gottesdienst der Kirchenleitungen in Hildesheim feiern wir in Herten einen ökumenischen Versöhnungsgottesdienst. Damit möchten wir das Anliegen auf die Ebenen der Gemeinden übersetzen. Und gleichzeitig die Erfahrungen der Menschen hier vor Ort einbinden!“ sagt Pfarrerin Ulrike Baldermann. „Die Hoffnung ist, dass der ehrliche Blick zurück für das gemeinsame ökumenische Handeln in Zukunft befreiend wirkt!“
Der Gottesdienst wird von einem ökumenischen Team mit Pfarrerin Ulrike Baldermann und den Pfarrern Bernhard Stahl und Norbert Mertens vorbereitet. Für die musikalische Gestaltung sorgt der Chor „Voices of joy“ unter Leitung von Ingo Jülicher. Anschließend besteht beim Café nach der Kirche Gelegenheit zum Gespräch.
Kontakt: Pfarrerin Ulrike Baldermann. 02366/ 55627
Gebete der Religionen: Sonntag, 19.3.17, um 16 Uhr in der St. Gertrudis-Kirche, Heidestr.21, 45659 Recklinghausen
An den Gebeten werden sich wieder Juden, evangelische und katholische Christen und viele muslimische Gemeinden beteiligen. Die musikalischen Beiträge kommen von der Jugendband Phoenix, die aus der Jugendarbeit der Gertrudis-Gemeinde hervorgegangen ist und inzwischen viele Flüchtlinge integriert hat.
Die Gebete finden statt am Sonntag, 19.3.17, um 16 Uhr in der St. Gertrudis-Kirche, Heidestr.21, 45659 Recklinghausen.
Im Anschluss an die Gebete laden die Veranstalter zu einer Begegnung bei Kaffee, Tee und Gebäck ein.
„Bist Du glücklich?“ – Kai Hensel liest aus einem Thriller über die digitale Scheinwelt im Literaturgottesdienst
„Bist du glücklich?“ ist der Name eines global erfolgreichen Computerspiels, das seinem Schöpfer ein Luxusleben ermöglicht. Man diniert nicht im besten, aber im teuersten veganen Restaurant der Hauptstadt. Und es macht auch nichts, wenn man für das burgunderrote Mercedes Cabrio von 1962 ein paar tausende zu viel bezahlt hat. Patrick heißt der erfolgreiche junge Mann, der die Lifestyle-Journalistin Laura so nachdrücklich beeindruckt hat, dass sie sich ein gemeinsames Leben mit ihm vorstellen kann. Und zwar in einem Schloss in der Uckermark, das die beiden renovieren wollen. Der Wochenendausflug zum frisch erworbenen Eigentum wird zum Horrortrip. Denn die Wahrheit, nach der es die zunehmend verunsicherte Laura verlangt, ist im wahrsten Sinne des Wortes blutig.
Bist du glücklich?, ist nicht nur ein hochspannender Thriller, sondern auch eine bitterböse Attacke auf die digitalisierte Scheinwelt, mit der Kai Hensel die oft unterschätzten ästhetischen Möglichkeiten von Genreliteratur auf überzeugende Weise demonstriert.
Im Gottesdienst, in den Gebeten, in der Ansprache, in den Liedern und in den Klavierimprovisationen von Gert Hofmann wird es um das große Thema GLÜCK gehen.
„Nun gehe hin und lerne“ - Woche der Brüderlichkeit in Recklinghausen
Am Dienstag, den 7. März wird um 15 Uhr die Ausstellung „Wege der Erinnerung“ im Gedenken an die Massaker an der jüdischen Bevölkerung in Babyn Jar und Kamjanez-Podilsky eröffnet. Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Kreis Recklinghausen und der Dokumentations- und Forschungsstelle „Justiz und Nationalsozialismus“ an der Justiz-Akademie NRW statt und wird erst zum zweiten Mal in Deutschland gezeigt. Sie wurde von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und enthält zahlreiche Aussagen von Zeitzeugen. Auch in der Jüdischen Kultusgemeinde Recklinghausen gibt es noch Menschen, die sich an die Ereignisse erinnern und Angehörige verloren haben.
Die Eröffnung wird musikalisch gestaltet von Schülerinnen und Schülern der Ros-Parks-Schule in Herten. Der Staatssekretär im Justizministerium Karl-Heinz Krems wird ein Grußwort sprechen und die beiden Koordinatoren Olga Rosow (Jüdische Gemeinde Düsseldorf) und der Historiker Matthias Richter stellen die Ausstellung vor. Mit Matviy Vaysman berichtet ein Zeitzeuge von seinen Erinnerungen. Die Ausstellung ist bis zum 7. April im Sitzungsfoyer des Kreishauses (1. Obergeschoss) zu sehen und montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr, freitags von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Besichtigungen durch Gruppen sind nach Anfrage möglich.
Am 7. März wird abends um 18 Uhr zu einem Abendgebet in die Gastkirche an der Heilige-Geist-Straße eingeladen. „Der Patriotismus der deutschen Juden im Ersten Weltkrieg“ lautet das Thema des Vortrags von Dr. Matthias Kordes am Mittwoch, 8. März um 19 Uhr im Gymnasium Petrinum.
Die diesjährige Verleihung des Dr. Selig Auerbach-Preises erfolgt Freitag, 10. März um 14 Uhr in der Recklinghäuser Volkshochschule (VHS) am Herzogswall an die Holthausen-AG des Theodor-Heuss-Gymnasiums Waltrop. Benannt ist der Preis nach dem letzten Rabbiner in Recklinghausen, der nach der Progromnacht 1938 mit seiner Familie in die USA flüchtete.
In Waltrop-Holthausen hatten die Nationalsozialisten ein zentrales Entbindungs- und Abtreibungslager für Zwangsarbeiterinnen errichtet. In der Zeit von 1943 bis zur Befreiung 1945 kamen dort über 1.200 Kinder zur Welt, von denen nur ungefähr zwei Drittel den Lageraufenthalt aufgrund der unmenschlichen Bedingungen überlebten. Seit einigen Jahren gibt es eine kleine Gedenkstätte an der Stelle des ehemaligen Lagers, die seit dem diesjährigen Holocaust-Gedenktag (27. Januar) mit einer zusätzlichen Informationstafel in vier Sprachen an die Opfer erinnert.
Schließen wird die diesjährige „Woche der Brüderlichkeit“ mit einem Konzert in der Gymnasialkirche in der Steinstraße. Dabei wirken das Vokal-Ensemble der Jüdischen Kultusgemeinde Kreis Recklinghausen, die Chorgemeinschaft St. Marien und Ludgerus aus Herten und der Rainbow-Gospelchor der Evangelischen Stadt-Kirchengemeinde Marl mit. Grußworte sprechen der Bürgermeister der Stadt Recklinghausen, Christoph Tesche und die Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Recklinghausen. Gerda E.H. Koch. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage unter www.cjg-re.de.
Text: uka
Besondere Abendmusik in der Christuskirche zum Reformationsjubiläum - Synodales Chor- und Bläsertreffen
Bläserinnen und Bläser des Kirchenkreises musizierten unter Leitung von Landesposaunenwart Daniel Salinga beim Kreisbläser-Gottesdienst 2015 in der Dreifaltigkeitskirche Marl.
Sechs Bläserchöre aus dem Kirchenkreis vereinen sich unter dem Dirigat von Landesposaunenwart Daniel Salinga zu einem großen, etwa 40-köpfigen Posaunenchor und spielen Werke aus unterschiedlichen Stilrichtungen. Unter Leitung von Kreiskantorin Elke Cernysev werden sie auch zusammen mit den anwesenden Vokalchören eine Chor- und Bläser-Kantate aufführen. Dabei sind die verschiedenen Chöre über den Kirchraum verteilt und singen und musizieren von unten und von den Emporen. Die Besucherinnen und Besucher werden ebenfalls zum Mitsingen aufgefordert. Der Eintritt ist frei.
Text/Bild: EC/uka
„Deine Anne – ein Mädchen schreibt Geschichte“ - Ausstellung mit Gottesdienst zu Anne Frank
Unbekannter Fotograf; Collectie Anne Frank Stichting Amsterdam - Website Anne Frank Stichting, Amsterdam
Thomas Heppener, Direktor des Anne-Frank-Zentrums in Berlin wird ebenso wie die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen, Katrin Göckenjan, und der Marler Bürgermeister Werner Arndt anwesend sein und anschließend die Ausstellung eröffnen. Die Ausstellung wurde gemeinsam vom Anne-Frank-Haus in Amsterdam und dem Anne-Frank-Zentrum in Berlin konzipiert.
Die Wanderausstellung „Deine Anne – ein Mädchen schreibt Geschichte“ ist täglich von 10 bis 18 Uhr im HoT boje zu sehen. In der Ausstellung erzählen Bildwände von ihrem Leben und ihrer Zeit, wird ihre Geschichte mit der Historie verbunden. Kernstück ist dabei das Versteck im Amsterdamer Hinterhaus und das Tagebuch. Mit Zitaten aus dem Buch wendet sich die Ausstellung direkt an Jugendliche mit der Frage zu Identität, Gruppenzugehörigkeit und Diskriminierung.
Unter der Überschrift „Jugendliche begleiten Jugendliche“ fungieren Jugendliche als Ausstellungsbegleiterinnen und -begleiter. Interessierte Gruppen und Personen können sich im HoT boje (Telefon 02365 13139) für Führungen durch die Ausstellung anmelden, die sowohl vormittags und nachmittags als auch am Wochenende stattfinden können.
Text: esm/uka
Ostergarten im Gemeindezentrum Ackerstraße
Am Donnerstag gibt es in der Zeit von 14 bis 17 Uhr auch Kaffee und selbstgebackenen Kuchen. Gruppen können sich vorher anmelden und einen Termin ausmachen (Telefon 02366 505623).
Text: rl
Was ist denn fair? - Weltgebetstag 2017 von den Philippinen
„A Glimpse of the Philippine Situation“ von der philippinischen Künstlerin Rowena Apol Laxamana Sta Rosa. Copyright: Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V.
Dreißig Jahre nach dem Sturz der Marcos-Diktatur hat sich der Alltag für die ca. 103 Millionen Menschen auf den 7.107 Inseln des Archipels nicht wesentlich verbessert. Armut und soziale Ungerechtigkeiten nehmen zu, die Landreform entwickelt sich nicht weiter. Politische und wirtschaftliche Eliten der alten Clans sind nach wie vor aktiv. Trotz eines beachtlichen Wirtschaftswachstums von ca. 6 Prozent ist die Zahl der Armen kaum gesunken. Die Kluft zwischen extremer Armut und unvorstellbarem Reichtum vergrößert sich weiter. Eine weit verbreitete Korruption und Plünderungs-Mentalität der Eliten verschärfen die soziale Ungleichheit.
Die Schreiberinnen der Gottesdienstordnung aus den Philippinen tragen dazu bei, den Armen und Entrechteten Stimme, Geschichte und Hoffnung zu geben – eine Hoffnung, die nur eine Chance hat, wenn wir weltweit umdenken im Sinne der Gerechtigkeit Gottes. Sie ermutigen zum Einsatz für eine gerechte Welt. Ein Zeichen dafür sind die Kollekten der Gottesdienste in Deutschland, die Frauen- und Mädchenprojekte weltweit unterstützen. Darunter sind acht Partnerorganisationen auf den Philippinen, die sich u.a. für politische und gesellschaftliche Beteiligung sowie die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder engagieren.
Bereits im Januar trafen sich interessierte Frauen aus den Evangelischen Kirchenkreisen Recklinghausen und Gladbeck-Bottrop-Dorsten, sowie Frauen aus der Katholischen Frauengemeinschaft KFD im Haus des Kirchenkreises in Recklinghausen zur gemeinsamen Vorbereitung. Die Organisation, Durchführung und Leitung des Tages lag in der Gesamtverantwortung von Maggie Raab-Steinke, die mit einem ökumenischen Team die Veranstaltung gestaltete. Kreiskantorin Elke Cernysev übte die Lieder der Gottesdienstordnung mit den Multiplikatorinnen ein.
Am Freitag, den 3. März 2017 finden zahlreiche Gottesdienste zum Weltgebetstag in den Städten des Kirchenkreises statt, bis auf Oer-Erkenschwick (18 Uhr, katholische Kirche St. Josef, Otto-Hue-Str. 1) alle am Nachmittag. Bei einem gemeinsamen Kaffeetrinken besteht im Anschluss an den Gottesdienst die Möglichkeit der Begegnung und des Austausches. In Oer-Erkenschwick gibt es statt eines Kaffeetrinkens einen gemeinsamen Abendimbiss im Pfarrheim mit landesspezifischen Speisen und Getränken. Die Gottesdienste in Ihrer Stadt finden Sie unter den Gottesdiensthinweisen und in der Tagespresse.
Text: mrs
Gospelprojekt „viel/feel spirit“ startet mit Proben
Bereits zum 14. Mal startet das Gospelprojekt „viel/feel spirit“, hier bei einem Auftritt in der Christuskirche in Recklinghausen.
Die Proben finden ab dem 2. März immer donnerstags von 20 bis 22 Uhr im Gemeindezentrum an der Auferstehungskirche an der Westfalenstraße statt. Im Juni sind dann mehrere Konzerte geplant, schon traditionell am Pfingstsonntag, 4. Juni um 20 Uhr in der Auferstehungskirche. Wer Lust hat, mitzumachen, ist herzlich zu den Proben eingeladen. Weitere Infos zum Gospelprojekt gibt es bei der Organisatorin des Projekts, Erika Walter (Telefon 02365 35030, E-Mail erika.c.walter@web.de).
Bild/Text: uka
„Augenblick mal“ – „Sieben Wochen ohne Sofort!“ - Fastenaktionen der Evangelischen Kirche
Die Ungeduld gilt als ein Symbol der Moderne. „Ich muss meine Post nicht mehr zu Hause lesen. Nein, die Mails lese ich an der Ampel auf meinem Smartphone. Und antworte – sofort.“ macht Arnd Brummer, Geschäftsführer der Aktion „7 Wochen ohne“, deutlich. „7 Wochen ohne“ möchte eine Kur der Entschleunigung anbieten. „Alles hat seine Zeit“, heißt es im Buch des Predigers. „Zeit, mal durchzuatmen, eine Pause einzulegen. Zeit, den Dingen und sich selber eine zweite Chance zu geben“, so Arnd Brummer.
Die Aktion wird mit einem Gottesdienst am 5. März um 9.30 Uhr in der Gethsemane-Gemeinde in Frankfurt am Main eröffnet. Der Gottesdienst wird live im ZDF übertragen. Mit dabei sind Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler, Prodekanin Dr. Ursula Schoen und 7 Wochen Ohne-Geschäftsführer Arnd Brummer.
Etwa drei Millionen Menschen machen jedes Jahr bei der Fastenaktion mit. Auch zur diesjährigen Aktion gibt es einen Fastenkalender für jeden Tag, ein Begleitheft mit Texten zum Motto der Aktion und weitere Angebote und Informationen im Internet unter www.7wochenohne.evangelisch.de. Zudem gibt es auch Fastengruppen, die dem Thema der Fastenaktion nachgehen.
Mit „So viel Du brauchst – Fasten für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit“ bietet die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) gemeinsam mit sechs weiteren evangelischen Landeskirchen eine weitere Fastenaktion an. Die Klimaschutzagentur der EKvW lädt dazu ein, den Klimaschutz in den Mittelpunkt der Fastenzeit zu stellen, Klima-Fastenideen auszuprobieren, sich Zeit zu nehmen, das eigene Handeln im Alltag zu überdenken, etwas zu verändern. „Klimafasten tut Leib und Seele gut, lässt uns achtsamer werden und entrümpelt den Alltag“, so die Organisatoren. Näheres finden Sie auf der Internetseite www.klimaschutz-ekvw.de/klimafasten.
Die Passionszeit ist auch immer eine Zeit des Verzichts. Und der kann individuell sehr unterschiedlich aussehen. Die einen verzichten während dieser Zeit auf Alkohol, auf Zigaretten oder auf Süßigkeiten. Andere reduzieren ihren Fernsehkonsum auf die tägliche Nachrichtensendung. Wieder andere nehmen sich vor, weniger Auto zu fahren oder mehr Zeit für persönliche Kontakte zu haben, statt nur SMS zu versenden oder sich auf Facebook oder What‘s App zu tummeln.
Darüber hinaus bietet die Passionszeit die Chance, ein Stück bewusster des Leidens und Sterbens Jesu Christi und seiner Auferstehung zu gedenken. Viele Gemeinden bieten in dieser Zeit auch verschiedene Formen von Passionsandachten an, die zu den unterschiedlichsten Zeiten stattfinden. Die entsprechenden Angebote stehen in den Gemeindebriefen, im Regionalteil von „Unsere Kirche“ bei den Gottesdiensten und in der Tagespresse.
Text: uka
„Chronik einer Liebe“ - Konzert mit Daniel Harfst
Ausdrucksstark mit viel Gefühl präsentierte Samuel Harfst mit seinem Bruder David an den Percussions und ?? am E-Piano seine selbst geschriebenen Songs, die viel von seinem Leben widerspiegelten. Zwischen den einzelnen Stücken nahm er das Publikum mit durch seine Lebensreise, die ihn auch nach Australien führte, wo er seine Lieder in englischer Sprache schrieb. Neben Songs seines letzten Albums spielte er auch einen Querschnitt seiner bisherigen musikalischen Karriere.
Das Publikum dankte den Künstlern mit viel Applaus für zwei intensive musikalische Stunden in dichter Atmosphäre.
Bild/Text: uka
„Dreifachjubiläum im Kirchenkreis Recklinghausen“: 500 Jahre Reformation - 200 Jahre Preußische Union - 110 Jahre Ev. Kirchenkreis Recklinghausen
Superintendentin Katrin Göckenjan stellte in ihrer Begrüßungsrede die die Tagung leitenden Fragen, nämlich danach, wie die Reformation unsere Gesellschaft geformt habe und "was wir aus der Vergangenheit" lernen könnten. Der theologische Vizepräsident der Evangelischen Landeskirche von Westfalen, Albert Henz, hob die Einzigartigkeit des kreiskirchlichen Instituts für kirchliche Zeitgeschichte hervor und wies auf das leitende Motto der westfälischen Aktivitäten zum Reformationsjubiläum "einfach frei" hin: "Wir sind 'einfach frei', weil wir von Gott gerechtfertigt sind", sagte Henz.
Den anspruchsvollen und detailreichen Eröffnungsvortrag unter dem Titel "Das Vest Recklinghausen im spätmittelalterlichen Erzbistum Köln – Kirchliche, politische und religiöse Zustände" hielt der Leiter des Recklinghäuser Instituts für Stadtgeschichte/Stadt- und Vestisches Archiv, Dr. Matthias Kordes. Kordes zeigte plausibel auf, wie gering die Chancen der protestantischen Reformation in unserer Region waren. Mit Blick auf den Einfluss der katholisch regierten kölnischen Territorien hätte es im Vest kaum anders kommen können: Für die Anliegen der Reformation hätten in Westfalen kaum Chancen bestanden, da Westfalen nur ein "Nebenland der Reformation" gewesen sei. Die Reformation sei ein typisch städtisches Ereignis gewesen. Öffentliche Dispuationen hätten von 1530-32 vor allem vor Rathäusern stattgefunden. In unserer Region fehlten damals städtische Stiftskirchen, eine stark ausgeprägte und gut vernetzte Oberschicht sowie Buchdruckereien und Buchhandlungszentren. "Die Berühmtwerdung von Luther wurde dadurch verhindert", folgerte Kordes. Schwächere reformatorische Einflüsse seien dennoch in sog. Visitationsprotokollen sichtbar: Deutschsprachige Messen, der Laienkelch und Priesterkonkubinate fänden dort Erwähnung. Die wirksamen starken Beharrungskräfte im Rheinland und in Westfalen seien insbesondere durch den starken Einfluss der katholischen Kölner Universität zu erklären, die in Allianz mit den ebenso katholisch geprägten Universitäten Paris und Leuven die Ausbildung des hiesigen Säkularklerus prägte.
Der Tübinger Kirchenhistoriker, Prof. Dr. Jürgen Kampmann, wandte sich in seinem Vortrag der 200-Jahr-Feier der protestantischen Union in Westfalen und Preußen zu. Unter dem Titel "Zwischen Jubel, Rangeln und Ringen. Konjunkturen kirchlicher Praxis und theologischer Reflexion in der lutherisch-reformierten Union in Westfalen seit 1817" beleuchtete er die theologischen und politisch beeinflussten Ausgangspunkte evangelisch-lutherischer, evangelisch-reformierter und evangelisch-unierter Bekenntnisse im Raum der protestantischen Kirche. Der aus zeitgenössischer Sicht kaum nachvollziehbare Dissens zeichnete sich damals am theologischen Verständnis der Elemente des Abendmahls, von Brot und Wein ab. Die einen hielten daran fest, diese seien reine Zeichen, andere begriffen sie als leibhaftige Vergegenwärtigung des Leibes Christi. Kampmann entfaltete anschaulich den Einfluss des Königs von Preußen, Friedrich Wilhelm III., der an im Zuge preußischer Gebietsreformen einer Versöhnung der streitenden Parteien interessiert war. Am Ende der Auseinandersetzungen sei eine "erzwungene Einheit in der liturgischen Ordnung" herbeigeführt worden, die als 'von oben' dekretierte neue Gottesdienstordnung den Vereinigungswillen der unterschiedlichen Gemeinden abflauen ließ. Kampmann verwies darauf, dass die im 20. Jahrhundert nachgeholte Bekenntnisunion auf die tragende Bedeutung der Abendmahlsgemeinschaft aufmerksam mache, was sich in den Grundartikeln der heutigen westfälischen Landeskirche widerspiegele. Er plädierte dafür, in Bekenntnisfragen Dissens und Konsens zu klären und das Bewusstsein für die eigenen Bindungen wach zu halten.
Am Abend konnten fast 300 Besucherinnen und Besucher des Dreifachjubiläums dem Vortrag von Altbischof Prof. Dr. Dr. Wolfgang Huber folgen, der sich um die "Herausforderungen für Christen und Kirchen im 21. Jahrhundert" drehte. In seiner Begrüßungsansprache plädierte der Recklinghäuser Bürgermeister Christoph Tesche für eine Kirche, die in gegenwärtigen Zeiten "klar politisch Stellung" nehme.
Zu den Vorträgen von Prof. Dr. Albrecht Geck und Altbischof Prof. Dr. Dr. Wolfgang Huber folgt ein separater Bericht.
Text: hh
Lesung mit Musik: „2017 – Die neue Reformation“
Der Leser wird in die atemberaubende Dynamik eines geistlichen Aufbruchs mit hineingenommen. In eine Zeit voller Segen und Fluch, Jubel und Anfeindung, Angst und Zärtlichkeit. Ein mitreißender Roman über die Zukunft des Glaubens. - Dazu spielt er einige Lieder aus seinen Kabarettprogrammen mit Duo Camillo.
Reinhard-Freericks-Str. 17
45721 Haltern am See
Mehr dazu: http://www.egha.de
Argula von Grumbach - Erste Reformatorin an Luthers Seite
Dazu berichtet die Autorin Dr. Silke Halbach und liest Abschnitte aus ihrem Buch "Die Reformatorin - Das Leben der Argula von Grumbach". Auch wird am Lebensweg der Argula von Grumbach viel über die Lebensumstände zur Zeit der Reformation deutlich, insbesondere der Lebensbedingungen von Frauen. Nicht zuletzt sollen auch Seitenblicke auf weitere Frauengestalten der Reformationszeit geworfen werden. Und schließlich soll es an diesem Abend auch ausführliche Möglichkeiten zu Gespräch, Nachfragen und zur Diskussion geben. Das Team der Bücherei der Thomaskirche Westerholt und Pfarrer Bernhard Stahl laden ganz herzlich ein zu diesem spannenden und interessanten Abend.
Langenbochumer Str. 435
45701 Herten-Westerholt
Wir können bunt! - Evangelische Jugend in NRW eröffnet Wahlkampagne für Vielfalt und Toleranz
„Es ist Zeit, Farbe zu bekennen und sich deutlich einzumischen. Wir erfahren Tag für Tag von jungen Leuten und auch von Kindern, welche Sorge ihnen der Unfriede in unserer Gesellschaft bereitet. Als Evangelischer Jugendverband ist es deshalb doppelt unsere Aufgabe, für einen christlichen und das heißt für uns auch respektvollen Umgang mit allen Menschen einzutreten.“, erläutert der westfälische Landesjugendpfarrer und Vorsitzender der Evangelischen Jugend in NRW Udo Bußmann.
Alle Mitglieder des Verbandes sind nun aufgerufen, in den nächsten Wochen aktiv zu werden. Mit gut sichtbaren Elementen wie bunten Bannern und wasserlöslichen Tattoos mit dem bunten Kampagnen-Logo und farbenfrohen Aktionen soll lokal auf die Anliegen der Kampagne hingewiesen werden. „Wir sind stolz darauf, bunt zu sein! Das heißt, dass alle Kinder und Jugendlichen bei uns willkommen sind – egal wer sie sind oder wo sie herkommen. Und das soll auch so bleiben“, betont Jana Michler (22 J.) die Vielfalt der jungen Evangelischen.
Um in Diskussionen rund um die Wahlkampfthemen auch sprachfähig zu sein, besteht ein Kampagnenelement darin, vor Ort Trainings gegen Stammtischparolen zu organisieren. Ausgebildete Coaches vermitteln dabei Argumente gegen Rassismus und Rechtspopulismus. Weitere Methoden wie „Anonyme Wahl“ und „World-Café“ runden das Kampagnenpaket für die Lokalebene ab.
Alle Hintergrunde, Ziele, Anregungen und Hilfen sind auf der Internetseite www.wir-können-bunt.de zu finden. Der Kampagnen-Hashtag lautet #wirkönnenbunt
Die Evangelische Jugend in NRW (zusammengefasst zur Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in NRW - AEJ-NRW) umfasst die Evangelische Jugend in Westfalen, Rheinland und Lippe, die im Raum NRW aktiven evangelischen Jugendverbände CVJM, EC und VCP sowie die Jugendarbeit der evangelischen Freikirchen.