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Zuhören lernen - Telefonseelsorge sucht Verstärkung, insbesondere durch Männer

Im November 2018 startet ein neuer Ausbildungskurs mit Schwerpunkt "Zuhören lernen". "Ein guter Zuhörer zu sein, ist eine der wichtigsten und erstaunlichsten Lebenskompetenzen, die der Mensch überhaupt erreichen kann", sagt Telefonseelsorger Stefan Schumacher, Koordinator des europäischen Forschungsprojekts "Listening skills" - ein Trainingskonzept, mit dem man Zuhören lernen kann.
Zuhören lernen - Telefonseelsorge sucht Verstärkung, insbesondere durch Männer

(v.l.) Matthias Mamot und Christa Bischoff leiten stellvertretend die Telefonseelsorge Recklinghausen

 

RECKLINGHAUSEN – "Listening skills" ist ein europäisches Schulungsprogramm, ein Trainingskonzept, mit dem man lernen kann, was das ist: Zuhören. Und dann auch: gute und richtige Fragen stellen. Das scheint keine Selbstverständlichkeit zu sein, wenn Forschungsinstitute aus Deutschland, Niederlande, Ungarn und Italien zusammenarbeiten, um herauszufinden, was zu einem wirklich guten Zuhören gehört.

In der Ausbildung nach dieser neuartigen Methode lernen die Berater*innen, die wichtigsten Grundgefühle ihres Gegenübers zu erkennen und Verständnis zu entwickeln, ohne eigene emotionale Grenzen zu überschreiten. Empathie zu erzeugen ist dafür notwendig. Für einen guten Gesprächsverlauf ist es aber auch wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen und die der anderen Person zu respektieren, also weder den eigenen Standpunkt aufzugeben noch wertende Einfluss auf den Gesprächsverlauf zu nehmen. Um Stresssituationen zu vermeiden, müssen kritische Momente im Gesprächsverlauf frühzeitig erkannt werden – auch das gehört zur Ausbildung.

Im November bietet die Telefonseelsorge Recklinghausen auf Basis der „Listening skills“-Methode einen neuen Ausbildungskurs an. Gesucht werden Frauen und insbesondere auch Männer „zwischen 20 und 60“ Jahren, sagt Christa Bischoff, stellvertretende Leiterin der Telefonseelsorge, die bereit sind, für dieses Ziel erst 30 Stunden elektronisch gestütztes Selbstlernen mit Hilfe einer App zu starten, dann 40 Stunden Selbst- und Fremderfahrung in der Ausbildungsgruppe zu absolvieren und schließlich die erlernten Fähigkeiten auf die Praxis zu übertragen und zu vertiefen. Alle Teilnehmenden werden dadurch intensiv auf die Beratungsgespräche am Telefon vorbereitet.

Die Ausbildung ist kostenfrei. Nach der Ausbildung wird aber eine Mitarbeit in der Telefonseelsorge erwartet. Neben Tagschichten gehören auch Nachtschichten dazu, denn die Telefonseelsorge ist jeden Tag rund um die Uhr erreichbar. Durch Fortbildung und Supervision in festen Gruppen sowie Fachvorträge und Fachtagungen zu psychosozialen Themen ist eine weiterführende Qualifikation möglich.

Trotz oder vielmehr: wegen der hohen Anforderungen bringt die Ausbildung vor allem einen persönlichen Gewinn. Denn durch die Zertifizierung ist eine hohe Qualität garantiert, die Gruppenerfahrung ist erfahrungsgemäß sehr wertvoll, mit zunehmendem Erkenntnis- und Erfahrungsgewinn steigt die eigene Lebensqualität und durch die permanente fachliche Begleitung durch die Supervision ist eine persönliche Entwicklung und fachliche Weiterentwicklung im Blick.

Informationen zur Telefonseelsorge und zur Ausbildung als ehrenamtliche Beraterin oder ehrenamtlicher Berater in der Telefonseelsorge gibt auf Anfrage Leiterin Pfarrerin Gunhild Vestner. Viele Informationen bietet auch die Homepage der Telefonseelsorge. GH

Die Quiz-Gewinner des Ambulanten Hospiz-Dienstes stehen fest

Beim Kulturvolksfest am 1. Mai bot der Info-Stand des Ambulanten Hospiz-Dienstes ein Quiz an. Die Gewinner stehen nun fest.
Die Quiz-Gewinner des Ambulanten Hospiz-Dienstes stehen fest

Anne Althoff-von Roëll ermittelt die Gewinner des Hospiz-Quiz

RECKLINGHAUSEN - Auch in diesem Jahr präsentierte sich der Ambulante Hospizdienst Oer-Erkenschwick mit seinem Info-Stand den zahlreichen Menschen, die am 1. Mai das 72. Kulturvolksfest rund um das Ruhrfestspielhaus in Recklinghausen besuchten.

Viele Menschen interessierten sich für das seit 2016 bestehende Angebot des Hospizdienstes und informierten sich über die Begleitung von schwerstkranken und sterbenden Menschen und ihren Angehörigen.

Als zusätzliches „Schmankerl“ konnten die Besucher an einem Hospiz-Quiz teilnehmen und tolle Preise abräumen. Inzwischen wurden die Gewinner durch die Schirmherrschaft des Ambulanten Hospizdienstes, Frau Anne Althoff-von Roëll, ermittelt.

Der 1. Preis von 2 Eintrittskarten für die Ruhrfestspiele geht an Frau Kerstin Suntrup aus Datteln. Ein Gutschein vom Restaurant S.Presso in Recklinghausen als 2. Preis hat Frau Martina Pohl aus Oer-Erkenschwick gewonnen. Der 3. Preis, ein Bildband, geht nach Dortmund an Frau Petra Schmiering. Herzlichen Glückwunsch! AH

Ludger Joseph Heid referiert zum Thema „Vom ‚Judenstaat‘ zum Staat der Juden“ am Sonntag, 13. Mai um 17 Uhr in der Synagoge in Recklinghausen

Die Struktur seiner Ausführungen ist im Untertitel seines Vortrags als roter Faden erkennbar: „Das zionistische Projekt: Vom 1. Zionistenkongress, der Balfour-Deklaration, dem UN-Teilungsplan zur Gründung Israels.“ Sein Vortrag liegt zeitlich in unmittelbarer Nähe zur Proklamation des Staates Israel 1948 vor 70 Jahren.
Ludger Joseph Heid referiert zum Thema „Vom ‚Judenstaat‘ zum Staat der Juden“ am Sonntag, 13. Mai um 17 Uhr in der Synagoge in Recklinghausen

Der Referent Dr. Ludger Joseph Heid

 

RECKLINGHAUSEN - Privatdozent Dr. Ludger Joseph Heid ist Historiker, Literaturwissenschaftler und Publizist. Er erklärt in seinem Vortrag in der Synagoge am Polizeipräsidium die Entstehungsbedingungen des politischen Zionismus *) und seine programmatische Ausformulierung durch Theodor Herzls Programmschrift „Der Judenstaat“.

 

In der Nachfolge Herzls stehend, sei es dem späteren israelischen Präsidenten Chaim Weizmann gelungen, so die These des Referenten, die Briten während des Ersten Weltkriegs zu einer weitreichenden prozionistischen Erklärung, der sogenannten Balfour-Deklaration, zu bewegen: Mit dieser Erklärung vom 2. November 1917 erkannte England die zionistischen Forderungen auf das Land Palästina an. Ohne dieses Palästina-Mandat wäre es niemals zum UN-Teilungsplan im Jahr 1947 und auch nicht zur anschließenden Ausrufung des Staates Israel durch David Ben Gurion am 14. Mai 1948 gekommen. 

 

Im Anschluss an den Vortrag besteht Gelegenheit zur Aussprache. Der Eintritt ist frei. 

 

Der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde, Dr. Mark Gutkin, begrüßt als Kooperationspartner das Publikum und die Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Gerda E.H. Koch, übernimmt die Moderation. Für die Teilnehmenden an der Studienreise der Gesellschaft nach Israel im Herbst ist diese Veranstaltung interessant als Teil ihrer  inhaltlichen Vorbereitung. Weitere Informationen dazu hält Gerda E.H. Koch auf Anfrage bereit. GK / GH

 

*) Zion steht bekanntermaßen auch für Jerusalem und bezieht damit die jahrhundertelange Sehnsucht des jüdischen Volkes nach Rückkehr in das Land der Väter ein, auch wenn es während aller Jahrhunderte eine jüdische Bevölkerung dort gab.

"Heimat" bleibt ein Ort der Sehnsucht

Das Wort "Heimat" ist ein schillernder Begriff. Er wurde und wird bis heute gerne mißbraucht: für die eigene Abgrenzung und zu politischen Zwecken. Dr. Frank Hoffmann, Intendant der 14. Ruhrfestspiele zum Thema "Heimat" und Landessozialpfarrerin Heike Hilgendiek begaben sich in einem Gottesdienst in der Christuskirche auf eine Spurensuche - und entdeckten Seltsames und Eigenwilliges.
"Heimat" bleibt ein Ort der Sehnsucht

(v.l.) Pfarrer Eugen Soika, Intendant Dr. Frank Hoffmann und Landessozialpfarrerin Heike Hilgendiek (Foto: GH)


RECKLINGHAUSEN - Das Jahr 2018 birgt das doppelte Ende einer Ära: das Ende des Steinkohlebergbaus im Ruhrgebiet und das Ende der Intendanz von Dr. Frank Hoffmann (64) nach 14 erfolgreichen Ruhrfestspieljahren. Mit seiner letzten Spielzeit gibt Hoffmann „in Zeiten von AfD und Flüchtlingsströmen“ dem aktuell viel diskutierten, schillernden Begriff ‚Heimat‘ eine Bühne, „um dem Missbrauch des Begriffs durch politische Instrumentalisierung oder für die eigene Abgrenzung etwas entgegenzusetzen“, schreibt er in seinem Grußwort auf der Homepage der Ruhrfestspiele. 

 

Ein guter Zeitpunkt für die Evangelische Altstadt-Kirchengemeinde in Kooperation mit dem Institut für Kirche und Gesellschaft (IKG, Schwerte) und „Glückauf Zukunft“, den Intendanten zu einem „Gottesdienst im Rahmen der Ruhrfestspiele“ einzuladen, so Pfarrer Eugen Soika bei der Begrüßung in der Christuskirche. Hier lag es nahe, das vielschichtige Phänomen nicht nur hinsichtlich eigener Erfahrungen zu reflektieren, sondern auch auf biblischem Hintergrund. 

 

Einen kleinen Teil der vielen verschiedenen Zugangsmöglichkeiten konnten Soika und Hilgendiek anfangs durch eine kleine Befragung der Gottesdienstgemeinde zu ihrer Herkunft und zur Relevanz des Themas „zwischen Pommes Rot-Weiß, dem digitalen Umbau der Arbeitswelt … und 180 Nationen, die hier leben“ öffentlich machen. Der Eintrag ins Poesiealbum einer Gottesdienstbesucherin, in dem Heimat als „der Ort, wo deine Pflichten sind“, beschrieben wurde, fand dabei ebenso Platz wie der eher vage Versuch der digitalen Bibliothek wikipedia mit einer Definition von Heimat als „Beziehung zum Raum“.

 

In einer Art Co-Predigt mit Hilgendiek las Hoffmann aus seinem Grußwort zur laufenden Spielzeit. Darin skizzierte er sein Verständnis des Begriffs: „Und wenn am Ende der Festspiele 2018 auch meine Zeit im Ruhrgebiet zu Ende geht, werde ich sie auch erfahren haben: die verlorene Heimat an der Ruhr als ein Zuhausesein in der Welt, und sie scheint mir – frei nach Bloch – in die Kindheit hinein.“ Eine Hoffnung im Prozess der Geschichte, eine Perspektive, die - im Sinne Blochs - erst noch gewonnen werden muss im nicht aufzulösenden Spannungsverhältnis zwischen Heimat und Fremde.

 

Angesichts des längst begonnenen Kulturwechsels im Revier fragte Hoffmann: „Was bleibt von der Kohlenpott-Romantik? Was bedeutet es für die Ruhrfestspiele, wenn von ihrem Gründungsmythos ‚Kunst für Kohle‘ nur noch die Kunst bleibt?“ In der Debatte darum gehe es um das „Ankommen, Weggehen und Bleiben. Und das neu Gestalten. Erfinden, Öffnen.“

 

In der Beschreibung dieser Such-Bewegung, den darin erkennbaren Egoismen und Sehnsüchten sowie in der Erfahrung von Vertreibung „scheinen Religion und Theater verwandt zu sein“, sagte Hilgendiek. Die Verheißung einer Heimat für die Vielen gebe es seit biblischen Zeiten, erinnerte sie. Der Prophet Micha beispielsweise habe die Sehnsucht nach einem sicheren Wohnen mit Blick auf den Berg Zion formuliert, auf dem Gott die Menschen zusammenruft. Auch Jesus habe eine Fluchtgeschichte gehabt und „keinen Ort, wo er sein Haupt niederlegen“ konnte. 

 

Heimat und die Sehnsucht danach sei immer wieder politisch instrumentalisiert worden, gab Hoffmann zu bedenken. Dem gegenüber entwerfe das Theater „im freien Raum einen Entwurf für ein neues Leben.“ Es versuche, das zu bezeichnen, „was der Menschen Zuhause ist und wo sich die Menschen fremd fühlen, was sie sich erträumen“, sagte er.

 

Die praktische Relevanz und politische Tragweite des Themas zeigte sich insbesondere bei den Fürbitten: „Hilf, dass die politisch Verantwortlichen das Heimatministerium nicht zu Kitsch oder Rückwärtsgewandheit verkommen lassen“, lautete eine. 

 

Mehrere musikalische Brückenschläge zum Thema gelangen Kirchenmusikdirektorin Elke Czernysev während des Gottesdienstes, die zwischen den Wortbeiträgen ihren gewohnten Platz an der Orgel verließ, um am Klavier einige bekannte und zu vielen Gelegenheiten gesungene „Heimatlieder“ zu intonieren und darüber zu improvisieren. Auf diese Art bot sie einen wunderbar verfremdenden Resonanzraum, sich darin der potentiellen Wiederkehr des Immergleichen zu widersetzen und dem Ganzen eine ästhetisch-distanzierende Note zu verleihen. GH

 

 

 


Rundfunk-Gottesdienst mit Präses Annette Kurschus am Pfingstmontag um 10 Uhr in der Erlöserkirche zu Herten

Was bedeutet das christliche Bekenntnis heute? In unserer Zeit, in der Ausgrenzungen, Verurteilungen, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt an der Tagesordnung sind? Christinnen und Christen sind aufgerufen, Stellung zu beziehen und den Blick für den anderen Menschen nicht zu verlieren, wo immer Menschen mehr auf sich selber schauen.
Rundfunk-Gottesdienst mit Präses Annette Kurschus am Pfingstmontag um 10 Uhr in der Erlöserkirche zu Herten

Aus der Erlöserkirche in Herten überträgt WDR 5 am Pfingstmontag einen Radiogottesdienst mit Präses Annette Kurschus.

 

Herten – Am Pfingstmontag, 21. Mai, überträgt WDR 5 um 10 Uhr einen Rundfunkgottesdienst aus der Erlöserkirche in Herten. Thematisch wird es in diesem Gottesdienst um das Bekenntnis gehen. Was heißt es heute, sich zu Jesus Christus zu bekennen und welche Auswirkungen hat das auf unser Leben? Der Gottesdienst will dazu Position beziehen und Menschen ermutigen, sich als Christinnen und Christen in dieser Welt zu erkennen zu geben und zu engagieren. 

 

Die liturgischen Elemente des Gottesdienstes werden von einer ökumenischen Arbeitsgruppe erarbeitet. Musikalisch wird der Gottesdienst von der Hertener Kantorei unter Leitung von Kirchenmusikdirektorin Elke Cernysev gestaltet, die auch die Orgel spielt. Die Predigt in diesem Gottesdienst hält die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, die auch stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland ist. 

 

Da jeder Rundfunkgottesdienst eine Präzisionsarbeit ist, wird im Vorfeld jede Minute bis zur Sekunde genau abgesprochen. Das evangelische Rundfunkreferat der drei evangelischen Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen begleitet die Aktivitäten und fügt die gottesdienstlichen Stücke so zusammen, dass Gesprochenes und Musikalisches in einem guten Verhältnis stehen. 

 

Wer den Rundfunkgottesdienst in der Erlöserkirche live miterleben möchte, sollte bis 9.45 Uhr in der Erlöserkirche sein.  aw/uka

Einladung zum Pfingstfest - Friedensfest "RE ist bunt" am Pfingstsonntag ab 13 Uhr auf dem Kirchplatz St. Peter

Bunt soll es werden - und ein solidarisches Zeichen der Stadtgesellschaft gegen Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit.
Einladung zum Pfingstfest  - Friedensfest "RE ist bunt" am Pfingstsonntag ab 13 Uhr auf dem Kirchplatz St. Peter

Plakat Pfingstfest - Friedensfest 2018


RECKLINGHAUSEN - Das von Bürgermeister Christoph Tesche einberufene "Bündnis für Toleranz und Zivilcourage" lädt alle, denen das friedliche Miteinander in Stadt und Region am Herzen liegt, am Pfingstsonntag zum Dabeisein, Mitmachen und Mitfeiern ein.

Um 13 Uhr werden die Glocken von St. Peter das Friedensfest einläuten. Danach wird Stadtdechant Jürgen Quante die Versammelten begrüßen und die Aktion als eine öffentlich klare Abgrenzung der Stadtgemeinschaft gegen Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz erklären. Bürgermeister Christoph Tesche wird dieses in seiner Rede ausführen.

Mit Lesungen, Gebeten und Musik aus unterschiedlichen Religionen und Kulturen und Aktionen werben die verschiedenen Akteure für ein solidarisches Miteinander auf der Basis der gemeinsamen Werte der Juden, Christen und Muslime und laden zu Begegnung und Gespräch ein. GH

Kirchenmeile auf dem Hügel beim Kulturvolksfest am 1. Mai

Auf dem diesjährigen Kulturvolksfest am 1. Mai am "Hügel" beim Ruhrfestspielhaus zum Start der Ruhrfestspiele präsentierten sich verschiedene seelsorgerliche Dienste und Einrichtungen der Kirchen auf einer kleinen "Kirchenmeile".

RECKLINGHAUSEN - Neben dem Evangelischen Johanneswerk, dem Diakonischen Werk in der Stadt Recklinghausen e.V. und der Pfadfindergruppe an der Gustav-Adolf-Kirche war auch der Evangelische Kirchenkreis Recklinghausen mit verschiedenen Seelsorgediensten und der Öffentlichkeitsarbeit vertreten.

 

Mitarbeitende der Telefonseelsorge mit der Leiterin Pfarrerin Gunhild Vestner (2.v.r.),

der Krankenhausseelsorge und der Notfallseelsorge um die Koordinatoren Pfarrer Ingo Janzen (r.) und Pfarrer Frank Rüter (3.v.l.)

 

und des Ambulanten Hospizdienstes mit (v.l.) Koordinator Pfarrer Ulrich Radke, Friederike Engels und Anne Althoff-Ro

"Klares Ja zum Staat Israel ist nötig - wie ein Verkehrsschild, das man nicht umdrehen kann!"

Marten Marquardt ist einer der wenigen deutschsprachigen evangelischen Theologen, die die christlichen Kirchen immer wieder öffentlich an die dringend notwendige Erneuerung eines klaren Ja zum Staat Israel erinnern. Er tut dies ausdrücklich mit Blick auf die zeitlichen Bedingungen von Geschichte und Politik, die entsprechende Begrenztheit ihrer Aussagen auf Zeit, Raum und Sprache. Er gehörte viele Jahre lang dem Ausschuss "Christen und Juden" der Evangelischen Kirche im Rheinland an und leitete bis zu seinem Ruhestand die Melanchthon-Akademie.
"Klares Ja zum Staat Israel ist nötig - wie ein Verkehrsschild, das man nicht umdrehen kann!"

Marten Marquardt mit Julia Borries (links), Ev. Erwachsenenbildung und Gerda E.H. Koch, evangelische Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kreis Recklinghausen e.V.

 

Marquardt ist ein Vertreter der sogenannten „kontextuellen Theologie“. Theologisches Denken ohne diesen Bezug sei „unfruchtbar wie eine taube Nuss“, stellte er eingangs bei seinem Vortrag im Haus des Evangelischen Kirchenkreises klar. Theologische Aussagen über jüdisches Leben heute und über den Staat Israel überhaupt seien nur so zu verantworten und zu reflektieren. 

 

Ausgangspunkt sei von daher zuerst die Selbstanalyse. Mit Hilfe von Fragestellungen wie: „Warum sagst du etwas zu diesem Zeitpunkt und an diesem Ort? Welche absehbaren Konsequenzen erwartest du mit dieser Aussage bei den Adressaten auszulösen?“ würden die Bedingungen von Aussagen wie auch ihre Bedingtheit deutlich.

 

Dies sei aus christlich-theologischer Verantwortung gegenüber dem Zeugnis der Bibel wichtig, nach dem Jesus Jude ist und bleibt und nur auf dem Hintergrund der Hebräischen Bibel verstehbar werde. Es sei auch ethisch unverzichtbar angesichts des 2000jährigen Antijudaismus und insbesondere der unermesslichen Schuld, die die vorangegangene Generation mit der Ermordung von über sechs Millionen Juden auf sich geladen hat, erklärte Marquardt.

 

Ein erstes klares Ja zum Staat Israel aus geschichtlicher Notwendigkeit und theologischer Wahrhaftigkeit habe zuerst die Niederländische Reformierte Kirche im Jahr 1970 formuliert, stellte Marquardt fest. Die Rheinische Kirche sei dieser Linie mit dem „Synodalbeschluss Nr. 37 vom 11. Januar 1978“  gefolgt - "ein Wunder!“, kommentierte Marquardt. Vier Gründe seien dafür genannt worden: „(1) Der Erkenntnis christlicher Mitverantwortung und Schuld an dem Holocaust, der Verfemung, Verfolgung und Ermordung der Juden im Dritten Reich. (2) Neue biblische Einsichten über die bleibende heilgeschichtliche Bedeutung Israels (z.B. Römer 9-11), die im Zusammenhang mit dem Kirchenkampf gewonnen worden sind. (3) Die Einsicht, daß die fortdauernde Existenz des jüdischen Volkes, seine Heimkehr in das Land der Verheißung und auch die Errichtung des Staates Israel Zeichen der Treue Gottes gegenüber seinem Volk sind … (4) Die Bereitschaft von Juden zu Begegnung, gemeinsamem Lernen und Zusammenarbeit trotz des Holocaust.“

 

Die theologische Grundaussage von der Treue Gottes gegenüber seinem jüdischen Volk sei von vorne herein als „eine selbstkritische, auf die Sünde unserer Kirche zielende Spitze“ zu verstehen: „Hier wird Gottes Treue gegen unsere Untreue ins Feld geführt“, so Marquardt. Dies sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer neuen Verhältnisbestimmung von Christen und Juden. Denn der Staat Israel als Zufluchtsort der Überlebenden der Schah sei den christlichen Kirchen in den 50er und 60er Jahren noch „keine Erwähnung wert“ gewesen.  Auch der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) habe noch im Jahr 1956 von der „Errichtung des Israeli-Staates“ gesprochen, um sich damit „von der jüdischen Identifizierung mit der biblischen Geschichte zu distanzieren“. 

 

„Unsere Kirche war in ihren öffentlichen Verlautbarungen bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts letzten Endes nur mit sich selbst befasst“, resümierte Marquardt kritisch, „der Staat Israel kam damals nicht vor“. Mit kontextlosen Allgemeinformulierungen habe sie versucht, „das Täter-Opfer-Gefälle“ einfach wegzubügeln und das in der Bibel ausdrücklich betonte Gefälle ‚dem Juden zuerst und dann auch dem Griechen‘ (Römer 1,16) schlichtweg zu verleugnen.

 

Mit ihrem grundsätzlichen Ja zum Staat Israel hätten die Niederländer auf zwei besondere Aspekte der Staatlichkeit Israels hingewiesen. Damit seien „keinerlei Aussagen über die gültigen Grenzen des Staates heute gegeben“, was sich auch nicht aus der Bibel begründen ließe. Die Juden würden zudem auch „keinen ererbten Rechtsanspruch auf dieses Land“ erheben, da Israels Ansiedelung darin „von Anfang an auch Verdrängung und Vertreibung anderer Bewohner und also historische und politische Probleme mit sich gebracht“ hätte, erläuterte Marquardt.

 

Jüngere Überlegungen wie beispielsweise die der niederländischen Theologin Fleeseman-van Leer unterschieden deshalb „zwischen der Rückkehr vieler Juden und ‚Gelobte Land‘ als einem Zeichen der Treue Gottes und der heutigen Realität des Staates als einem politisch und völkerrechtlich zu betrachtenden Problem“, führte Marquardt aus.

 

Die politische Entwicklung seit 1980 habe sich deutlich verändert, stellte Marquardt anhand eines kurzen Überblicks über die jüngere Geschichte bis zur Gegenwart fest. Von daher gebe es „weiteren dringenden Klärungsbedarf“ sowie die „Dringlichkeit neuer Stellungnahmen“ zu der Frage des Verhältnisses zwischen Juden und Christen und „ob sich in oder hinter diesen Entwicklungen die Treue Gottes zu seinem Volk Israel noch erkennen lässt“. 

 

„Die Beschäftigung unserer Kirche mit Israel kann niemals abgeschlossen sein, solange der Messias Israels nicht nicht wieder erschienen ist“, sagte Marquardt mit kritischem Blick auf die Tendenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), dieses Thema „abzuschließen“. Das bisherige Schweigen der EKD zur rheinischen Erklärung von 1980 sei als Nichtzustimmung zu dem Grundsatz der „Staatengründung als Zeugnis der Treue Gottes“ zu werten. 

 

Die Entwicklung des Themas in der Rheinischen Kirche seit den 80er Jahren bezeichnete Marquardt als tendenziell „abgesetzt und fortgeschlossen“. Zwar sei zunächst ein eigenes Landespfarramt für christlich jüdischen Dialog im Landeskirchenamt (bis 2010: Studienstelle „Christen und Juden“) eingerichtet und am 11. Januar 1996 eine Änderung der Kirchenordnung mit Ergänzung des Grundartikels herbeigeführt worden, der „die gemeinsame, Juden und Christen verbindende eschatologische Hoffnung betont“. Danach aber sei das Landespfarramt aufgelöst und einem Referenten übergegeben worden, der wiederum zum 1. Januar 2011 in das Ökumenereferat eingegliedert wurde. Der Referent sei im letzten Jahr „zum leitenden Dezernenten für Theologie“ mit mannigfaltigen Aufgaben ernannt worden so dass „die Auseinandersetzung mit dem Staat Israel … nun sichtlich keine besondere Dringlichkeit mehr zu haben“ schien.

 

Die heutige Präses der EKD-Synode Irmgard Schwaetzer aber habe die Bedeutung des Themas wieder in Erinnerung gerufen. Auch Präses Manfred Rekowski habe in der jüngsten Arbeitshilfe der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) angesichts der bevorstehenden Israel-Reise der Kirchenleitung mit dem Vorstand des Landesverbandes Nordrhein der jüdischen Gemeinden zum 70-jährigen Bestehen des Staates Israel ein anderes Zeichen gesendet: „Der 70. Jahrestag der Staatsgründung ist auch für uns … ein Grund zur Mitfreude … Als Christinnen und Christen freuen wir uns gemeinsam mit dem Volk Israel an Gottes Treue“. 

 

„Sie fahren zusammen nach Israel. Da wird die Zukunft wieder heller“, kommentierte Marquardt erfreut und erinnerte:  „Zu unserem Bekenntnis zur Treue Gottes gehört der Staat Israel dazu … das ist wie ein Verkehrsschild, das man nicht umdrehen kann.“ Man könne auch nicht Gottesdienst feiern, „ohne dahin zu sehen“. 

 

Das Zeichen der Treue Gottes sei ein „mächtig in die Weltgeschichte hineingestelltes Fragezeichen Gottes“ (Karl Barth) „hinter unserem menschlichen Tun und Lassen und Unterlassen“, sagte Marquardt und ergänzte: „Wir sollten beide Krümmungen des Fragezeichens der Treue Gottes bedenken - zu Israel und zu den Christen. Unumgänglich. Es ist noch gar nichts entschieden … Wir sind darauf angewiesen, dass Er Zeichen setzt und das Ganze  löst.“ GH

Gottesdienst zu den Ruhrfestspielen am Sonntag, 6. Mai um 19 Uhr in der Christuskirche

Im Jahr des Abschieds von der Steinkohleförderung im Ruhrgebiet soll in der Stadt der Ruhrfestspiele mit diesem Gottesdienst in besonderer Weise an das Verhältnis von Kohle und Kultur und Kirche und Kultur in dieser Region erinnert werden. Als besonderen Gast begrüßen Landessozialpfarrerin Heike Hilgendiek und Pfarrer Eugen Soika den Intendanten der Ruhrfestspiele, Dr. Frank Hoffmann, der sich mit dem aktuell strittigen Thema "Heimat" nach 14 Spielzeiten verabschiedet.
Gottesdienst zu den Ruhrfestspielen am Sonntag, 6. Mai um 19 Uhr in der Christuskirche

Intendant Dr. Frank Hoffmann und Landessozialpfarrerin Heike Hilgendieck

 

RECKLINGHAUSEN – Die Ruhrfestspiele sind eines der ältesten Theaterfestivals in Europa. Ihre Ursprünge liegen im Tausch von Kohle und Kultur:

Als den Hamburger Theatern im Winter 1946/47 wegen Kohlemangels die Schließung drohte, fuhren Mitarbeiter ins Ruhrgebiet und konnten auf der Zeche „König Ludwig“ Kohlen laden. Im Sommer darauf führten die Hamburger Künstlerinnen und Künstler, quasi als Gegenleistung, Theaterstücke und Opern in Recklinghausen auf. Das war die Geburtsstunde der Ruhrfestspiele.

Mit Ur- und Erstaufführungen, Fringe- und Kabarett-Festival, Tanztheater und Lesungen setzt dieses internationale Theater-Event Akzente und Maßstäbe und kommentiert gleichzeitig politische Ereignisse. 

Herzliche Einladung zu diesem besonderen Gottesdienst am Sonntag, 6. Mai in der Christuskirche, Limperstraße 13, Recklinghausen und zum anschließenden Beisammensein im Gemeindehaus nebenan! hil

"Wie können wir heute verantwortlich von Israel sprechen?" - Vortrag und Gespräch mit Marten Marquardt im Haus des Kirchenkreises, Limperstraße 15, am Dienstag, 17. April um 19 Uhr

Pfarrer Marten Marquardt gehörte viele Jahre lang dem Ausschuss "Christen und Juden" der Evangelischen Kirche im Rheinland an und leitete die Melanchthon-Akademie. Im 70. Jahr der Existenz des Staates Israel versucht der evangelische Theologe eine vorurteilslose Sichtung des Zusammenwirkens von Geschichte (Schoah), Politik (Naher Osten) und Theologie (evangelisch).
"Wie können wir heute verantwortlich von Israel sprechen?" - Vortrag und Gespräch mit Marten Marquardt im Haus des Kirchenkreises, Limperstraße 15, am Dienstag, 17. April um 19 Uhr

Pfarrer i.R. Marten Marquardt

RECKLINGHAUSEN - Die Errichtung des Staates Israel sei "ein Zeichen der Treue Gottes", so lautete der Beschluss der Rheinischen Landessynde vom 11. Januar 1980. Nach Meinung des damaligen Präses "ein erster Schritt in einem uns allen aufgetragenen Lernprozess".

Dem Rheinischen Synodalbeschluss sind inzwischen die meisten Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit eigenen Erklärungen gefolgt. Und es gibt einen Konsens: die Absage an den Antisemitismus, das Eingeständnis christlicher Mitverantwortung und Schuld am Holocaust beziehungsweise Schoah, die Erkenntnis der unlösbaren Verbindung des christlichen Glaubens mit dem Judentum, die Anerkennung der bleibenden Erwählung Israels und die Bejahung des Staates Israel.

Im 80. Jahr der Existenz des Staates Israel versucht Marquardt eine vorurteilslose Sichtung des Zusammenwirkens von Geschichte (Schoah), Politik (Naher Osten) und Theologie (evangelisch) unter der Fragestellung: "Wie können wir heute verantwortlich von Israel sprechen?" Nach seinem Vortrag ist Gelegenheit zum Gespräch mit dem Publikum.

Die Veranstaltung ist Bestandteil des Rahmenprogramms zur "Woche der Brüderlichkeit 2018" und wird von Gerda E.H. Koch, Evangelische Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kreis Recklinghausen e.V. und Julia Borries, Referentin für Evangelische Erwachsenenbildung, verantwortet. GH

 

"Heimat im Revier" - Gottesdienst zu den Ruhrfestspielen in der Christuskirche, Limperstraße 13, am 6. Mai um 10 Uhr

Festspiele sind nicht der Alltag oder die Einfalt. Festspiele sind die hohen Feiertage der Kultur und Kunst. Und sie zeigen die Vielfalt und Kreativität der Kultur und damit der Kunst. In dem Gottesdienst mit Landessozialpfarrerin Heike Hilgendiek und Pfarrer Eugen Soika ist Dr. Frank Hoffmann zu Gast, der sich mit dem Thema "Heimat" für seine 14. Spielzeit als Intendant der Ruhrfestspiele verabschiedet.
"Heimat im Revier" - Gottesdienst zu den Ruhrfestspielen in der Christuskirche, Limperstraße 13, am 6. Mai um 10 Uhr

Intendant Dr. Frank Hoffmann und Landessozialpfarrerin Heike Hilgendiek

RECKLINGHAUSEN - Festspiele sind nicht der Alltag oder die Einfalt. Festspiele sind die hohen Feiertage der Kultur und Kunst. Und sie zeigen die Vielfalt und Kreativität der Kultur und damit der Kunst.
 
In dem Gottesdienst mit Landessozialpfarrerin Heike Hilgendiek und Pfarrer Eugen Soika ist Dr. Frank Hoffmann zu Gast, der sich mit dem aktuellen Thema "Heimat" für seine 14. Spielzeit als Intendant der Ruhrfestspiele verabschiedet.

Die Veranstalter laden nach dem Gottesdienst herzlich ein zum anschließenden Kirch-Café. GH

Ausstellungseröffnung "Haymatloz" in der Hertener Thomaskirche, Langenbochumerstraße 437, am Freitag, 20. April um 18:30 Uhr

Eine Ausstellung zu einem fast vergessenen Kapitel deutsch-türkischer Geschichte: Zwischen 1933 und 1945 emigrierten hunderte deutschsprachige Flüchtlinge, darunter viele Wissenschaftlicher, Politiker und Künstler, in die Türkei. Das hat Auswirkungen bis heute. Pfarrerin Ursula August war bis vor kurzem einige Jahre in der evangelischen Gemeinde in Istanbul tätig. Zur Vernissage wird sie über Hintergründe der Ausstellung berichten und mit den Gästen auch aktuelle deutsch-türkische Themen diskutieren. Am Donnerstag, 26. April um 19 Uhr wird in der Thomaskirche der Dokumentarfilm "Haymatloz" gezeigt. Anschließend ist Gelegenheit, mit der Regisseurin Eren Önsöz ins Gespräch zu kommen.
Ausstellungseröffnung "Haymatloz" in der Hertener Thomaskirche, Langenbochumerstraße 437, am Freitag, 20. April um 18:30 Uhr

Pfarrerin Ursula August und Regisseurin Eren Önsöz

HERTEN – „Haymatloz“ – so lautet der Titel einer Ausstellung in der Thomaskirche der Evangelischen Kirchengemeinde Westerholt-Bertlich, die das Exil von deutschsprachigen Flüchtlingen in der Türkei zwischen 1933 und 1945 beschreibt. Hunderte deutscher Wissenschaftlicher, Politiker und Künstler emigrierten in dieser Zeit auf Einladung der damaligen türkischen Regierung in die Türkei.

 

Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, den 20. April um 18.30 Uhr in der Thomaskirche an der Langenbochumer Straße. An diesem Abend wird Pfarrerin Ursula August zu Gast sein, die viele Jahre in Marl und in der evangelischen Gemeinde in Istanbul/Türkei tätig war, zu Gast sein. Sie wird über die Hintergründe der Ausstellung berichten und auch aktuelle deutsch-türkische Themen diskutieren.

 

Zur Ausstellung wird am Donnerstag, den 26. April um 19 Uhr in der Thomaskirche der Dokumentarfilm „Haymatloz“ der Filmemacherin Eren Önsöz zu sehen sein. Die Regisseurin untersucht mit Hilfe von fünf Personen, die in der Türkei geboren und aufgewachsen sind, dieses vergessene Kapitel deutsch-türkischer Geschichte, dessen Bedeutung bis in die Gegenwart reicht. Nach der Filmvorführung ist Gelegenheit zum Gespräch und Austausch mit Eren Önsöz.

 

Bis Mitte Mai ist die Ausstellung in den Räumen der Thomaskirche zu sehen. Sie ist geöffnet montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr, mittwochs von 15 bis 18 Uhr sowie sonntags nach den Gottesdiensten. Danach wandert die Ausstellung in die Rosa-Parks-Schule Herten.

 

Die Ausstellung ist eine Kooperation der Evangelischen Kirchengemeinde Westerholt-Bertlich, der Erwachsenenbildung des Ev. Kirchenkreises Recklinghausen, dem „Haus der Kulturen“ und dem Christlich-Islamischen Arbeitskreis (CIAK) in Herten. Ansprechpartnerin ist die Referentin für Erwachsenenbildung, Julia Borries (Tel. 02361 206-503, E-Mail: julia.borries(at)kk-ekvw.de). uka

Gründonnerstag-Abendmahlgottesdienste in Recklinghausen

Am "Gründonnerstag" (29. März 2018) gedenken Christinnen und Christen des letzten Abendmahls Jesu mit seinen 12 Jüngern am Vorabend seiner Kreuzigung (Karfreitag). Im Evangelischen Kirchenkreis werden vielfältige Zugänge zum Thema geboten.
Gründonnerstag-Abendmahlgottesdienste in Recklinghausen

Portal der Christuskirche, Limperstraße 13



RECKLINGHAUSEN - Der biblischen Überlieferung folgend, hat Jesus selbst das letzte Abendmahl einberufen und seinen Ablauf (Liturgie) festgelegt. Aus evangelischer Perspektive sind Abendmahl und Taufe von daher die einzigen zwei Sakramente.

Am Gründonnerstag, 29. März 2018, bieten die meisten evangelischen Kirchengemeinden einen besonderen Abendmahlsgottesdienst am Abend an. Die Altstädter Kirchengemeinde in Recklinghausen-Mitte beispielsweise lädt um 18 Uhr zu einem Tischabendmahlsgottesdienst in ihr Gemeindehaus, Limperstraße 15.

Zu einem frühen Gottesdienst um 9 Uhr lädt die Superintendentin Katrin Göckenjan in die Christuskirche, Limperstr. 13. GH

Betend Brücken bauen: Christlich-jüdische Gemeinschaftsfeier zur Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit

Mit einer Gemeinschaftsfeier in der Christuskirche am Vorabend der Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit versicherten sich Christen und Juden ihrer gemeinsamen Wurzeln als Geschwister im Glauben.
Betend Brücken bauen: Christlich-jüdische Gemeinschaftsfeier zur Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit

(v.r.:) Rabbiner Prof. Andreas Nachama, Landeskirchenrat Vicco von Bülow, Superintendentin Katrin Göckenjan und Bischof Felix Genn (verdeckt) am Ausgang der Christuskirche.

 

RECKLINGHAUSEN - In Vertretung von Präses Annette Kurschus erinnerte Landeskirchenrat Vicco von Bülow eingangs an den Paradigmenwechsel im theologischen Verständnis des Verhältnisses zwischen Christen und Juden als „Geschwister im Glauben". Die bleibende Verbundenheit zu Israel sei nicht nur seit 1999 in Artikel 1 der Kirchenordnung festgehalten, sondern spiegle sich auch in der liturgischen und textlichen Neuordnung des Israelsonntags elf Wochen nach Pfingsten, der seit jeher das Verhältnis zwischen Christen und Juden thematisiere. Das Wochenmotto „Angst überwinden – Brücken bauen“ aufnehmend, zitierte er Rabbi Nachman von Bratslav im Sinne des Wunsches für eine gelingende Kontaktaufnahme: „Die ganze Welt ist eine sehr schmale Brücke, und die Hauptsache ist, sich gar nicht zu fürchten.“

Auch wenn es, biblisch gesehen, kein Wort für „Brücke“ gebe, seien Gebete wie Psalm 27 „die biblischen Brücken“, stellte Rabbiner Prof. Andreas Nachama mit Blick auf den diesjährigen Leitspruch fest. Dieser ziele auf den „Abbau der Angst vor Fremden und das Brückenbauen zu ihnen.“ Die Gründer des modernen Europa hätten in diesem Geist und mit dem Blick auf das Ganze gehandelt, bescheinigte Nachama den Genannten. „Angesichts des millionenfachen Mordes an den europäischen Juden von im wesentlich christlich geprägten Deutschen“ sei die Gründung der ersten Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit vor 69 Jahren und die damit „angestrebte Geschwisterlichkeit zwischen Christen und Juden“ eine Utopie gewesen, die inzwischen langsam und auf vielfältige Weise Wirklichkeit werde.

Erinnerung sei ein „Zurückgehen des Herzens“, begann Bischof Felix Genn seine Predigt mit einem Zitat von Papst Franziskus. Dies könnten die Christen von Israel lernen. Erinnerung sei notwendig für die Zukunft, „weil sie uns an die Wurzeln unseres Glaubens und unserer Kultur führt, und weil sie uns hilft, allen Kräften zu wehren, die eine so unsagbare Schandtat wie die Schoah möglich machten“, bekräftigte Genn. Der Jude Jesus sei für ihn „der exemplarische Israelit“, der aus tiefem Zutrauen zu Gott gelebt und gebetet habe.

Die Erinnerung an das, „was unser Volk und viele andere dem jüdischen Volk im Laufe der sich christlich nennenden Geschichte angetan haben“, sei beschämend, sagte Genn. Umso mehr brauche es eben die Woche der Brüderlichkeit und des „Zusammenwirkens derer, die aus diesem Erbe“ schöpften. „Die Erinnerung an den großen Schatz des jüdischen Glaubens hilft uns, die Zukunft aufzubauen, die zum Segen aller werden kann.“

In ihren Fürbitten dankte Superintendentin Katrin Göckenjan „für diese Stunde der Gemeinschaft“. Sie bat um „den Mut, des Vergangenen zu gedenken“, „voneinander zu lernen“ und „den Geist der Geschwisterlichkeit unter uns wachsen“ zu lassen in der Hoffnung, damit „Brücken der Gerechtigkeit und des Friedens bauen“ zu können - und bettete damit die zuvor genannten Perspektiven in einen weltweiten Horizont. GH

Europa ist kein Paradies

9. Kirchliches Filmfestival eröffnete mit dem Flüchtlings-Dokumentarfilm "Eldorado"
Europa ist kein Paradies

Regisseur Markus Imhoof stellte sich nach der Filmvorführung den Fragen seines Publikums im „Cineworld“ Recklinghausen

RECKLINGHAUSEN - Etwa 150.000 Flüchtlinge hat die italienische Marine der Seenotrettungs-Operation „Mare Nostrum“ in den Jahren 2013 und 2014 aus den libyschen Gewässern gezogen und gerettet. Frauen, Kinder, Männer. Die meisten kommen aus Libyen, Syrien, Eritrea und Somalia. Wie viele in den letzten 15 Jahren nicht gerettet werden konnten, darüber gibt es nur Schätzungen: zwischen 25.000 und 80.000. Das Mittelmeer ist zu einem Flüchtlingsgrab geworden. Und ein Ort, an dem sich entscheidet, ob die Europäische Union es schafft, sich ihrer humanen Verantwortung für die vor Krieg, Gewalt und Umweltzerstörung Geflüchteten bewusst zu werden und entsprechend zu handeln.

Der Schweizer Regisseur Markus Imhoof hat in früher Kindheit eigene Erfahrungen zum Thema gemacht: „Ich war vier, als Giovanna zu uns kam“, erzählte der 76-Jährige. Das italienische Flüchtlingskind wurde in seine Familie aufgenommen und von seinen Eltern gesund gepflegt. Für das Mädchen war die Schweiz das Paradies, aus dem es allerdings zeitweise wegen schwieriger politischer Konstellationen fliehen musste. „Sie starb mit 15, das vergißt man nicht“, sagte Imhoof.

Mit seinem Flüchtlingsdokumentarfilm begibt sich Imhoof auf die Spuren Giovannas. Schon die Eingangssequenz aus der Perspektive der Rettungskräfte geht einem unter die Haut, setzt sich im Kopf fest: auf hoher See und schwankendem Untergrund fängt das suchende Kameraobjektiv ein paar dunkle Flächen und Punkte auf hoher See ein. Beim Heranzoomen wird klar, dass es sich um ein Flüchtlingsboot voll mit Menschen handelt, von denen einige bereits über Bord gegangen sind und um ihr Überleben kämpfen.

 „Am gefährlichsten wird es, wenn alle aus dem Boot wollen, denn die meisten können nicht schwimmen“, schilderte Imhoof die Situation beim Andocken. „Ich kann nicht helfen, ich bin zu schwach“, bedauerte der 76jährigen Schweizer Filmemacher. Aber mit der Kamera gelingen ihm Bilder, die im Gedächtnis haften bleiben wie Blei: von Entbehrung und Leid gezeichnete dunkelgraue Gesichter, halbnackte Füße ohne Schuhe, notdürftig behandelte Wunden, kreuz und quer auf dem Schiffsdeck liegende Menschen, umhüllt von goldenen Aluminiumdecken. Für sie sei Europa - wie damals für Giovanna die Schweiz - das Paradies, als sie ihre Heimat verließen, sagte Imhoof.

„Es geht um unsere weiße Sicht. Die Glücklichen verwalten die anderen“, stellte Imhoof klar. Nicht die versteckte Kamera mit den Aufnahmen in Flüchtlingsghettos und bei der Schwarzarbeit und das damit verbundene hohe Risiko im Falle der Entdeckung sei das Problem gewesen. „Das Schwierigste war es, Türen aufzukriegen und die Behördenleiter zum Interview zu bekommen. Wer möchte schon, dass die Leute erfahren, was der Staat mit dem Geld von der Europäischen Union wirklich macht?“

„Auf lange Sicht müssen wir aus dem Kolonialismus und der Sklaverei raus. Es braucht eine Art Marshallplan, zu dem auch Afrika gehört“, forderte Imhoof. Die Europäische Union finanziere Gefängnisse, in denen Frauen vergewaltigt würden - „und niemand will Verantwortung übernehmen“, so der Filmemacher. Die Kirchen hingegen lobte er für ihre klare Positionierung für die Flüchtlinge und die vielfältigen Hilfsangebote und Impulse der vielen ehrenamtlich Tätigen vor Ort.

Für ein engagiertes Miteinander von Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft warb Bürgermeister Christoph Tesche bei seinem Grußwort. Der Eröffnungsfilm sei ein eindrücklicher „Appell an die Menschlichkeit“ und Empathie, um die herrschende Hartherzigkeit und den Bürokratismus in ihre Grenzen zu verweisen.

Mit ihrer jeweiligen Botschaft „bauen die Filmschaffenden eine Brücke zwischen dem Medium Film und der Wirklichkeit“, betonte Superintendentin Katrin Göckenjan und verwies auf das Motto der zeitgleich stattfindenden „Woche der Brüderlichkeit beziehungsweise Geschwisterlichkeit“: „Angst überwinden und Brücken bauen“ sei die gemeinsame Aufgabe mit den Filmemachern. „Den Himmel im Blick haben. Die Brücken zwischen Menschen stark machen, darum muß es gehen, in diesen Zeiten ganz besonders!“

Probst Jürgen Quante erinnerte an die Bedeutung von Filmen als Leitmedium für die Bildung und für die Identitätsentwicklung. Weihbischof Dieter Geerlings verwies abschließend auf den unauflöslichen Zusammenhang von Fremdheit, Flucht und Gastfreundschaft, wie er in der Bibel als Feld der Begegnung mit Gott beschrieben werde: „Der Flüchtling ist auch immer der Flüchtling in uns. Der Fremde ist auch immer der Fremde in uns.“GH

Höhepunkt des 9. Kirchlichen Filmfestivals: Preisverleihung für "Camino a La Paz"

"Vertrauen ist das zentrale Thema des Films. Einem anderen Menschen vertrauen, sich selbst vertrauen, auf Gott vertrauen. Der Film nimmt uns an die Hand und führt uns heraus aus der Angst vor allem Fremden und vor der Zukunft. Der Regisseur Francisco Varone erzählt uns eine der schönsten Geschichten, die es zu erzählen gibt", sagte Superintendentin Katrin Göckenjan in ihrem Grußwort in Vertretung für die erkrankte Schirmherrin Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Höhepunkt des 9. Kirchlichen Filmfestivals: Preisverleihung für "Camino a La Paz"

Regisseur Francisco Varone (4.v.r.) und Produzent Gunter Hanfgarn (5.v.l.) mit Superintendentin Katrin Göckenjan (3.v.r.) , Propst Jürgen Quante (rechts) und (v.l.) dem Team von "Kirche und Kino"

RECKLINGHAUSEN – Eine positive Bilanz zogen die Veranstalter zum Abschluss des 9. Kirchlichen Filmfestivals, das am Sonntag in Recklinghausen zu Ende ging. Zwölf Spiel- und Dokumentationsfilme sowie drei Kurzfilme, viele vor dem offiziellen Kinostart, waren an den fünf Tagen im „Cineworld“-Kino in Recklinghausen zu sehen. In diesem Jahr standen politische Filme, die Gemeinsames, aber auch Trennendes in einer globalisierten Welt zeigten, im Mittelpunkt des Festivals.

„Camino a La Paz“ hat den diesjährigen Kirchlichen Filmpreis erhalten. Regisseur Francisco Varone, der extra aus Buenos Aires angereist war und Produzent und Grimme-Preis-Träger Gunter Hanfgarn nahmen das Preisgeld von 2000 Euro und den Olivenbaum als Sinnbild des Friedens gemeinsam entgegen. Der Preis wird im Wechsel von der evangelischen und katholischen Kirche verliehen, in diesem Jahr von der Stiftung „Protestantismus, Bildung und Kultur“ des Evangelischen Erwachsenenbildungswerks Westfalen und Lippe.

In seinem Grußwort hob Propst Jürgen Quante die Bedeutung der Filmarbeit für die Kirchen hervor. Dabei nahm er Bezug auf den aus Recklinghausen stammenden Hape Kerkeling, der Gott einmal mit einem hervorragenden Film verglichen hatte. Die Kirche sei die Projektionsfläche für Gott. Selbst wenn die Vorführung Schwächen hätte, ändere das nichts an der Größe des Films. „Gott ist der Film und die Kirche ist das Kino, in dem der Film läuft“. Kirche und Kino wollen beide etwas bewegen und sich einmischen. „Das Kirchliche Filmfestival hat schon lange ein Gespür dafür“, so Quante. Er lud das Publikum ein, sich anstecken und aufrütteln zu lassen „von dem, was wir zu sehen bekommen.“

Mit dem diesjährigen Preis des Kirchlichen Filmfestivals wurde ein aktueller Film prämiert, der sich mit Menschen im Spannungsfeld von Arbeit, Kultur und Religion auseinander setzt. Der Film handelt von einem älteren Mann und gläubigem Muslim, der mit einem Taxi von Buenos Aires (Argentinien) in das 3000 Kilometer entfernte La Paz (Bolivien) reist. Die lange Reise entwickelt sich zu einem Abenteuer, das die beiden Männer zusammen schweißt. Der Film wird im Juni in den deutschen Kinos an den Start gehen.

In ihrer Laudatio machte Superintendentin Katrin Göckenjan in Vertretung der erkrankten Präses Annette Kurschus Mut zum Vertrauen. „Vertrauen ist das zentrale Thema des Films. Einem anderen Menschen vertrauen, sich selbst vertrauen, auf Gott vertrauen. Der Film nimmt uns an die Hand und führt uns heraus aus der Angst vor allem Fremden und vor der Zukunft.“ Dabei nahm Göckenjan auch Bezug auf die aktuelle politische Situation. „Eine Begegnung von Mensch zu Mensch. Den Himmel im Blick. Ein Weg zum Frieden. Francisco Varone erzählt uns eine der schönsten Geschichten, die es zu erzählen gibt.“

Der diesjährige Kinder- und Jugendfilmpreis ging an den Film „Die Pfefferkörner und der Fluch des Schwarzen Königs“ von Regisseur Christian Theede. Die zwölfjährige Hauptdarstellerin Marleen Quentin und Produzent Holger Ellermann nahmen die Auszeichnung entgegen, die in jedem Jahr von Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche und Propst Jürgen Quante verliehen wird.

Erstmals in seiner Geschichte ging das Kirchliche Filmfestival mit einem Film in eine Kirche. In der Propsteikirche St. Peter im Herzen der Stadt Recklinghausen wurde Stummfilm-Klassiker „Faust“ aus dem Jahr 1926 von Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau gezeigt. Musikalisch wurde der Film von Regionalkantor Thorsten Maus live an der Orgel begleitet. Zu Ende ging das 9. Kirchliche Filmfestival mit dem neuen Bibelfilm „Maria Magdalena“ des amerikanischen Regisseurs Garth Davis, der die Rolle Marias an der Seite Jesu in den Mittelpunkt stellt. Der Film ist läuft gerade in den deutschen Kinos an.

Veranstalter des Kirchlichen Film-Festivals ist der Arbeitskreis „Kirche & Kino“ des Evangelischen Kirchenkreises und des Katholischen Kreisdekanats Recklinghausen, das sind (Foto v.l. hinten): „Cineworld“-Theaterleiter Kai-Uwe Theveßen, Julia Borries, Referentin für Erwachsenenbildung im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen, Marc Gutzeit, Geschäftsführer des katholischen Kreisdekanats, Pfarrer Thomas Damm, Schwerte und Joachim van Eickels, katholischer Schulseelsorger. Seit 2002 bringt der ökumenische Arbeitskreis unter der Überschrift „weltenbilder – bilderwelten“ besondere sehenswerte Filme ins Kino und ins Gespräch. Partner des Festivals sind die Stadt Recklinghausen, das „Cineworld“ und das Institut für Kino und Filmkultur e.V. (IKF, Köln/Wiesbaden). Die Schirmherrschaft haben Präses Annette Kurschus (Ev. Kirche von Westfalen), Bischof Felix Genn (Bistum Münster) und Bürgermeister Christoph Tesche (Stadt Recklinghausen). Die künstlerische Leitung liegt bei Horst Walther und Michael M. Kleinschmidt vom IKF.

Im nächsten Jahr feiert das Kirchliche Filmfestival in Recklinghausen mit seiner zehnten Ausgabe ein kleines Jubiläum. Weitere Informationen finden Sie unter www.kirchliches-filmfestival.de. uka

Wenn Populismus populär wird

KIRCHENKREIS Ein Begegnungstreffen mit Vorträgen am 12. März 2018 im Rahmen der „Woche der Brüderlichkeit“ in Recklinghausen - Mit Vorträgen zur Problematik des in Europa und Deutschland um sich greifenden Rechtspopulismus begrüßten die Veranstalter der Woche der Brüderlichkeit ihr Publikum im Kreissaal des Kreises Recklinghausen. - In seiner Eröffnung machte Bischof Dr. Ulrich Neymeyr (Erfurt) auf eine zunehmend aggressive Rhetorik in der politischen Auseinandersetzung aufmerksam und sprach damit seine Sorge aus, denn diese Rhetorik sei eine „Beschädigung der Gemeinschaft“.
Wenn Populismus populär wird

Landesbischof Ralf Meister (Hannover/EKD) und Rabbiner Avraham Yitzchak Radbil (Osnabrück) (v.l.)

Er forderte dagegen die „Achtung vor der Würde des Menschen“ ein, die die „Grundlage des menschlichen Zusammenlebens“ sei. Auch Rabbiner Jonah Sievers (Berlin) schloss sich diesen Bedenken an: „Unsere Zivilgesellschaft ist in einem verbesserungswürdigen Zustand“, hielt er fest. Vor allem das Nichtanerkennen der Ängste in der Bevölkerung, die „Verneinung der Realität“ habe den Boden für das Wiederaufleben des Antisemitismusses bereitet. Landrat Cay Süberkrüb ordnete dazu ergänzend die kürzlichen Angriffe auf Moscheen in verschiedenen Städten Deutschland als „unverzeihlich“ ein.
 
In seinem Vortrag unter dem Titel „Angst um Identität. Rechtspopulismus in einer verängstigten Gesellschaft“ entfaltete Landesbischof Ralf Meister (Hannover/EKD) den Begriff des Volkes anhand seines Verständnisses der Volkskirche. Diese sei in ihrem Selbstverständnis „Kirche für das Volk“: Jeder könne sich auf diese Kirche berufen, „auch die, die nicht diesen Glauben teilen“, sagte Meister. Denn diese Kirche sei eine, die sich zu Gottes Barmherzigkeit bekenne, die allen Menschen gelte. Mit Rückblick auf die deutsche Geschichte bezeichnete er den Begriff des Volkes als „vergiftet“. Dem gegenüber „galt die Idee der Nation auch für Fremde“, also der „Einheit in Vielfalt“. Meister warnte eindringlich vor der hohen „Affinität von Populismus und Fremdenfeindlichkeit“, die in gefährlicher Weise „nicht Austausch, sondern Trennung und Abwehr“ produziere. In unserer Gesellschaft nehme der Druck auf den Einzelnen zu, wodurch sich ein verstärktes Konkurrenzempfinden einstelle. Diejenigen, die sich von der Politik nicht mehr verstanden fühlten, hätten sich von ihr entfremdet. Die gefühlte Bedrohung kollidiere mit der Komplexität der Welt. Die Evangelische Kirche habe die Pflicht, sich von den antisemitischen Tendenzen des späten Martin Luther zu distanzieren. Zivilcourage und Widerspruch sei gefragt, wo „Grenzen überschritten werden“.  Es helfe keinem, „allein mit moralischer Entrüstung auf rechtspopulistische Tendenzen“ zu reagieren. Stattdessen käme es auf Dialogfähigkeit und darauf an, sich für demokratische Werte einzusetzen.
 
Rabbiner Avraham Yitzchak Radbil (Osnabrück) erinnerte in seinem Vortrag unter dem Titel „Rechtspopulismus damals und heute“ an die Exodusgeschichte, in der der damalige Pharao der „erste Rechtspopulist“ gewesen sei, der die Juden zum Sündenbock erklärt habe.  Auch der Pharao habe so sein eigenes Volk von Problemen ablenken wollen. Die Thora mache sich demgegenüber für Fremdenliebe stark, die nicht leichter zu erfüllen sei als Nächstenliebe, so Radbil. Die Zuwächse auf 1468 Straftaten mit antisemitischem Hintergrund im Jahr 2016 seien bedenklich. Oftmals verstecke sich Antisemitismus hinter einer Kritik an Israel. Radbil macht sich ebenso wie Meister stark für eine „Einheit in Vielfalt“.  Abschließend warnte er: „Nur wenn wir nicht aus der Geschichte lernen, hat sie die Angewohnheit, sich zu wiederholen“.
Für die musikalische Umrahmung der Vorträge sorgte die Jazzband des Jugendsinfonieorchesters der Stadt Recklinghausen. Etwas überrascht zeigten sich einige Besucherinnen und Besucher der gehaltvollen Vortragsveranstaltung, dass eine Diskussion im Plenum nicht vorgesehen war. Gespräche und Nachfragen an die Referenten sollten beim anschließenden Empfang im Foyer des Kreishauses stattfinden.
 
Text/Bilder: hh
 

Aufführung der Kinderoper Brundibár in der Aula des Marie-Curie-Gymnasiums

Die Kinderoper wurde im Ghetto Theresienstadt von inhaftierten Kindern und Jugendlichen 55 Mal aufgeführt. Nur wenige davon überlebten. Eine Geschichte des gemeinsamen Widerstandes und der kleinen Momente der Lebensfreude angesichts der Aussichtslosigkeit.
Aufführung der Kinderoper Brundibár in der Aula des Marie-Curie-Gymnasiums

Schlußszene der Kinderoper Brundibár in der Aula des Marie-Curie-Gymnasiums in Recklinghausen

RECKLINGHAUSEN – Der städtische Kinder- und Jugendchor der Musikschule präsentierte – trotz Grippewelle und damit verbunden erheblicher Ausfälle - am Samstagnachmittag vor der offiziellen Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit in der Aula des Marie-Curie-Gymnasiums die berühmte Kinderoper Brundibár, eine Koproduktion des tschechoslowakischen Komponisten Hans Krása und des Librettisten Adolf Hoffmeister aus dem Jahre 1938.

Die beiden schrieben die Kinderoper für einen Wettbewerb im Auftrag des Schulministeriums. Wegen des Beginns des Zweiten Weltkriegs kam es zur Uraufführung aber erst drei Jahre später, im jüdischen Waisenhaus in Prag.  Krása wurde als Sohn einer jüdischen Mutter im August 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort wurde Brundibár über 55 Mal aufgeführt. Krása wurde zwei Jahre später nach Auschwitz verbracht und in der Gaskammer ermordet.

Den Kindern, die an der Oper mitwirkten, und ihren Zuschauern bot sich damit die Möglichkeit, dem furchtbaren Leben als Häftlinge wenigstens einen kleinen Moment in der Phantasie zu entfliehen und trotz der Aussichtslosigkeit etwas Lebensmut und -freude im Miteinander zu schöpfen.

Die Brundibár-Geschichte ist in der Tiefe wohl auch eine Geschichte der Befreiung von Hitler und den Nationalsozialisten: Die zwei armen Geschwister Pepíček und Aninka wollen ihrer kranken Mutter helfen, die zu ihrer Genesung Milch braucht. Sie beschließen, auf dem Marktplatz zu singen und dafür Geld zu sammeln. Der Leierkastenmann Brundibár aber vertreibt die beiden. Erst mit der Hilfe von einigen Tieren und den Kindern aus der Nachbarschaft glückt die gemeinsame Vertreibung des Drehorgelmannes – ein Appell an den Zusammenhalt und die Freundschaft im Kampf ums Überleben.

Fast alle Ausführenden der Oper wurden in Vernichtungslager deportiert und ermordet. Eine der wenigen, die überlebten, war die gebürtige Wienerin Greta Klingsberg, die damals die weibliche Hauptrolle der Aninka im Lager in Theresienstadt spielte. Aus gesundheitlichen Gründen war es der inzwischen 88jährigen leider nicht möglich, aus Israel nach Recklinghausen zum Gespräch anzureisen. Als Ersatz dafür las Michael van Ahlen vor der Aufführung einige Erinnerungen von Klingsberg vor, die diese aufgeschrieben hat.

Unter die Haut dürfte diese Vorstellung all jenen gegangen sein, deren Familiengeschichte mit der Shoa direkt verbunden ist, die selbst schon einmal persönlich ein Konzentrationslager besucht oder durch Filme  wie „Der Junge im gestreiften Pyjama“ oder „Das Leben ist schön“ einen Eindruck vom Überlebenskampf von Kindern in Konzentrationslagern gewonnen haben. GH

Aufführung der Kinderoper Brundibár in der Aula des Marie-Curie-Gymnasiums

Trotz Grippewelle konnte die berühmte Kinderoper am Tag vor der Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit aufgeführt werden. Sie wurde im Ghetto Theresienstadt über 55 Mal von inhaftierten Kindern aufgeführt, die durch ihr Mitspielen wenigstens für einen kleinen Moment der furchtbaren Realität entfliehen konnten.
Aufführung der Kinderoper Brundibár in der Aula des Marie-Curie-Gymnasiums

Schlußszene der Kinderoper Brundibár in der Aula des Marie-Curie-Gymnasiums in Recklinghausen

RECKLINGHAUSEN – Der städtische Kinder- und Jugendchor der Musikschule präsentierte – trotz Grippewelle und damit verbunden erheblicher Ausfälle - am Samstagnachmittag vor der offiziellen Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit in der Aula des Marie-Curie-Gymnasiums die berühmte Kinderoper Brundibár, eine Koproduktion des tschechoslowakischen Komponisten Hans Krása und des Librettisten Adolf Hoffmeister aus dem Jahre 1938.

Die beiden schrieben die Kinderoper für einen Wettbewerb im Auftrag des Schulministeriums. Wegen des Beginns des Zweiten Weltkriegs kam es zur Uraufführung aber erst drei Jahre später, im jüdischen Waisenhaus in Prag.  Krása wurde als Sohn einer jüdischen Mutter im August 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort wurde Brundibár über 55 Mal aufgeführt. Krása wurde zwei Jahre später nach Auschwitz verbracht und in der Gaskammer ermordet.

Den Kindern, die an der Oper mitwirkten, bot das Mitspielen die Möglichkeit, dem furchtbaren Leben als Häftlinge wenigstens einen kleinen Moment in der Phantasie zu entfliehen und trotz der Aussichtslosigkeit etwas Lebensmut und -freude im Miteinander zu schöpfen.

Die Brundibár-Geschichte ist in der Tiefe wohl auch eine Geschichte der Befreiung von Hitler und den Nationalsozialisten: Die zwei armen Geschwister Pepíček und Aninka wollen ihrer kranken Mutter helfen, die zu ihrer Genesung Milch braucht. Sie beschließen, auf dem Marktplatz zu singen und dafür Geld zu sammeln. Der Leierkastenmann Brundibár aber vertreibt die beiden. Erst mit der Hilfe von einigen Tieren und den Kindern aus der Nachbarschaft glückt die gemeinsame Vertreibung des Drehorgelmannes – ein Appell an den Zusammenhalt und die Freundschaft im Kampf ums Überleben.

Fast alle Ausführenden der Oper wurden in Vernichtungslager deportiert und ermordet. Eine der wenigen, die überlebten, war die gebürtige Wienerin Greta Klingsberg, die damals die weibliche Hauptrolle der Aninka im Lager in Theresienstadt spielte. Aus gesundheitlichen Gründen war es der inzwischen 88jährigen leider nicht möglich, aus Israel nach Recklinghausen zum Gespräch anzureisen. Als Ersatz dafür las Michael van Ahlen vor der Aufführung einige Erinnerungen von Klingsberg vor, die diese aufgeschrieben hat.

Unter die Haut dürfte diese Vorstellung all jenen gegangen sein, deren Familiengeschichte mit der Shoa direkt verbunden ist, die selbst schon einmal persönlich ein Konzentrationslager besucht oder durch Filme  wie „Der Junge im gestreiften Pyjama“ oder „Das Leben ist schön“ einen Eindruck vom Überlebenskampf von Kindern in Konzentrationslagern gewonnen haben. GH

Ökumene- und Erwachsenenreferent Detlef Pflaumbaum nach 39 Jahren in den Ruhestand verabschiedet

"Du bist jetzt alt - und schön!", sagte Esther Elieza Mpinzile auf Pflaumbaums Verabschiedungsfeier und wickelte ihn in ein tansanianisches Festtagsgewand. Darin assistierte er dem Jongleur und Artisten Thomas "Thommy" Kunfira vom Projekt "Art.62".
Ökumene- und Erwachsenenreferent Detlef Pflaumbaum nach 39 Jahren in den Ruhestand verabschiedet

Detlef Pflaumbaum assistierte „Tommy“ vom Projekt ART.62 beim Jonglieren

RECKLINGHAUSEN – Mit einem Gottesdienst in der Christuskirche verabschiedete der Evangelische Kirchenkreis seinen langjährigen Mitarbeiter Detlef Pflaumbaum in den Ruhestand. Der gelernte Industriekaufmann und Sozialarbeiter wechselte vor 39 Jahren in den Bereich der kirchlichen Jugendarbeit und nahm vor sieben Jahren die Arbeit im Fachbereich Ökumene und Erwachsenenbildung auf.

Vor etwa 130 Gästen und Weggefährt*innen predigte Pfarrer Klaus Göke über das Thema Nachfolge. Wesentlich für die Kirchen sei das Streben nach der Einheit der Kirchen, sagte Göke. Der Vorsitzende des Ökumene-Ausschusses im Evangelischen Kirchenkreis, Pfarrer Ulrich Walter, dankte Pflaumbaum für seinen Dienst. Thomas Krieger, MÖWe-Ansprechpartner für die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, lobte die gute Zusammenarbeit: „Detlef ist ein Mensch, der gut zuhören kann. Er hat Dialoge gefördert.“

Dafür standen exemplarisch auch die fünf Delegierten des Partnerkirchenkreises Magharibi in Tansania (Afrika), die extra zu diesem Anlass angereist waren und während ihres dreiwöchigen Aufenthaltes die Gelegenheiten zum Austausch und Perspektivwechsel nutzen wollten. Pflaumbaum seinerseits war nämlich Ende Oktober letzten Jahres nach Magharibi gereist, um dort gemeinsam mit den Partnern das Reformationsjubiläum in der Kathedrale in Bukoba zu feiern. Während der achtstündigen Zeremonie hatte er Grußworte von Oberkirchenrat Dr. Ullrich Möller von der Evangelischen Kirche von Westfalen übermittelt.

„Unity is very important“ (Einheit ist sehr wichtig - GH), betonte District Pastor Jonas Mutashobya Balami, der mit seiner Frau Leonida Stanslaus Lupapulo angereist war und sich über die Kollekte von 500 Euro für den Erweiterungsbau der Kirche in Kitaja in seiner stark wachsenden Gemeinde freute: „Für einen Hausbau braucht es viele verschiedene Steine, die zusammengefügt werden müssen. So ist es auch bei einem Fußballteam: Das Spiel gelingt nur, wenn alle miteinander spielen“.

Einen besonderen Dank und Gruß für die gute Zusammenarbeit übermittelte Esther Elieza Mpinzile von den Bethania Frauen und vom Partnerschaftskomittee, die zusammen mit Scholastica Owekisha Kelelangabo von der Nyaishozi Secondary School beim Verabschiedungsgottesdienst für Pflaumbaum einen Segensgruß gesprochen hatte. Sie umhüllte den Geehrten mit einem Festtagsgewand. „Du bist nun alt – und schön!“, stellte sie freundlich und zur Erheiterung der Festgäste fest.

Für die Christlich-Islamische Arbeitsgemeinschaft Recklinghausen (CIAK) lobte Pfarrer Dr. Jürgen Schwark Pflaumbaums Unterstützung der interkonfessionellen und interreligiösen Initiativen im Kirchenkreis und lud ihn zur ehrenamtlichen Weiterarbeit ein: „Solche Leute wie dich können wir auch als Rentner gut brauchen.“

Pfarrer Ulrich Lammers, dem Pflaumbaum als Kirchmeister des Presbyteriums der Kirchengemeinde Waltrop in manchen schwierigen Prozessen treu zur Seite gestanden hat, äußerte sich als langjähriger Weggefährte und Freund: „Du bleibst uns ja, Gott sei Dank, für die Kirchengemeinde Waltrop erhalten!“ Dass Pflaumbaum Ehrenbürger der Stadt Monte Fiaskone (Italien) sei, biete außerdem eine gute Chance, „dort einmal aufzuschlagen.“

Mit einer ungewöhnlichen Geschenkidee wartete schließlich Pflaumbaums Sachbearbeiterin Lena Brawand auf, die mit Hilfe einer Kollekte der Kollegenschaft im Haus des Kirchenkreises den Artisten und Jongleur Thomas „Tommy“ Kunfira vom Projekt „ART.62“ für eine kleine, aber feine Vorstellung engagieren konnte.

„Ich freue mich auf private Besuche – ohne dienstliche Verpflichtungen, ohne Formalia und Protokolle“, bekannte Pflaumbaum. „Als alter, schöner Mann hab‘ ich ja wohl auch noch eine Chance“, nahm er schmunzelnd den Faden auf und gab zu erkennen, wie er sich die nächste Zeit vorstellt: „Bruder Jason, der von Anfang an dabei war, hat uns ja auch Singen und Tanzen beigebracht.“

Für den Fachbereich Ökumene steht ab sofort Pfarrer Klaus Göke als Ansprechpartner zur Verfügung. Wer sich mit ihm oder den Vorsitzenden des Ökumeneausschusses in Verbindung setzen will, erreicht diese unter der neu eingerichteten Email-Adresse Oekumene.Recklinghausen@kk-ekvw.de. GH